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Enge Zusammenarbeit mit Neuseeland : , Thema: Europa und die Welt

40-jähriges Jubiläum: Neuseeland und Deutschland arbeiten vor allem in der Atmosphären-, Meeres- und Polarforschung eng zusammen.

Neuseeländischer Forschungsminister Paul Goldsmith an Bord der Sonne
Gemeinsame Meeresforschung: Der neuseeländische Forschungsminister Paul Goldsmith (Mitte) im Januar 2017 an Bord des Forschungsschiffs "Sonne" mit Meinhard Simon, dem wissenschaftlichen Leiter der damaligen Forschungsfahrt, und Kapitän Lutz Mallon (rechts). © Deutsche Botschaft Wellington

Die Kooperation zwischen Deutschland und Neuseeland basiert auf einem breiten Spektrum von unterschiedlichen Forschungsthemen. Besonders in den Bereichen

  • Umweltwissenschaften mit dem Schwerpunkt Klimawandel,
  • Ernährung, Agrarwissenschaften und Biotechnologie,
  • Meeres-, Geo- und Polarforschung,
  • nachhaltige Stadtentwicklung,
  • Gesundheitsforschung und
  • fortschrittliche Produktionstechnologien

sind Spitzenforscherinnen und -forscher beider Ländern gemeinsam erfolgreich.

Abkommen zur wissenschaftlich-technologischen Zusammenarbeit

Seit 1977 besteht zwischen Deutschland und Neuseeland ein Abkommen zur wissenschaftlich-technologischen Zusammenarbeit. Für die Intensivierung der Zusammenarbeit setzt Neuseeland seit 1979 Koordinatoren ein; derzeitiger Koordinator ist Dave Lowe. Zur Würdigung der erfolgreichen Entwicklung der Zusammenarbeit in den 40 Jahren seit der Unterzeichnung finden 2017 eine Reihe von Veranstaltungen in Deutschland und Neuseeland statt.

Austausch von Studierenden und Wissenschaftlern

Gleichzeitig wird der Austausch von Studierenden und jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern durch die Stipendienprogramme des Deutschen Akademischen Auslandsdienstes (DAAD) und der Alexander-von-Humboldt-Stiftung außerordentlich erfolgreich unterstützt.

Auf Anregung der Alexander-von-Humboldt-Stiftung vergibt die neuseeländische königliche Akademie der Wissenschaften (Royal Society of New Zealand) seit 2004 jährlich einen Forschungspreis an deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Anerkennung herausragender Leistungen und zur Vertiefung der Zusammenarbeit mit neuseeländischen Forschenden. Der Julius von Haast Fellowship Award ist mit bis zu 150.000 Neuseeland-Dollar für die Durchführung von Forschungsarbeiten in Neuseeland dotiert und nach dem deutschen Geologen Julius von Haast benannt.

Erforschung der Meere und Ozeane

Gerade in der Meeresforschung und der marinen Geologie ist die Zusammenarbeit - mit gemeinsamen Missionen des hochmodernen deutschen Forschungsschiffs "Sonne" - von besonderer Bedeutung. Die "Sonne" hatte zuletzt Anfang 2017 bei mehreren Forschungsfahrten im Südpazifik den Hafen von Auckland angelaufen, um dort Forschungsbesatzung und -ausrüstung zu wechseln. Auch neuseeländische Wissenschaftler forschen regelmäßig an Bord der "Sonne". Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert außerdem ein internationales Graduiertenkolleg „INTERCOAST - Integrierte Küsten- und Schelfmeerforschung“  zwischen der Universität Bremen und der University of Waikoto in Hamilton.

"Soft Tissue Robotics"

Aber auch außerhalb der Meeresforschung gibt es viele Kooperationen. Seit dem Frühjahr 2017 beschäftigen sich beispielsweise Doktorandinnen und Doktoranden der Universität Stuttgart und der University of Auckland in einem - ebenfalls von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten - Graduiertenkolleg mit dem Thema „Soft Tissue Robotics – Simulationsmethoden zur Entwicklung von Steuerungs- und Automatisierungsstrategien von Robotern für die Interaktion mit weichen Materialien“.

Und bereits seit Mitte der achtziger Jahre forschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Technischen Universität München und der University of Canterbury in Christchurch an der Weiterentwicklung von sogenannten Ringlasern, die es den Forschern ermöglichen, auch kleinste Änderungen in der Drehgeschwindigkeit der Erde zu messen.