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Tunesien : , Thema: Europa und die Welt

Die deutsch-tunesische Zusammenarbeit in Bildung und Forschung wurde seit den politischen Umbrüchen 2011 intensiviert. Schwerpunkt ist die gemeinsame Forschung zu den großen Herausforderungen in den Bereichen Energie, Ernährung und Wasser.

Blick über Tunis (© Adobe Stock / erichon)

Die Schwerpunkte der wissenschaftlich-technologischen Zusammenarbeit (WTZ) mit Tunesien liegen in den Bereichen erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Bioökonomie, Ernährung/Gesundheit und Wasser. Zudem unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Tunesien bei der Stärkung der innovationsrelevanten Rahmenbedingungen, dem Anwendungsbezug in der Forschung, dem Technologietransfer und der praxisnahen Lehre an Hochschulen.  Grundlage für die wissenschaftlich-technologische Zusammenarbeit (WTZ) mit Tunesien ist das seit 1998 geltende Memorandum of Understanding (MoU). Seit 2012 hat das BMBF seine Unterstützung für Tunesien deutlich ausgebaut.

Förderbekanntmachung TUNGER 2+2

Ein Beispiel ist die gemeinsam geförderte 2+2 Forschungsvorhaben von tunesischen Hochschulen und Unternehmen mit deutschen Hochschulen und Unternehmen im Programm TUNGER.  Unter Beteiligung von Wissenschaft und Industrie wurde im April 2023 (tbc) ein Aufruf zur bilateralen wissenschaftlich-technologischen Zusammenarbeit veröffentlicht, der die Bereiche Wasser-Energie-Nahrungsmittel-Ökosystem (WEFE) Nexus, Angewandte Biotechnologie und Gesundheitswesen und Grüne Wirtschaft / Kreislaufwirtschaft betrifft.

Merian Centre for Advanced Studies in the Maghreb (MECAM) in Tunis

Mit dem 2020 gegründeten „Merian Centre for Advanced Studies in the Maghreb“ (MECAM) entsteht in Tunesien eine Plattform für den regionalen und internationalen Forschungsaustausch zum Leitthema „Imagining Futures – Dealing with Disparity“. Das Zentrum ist an der renommierten Université de Tunis in der tunesischen Hauptstadt angesiedelt. Im Fokus der Forschungsarbeit stehen die Auswirkungen mehrdimensionaler Disparität auf Modelle, Visionen und Vorstellungen von Zukunft.

Neben der Philipps-Universität Marburg zählen zu den Partnern des MECAM-Konsortiums in Deutschland die Universität Leipzig, das GIGA - German Institute of Global and Area Studies in Hamburg und das Forum Transregionale Studien in Berlin. Als regionale Partner fungieren neben der Université de Tunis die Universität Sfax und das Institut Tunisien des Ètudes Stratégiques (ITES) in Tunesien sowie weitere Partner aus Marokko und dem Libanon.

PRIMA - Partnerschaft für Forschung und Innovation im Mittelmeerraum

Neben der bilateralen Zusammenarbeit kooperieren Deutschland und Tunesien auch im Rahmen von EU-Projekten und transnationalen Förderprogrammen. Beide Länder arbeiten zum Beispiel intensiv bei der Implementierung von Projekten in der PRIMA (Partnership for Research and Innovation in the Mediterranean Area) -Initiative zusammen. Thematische Schwerpunkte sind dabei Nahrungsmittelsicherheit, Wasser und Landwirtschaftssysteme. 

Tunesien ist seit Januar 2016 assoziiertes Partnerland des EU-Rahmenprogramms für Forschung und Innovation "Horizont 2020" und dessen Nachfolger "Horizont Europa" und damit auch ein wichtiger Partner in der multilateralen Zusammenarbeit.

Transregionale und interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Arab-German Young Academy of Sciences and Humanities (AGYA)

Die Aktivitäten und Forschungsvorhaben des vom BMBF geförderten Exzellenznetzwerkes AGYA an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften sind grundsätzlich arabisch-deutsch mit transregionalem Ansatz, der dezidiert arabisch-deutsche und arabisch-arabisch-deutsche Kooperationen fördert. In sechs Arbeitsgruppen (Energie, Wasser und Umwelt; Bildung; Transformation; Kulturelles Erbe; Gesundheit und Gesellschaft; Forschung und Innovation) werden vor allem interdisziplinäre Forschungsprojekte durchgeführt. Zu den Mitgliedern und Alumni von AGYA gehören auch tunesische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

Der Deutsche Akademische Auslandsdienst (DAAD), der in Tunis ein Verbindungsbüro unterhält, bietet seit 2011 verstärkt Programme zur Förderung der Zusammenarbeit deutscher und tunesischer Hochschulen an. Ebenso berät der DAAD in seinem Informationszentrum in Tunis seit 2012 tunesische Studierende und Hochschulpartner, die mit deutschen Partnern kooperieren möchten.