Deutschland und Kanada: 50 Jahre Partnerschaft in Wissenschaft, Technologie und Innovation : Datum: , Thema: Europa und die Welt
Vor 50 Jahren haben Deutschland und Kanada ihr Abkommen zur Wissenschaftlich-Technologischen Zusammenarbeit geschlossen, das seitdem für die unterschiedlichen Akteure und Aktivitäten der bilateralen Kooperation einen verlässlichen Rahmen darstellt.
Seit mehr als 50 Jahren ist Kanada ein wichtiger strategischer Partner im Bereich der Forschung zu Zukunftstechnologien, insbesondere in den Gebieten der Digitalisierung, Künstliche Intelligenz in der Produktionstechnologie, Wasserstoffforschung, der Entwicklung leistungsstarker Brennstoffzellen, Bioökonomie und Industrie 4.0.
Das wichtigste Markenzeichen der deutsch-kanadischen Kooperation ist hierbei die exzellente Qualität und die hohe Umsetzbarkeit zur Stärkung der Innovation.
Ein besonderes Merkmal der Kooperation der letzten 10 Jahren ist die Innovationskooperation bei der von Anfang an auch KMUs aus beiden Ländern eingebunden sind und damit die Wertschöpfung von Technologien im Fokus steht. Hier steht der unmittelbare ökonomische und gesellschaftliche Nutzen der Ergebnisse von Forschung im Vordergrund.
Beide Länder wollen ihren wissenschaftlichen Nachwuchs umfassend fördern und ihm gemeinsam neue Perspektiven bieten, zum Beispiel durch gemeinsame Förderaufrufe, Auslandspraktika und die Teilnahme in bilateralen Graduiertenkollegs. Deutschland und Kanada arbeiten auch in multilateralen Organisationen eng und produktiv zusammen.
In beiden Ländern sind Forschungs- und Förderorganisationen, Studierende und Forschende, Universitäten und forschende Unternehmen sowie die Bundesländer und Provinzen eingebunden.
Neue Impulse für die Kooperation in den Bereichen Grüner Wasserstoff und KI
In 2022 wird eine gemeinsame 2+3-Fördermaßnahme zum Thema Grüner Wasserstoff mit dem National Research Council (NRC) durchgeführt. Vier Verbundprojekte unter Einbindung von KMUs sollen ab 2022 mit insgesamt 2,5 Mio. Euro vom BMBF gefördert werden. Die ausgewählten Projekte befassen sich mit Aspekten wie Kosten-Minimierung bei der Wasserstoffproduktion, die Integration von Wasserstoff in industrielle Wertschöpfungsketten, sowie fortgeschrittene Methoden zur Herstellung von Wasserstoff.
Bereits seit 2020 werden im Rahmen der bilateralen Fördermaßnahme zusammen mit dem Natural Sciences and Engineering Research Council (NSERC) zehn Projekte zur deutsch-kanadischen Netzwerkstärkung im Bereich Wasserstoffforschung gefördert.
Diese Kooperationen basieren darauf, dass beide Länder eine nationale Wasserstoffstrategie und gleiche politische Prioritäten in der Energie und Klimapolitik haben. Der Nutzung von grünem Wasserstoff wird dabei für die Zukunft eine zentrale Rolle für das Ziel der Dekarbonisierung und Erreichung der Klimaziele beigemessen. In Kanada wie auch in Deutschland.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Forschung zur Künstlichen Intelligenz. Basierend auf der gemeinsamen 2+3-Fördermaßnahme aus 2020 zum Thema „innovativen Lösungen im Bereich Industrie 4.0 durch den Einsatz von Methoden der Künstlichen Intelligenz“ werden derzeit 6 Verbünde mit insgesamt 14 Projektpartnern im Bereich des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz in den Produktionstechnologien gefördert. Von Anfang an mit der Beteiligung von KMUs, um Innovationen in beiden Ländern voranzubringen.
Aus einer ersten 2+2-Fördermaßnahme mit dem NRC aus dem Jahr 2018 zum Thema „Advanced Manufacturing – Industrie 4.0“ gingen sieben geförderte Verbundprojekte mit über 30 Partnern hervor. Ermöglicht wurde diese Initiative durch die Zusammenarbeit des BMBF mit dem National Research Council (NRC) und dem Natural Sciences and Engineering Research Council (NSERC). Die Schwerpunkte schließen die Themen Maschinenbau und Automatisierung, Logistik und Dienstleistungen sowie IKT-Anwendungen im industriellen Umfeld ein.
Erfolgreiche deutsch-kanadische Brennstoffzellenforschung
Schwindende fossile Rohstoffreserven und die negativen Einflüsse durch die Freisetzung von Treibhausgasen bei deren Verbrennung treiben die Forschung an alternativen Energietechnologien an. Bereits seit 2007 ist deshalb das Thema Brennstoffzellenforschung ein wichtiger Schwerpunkt der Kooperation. Kanada und Deutschland sind hier führend und kombinieren ihre Stärken in der Entwicklung und Charakterisierung moderner Werkstoffe, Verfahren und Modelle. Langfristiges Ziel ist es, den Brennstoffzellenantrieb wettbewerbsfähig zu machen, Deutschlands und Kanadas Spitzenposition in der Technologieentwicklung zu fördern und einen Beitrag zu einer sauberen Mobilität der Zukunft zu leisten.
Abschlussveranstaltung "50 Jahre Deutsch-Kanadische Zusammenarbeit in Wissenschaft und Technologie"
In Anwesenheit von Ministerin Bettina Stark-Watzinger fand am 9. Juni 2022 die feierliche Abschlussveranstaltung des Jubiläumsjahres „50 Jahre erfolgreiche wissenschaftlich-technologische Zusammenarbeit mit Kanada“ in Ottawa statt Die Veranstaltung wurde gemeinsam vom BMBF und den kanadischen Partnern Global Affairs Canada und dem National Research Council (NRC) organisiert. Während der knapp einstündigen Veranstaltung berichteten Akteure aus Wissenschaft und Wirtschaft über die verschiedenen Formen der Zusammenarbeit. Zudem wurde die gemeinsamen Projektförderung im Bereich der Wasserstoffforschung mit dem kanadischen Partner, dem National Research Council (NRC) bekanntgegeben. Diese setzen neue Impulse in der bereits intensiven und produktiven Zusammenarbeit mit kanadischen Partnerinstitutionen und tragen wesentlich zur Umsetzung der jeweils nationalen Wasserstoffstrategien und damit auch zu den Zielen der Klima- und Energiepolitik bei.