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Die Palästinensischen Gebiete : , Thema: Europa und die Welt

Mit der Intensivierung der Beziehungen zu den palästinensischen Gebieten unterstützt die Bundesregierung die sogenannte „Zwei-Staaten-Lösung“. 2014 vereinbarten das BMBF und das palästinensische Ministerium für höhere Bildung und wissenschaftliche Forschung eine Zusammenarbeit auf ministerieller Ebene.

Ramallah © Thinkstock/Sanchezgrande

Mit der Intensivierung der Beziehungen zu den Palästinensischen Gebieten unterstützt die Bundesregierung die „Zwei-Staaten-Lösung“. 2014 vereinbarten das BMBF und das palästinensische Ministerium für höhere Bildung und wissenschaftliche Forschung eine Zusammenarbeit auf ministerieller Ebene.

Das BMBF verfolgt mit dem Aufbau der Kooperation mit den Palästinensischen Gebieten das Ziel, insbesondere Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler zu fördern und so zum Kapazitätsaufbau beizutragen. Zudem soll die Wissenschaftsdiplomatie („Science Diplomacy“) zum länderübergreifenden Austausch und zur länderübergreifenden Vernetzung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und zur Verstetigung der bilateralen Beziehungen beitragen.

Perspektiven einer nachhaltigen Kooperation

Seit der Unterzeichnung einer interministeriellen Vereinbarung zur verstärkten Zusammenarbeit in Bildung, Wissenschaft und Forschung im Jahr 2014 nutzen beiden Seiten diese Chance. Insbesondere soll die Mobilität palästinensischer Studierender, Promovierender und Forschender gefördert und ihnen Zugang zum internationalen wissenschaftlichen Austausch und zu entsprechenden Netzwerken ermöglicht werden. Ein weiteres Anliegen ist es, zum Aufbau der notwendigen Forschungsinfrastruktur an palästinensischen Hochschul- und Forschungseinrichtungen beizutragen, um deren eigenständige Weiterentwicklung zu unterstützen.

Die Palästinensisch-Deutsche Wissenschaftsbrücke (PGSB)

Das deutsch-palästinensische Pilotprojekt Wissenschaftsbrücke dient der Entwicklung eines gemeinsamen integrierten Forschungs- und Promotionsprogramms zwischen dem Forschungszentrum Jülich und seinem Netzwerk an deutschen Partneruniversitäten auf der einen Seite und den palästinensischen Universitäten auf der anderen Seite. Hervorragend qualifizierten Absolvent:innen palästinensischer Universitäten soll die Möglichkeit gegeben werden, sich im Rahmen von auf einander aufbauenden Bachelor-, Master- und Promotionsarbeiten an den Forschungsaktivitäten des Forschungszentrums zu beteiligen und somit eine akademische Ausbildung zu erhalten, die sie auf dem weltweiten Arbeitsmarkt konkurrenzfähig macht. Bei positivem Verlauf können sie dann nach Rückkehr in ihr Heimatland zur Entwicklung einer nachhaltigen Forschungszusammenarbeit sowie dem schrittweisen Aufbau von Forschungsstrukturen bis hin zu eigenen Promotionsprogrammen beitragen. Das gemeinsame Forschungs- und Promotionsprogramm „Science Bridge“ bedeutet eine deutliche qualitative Aufwertung der deutsch-palästinensischen Zusammenarbeit in Bildung, Wissenschaft und Forschung.

Transregionale und interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Arab-German Young Academy of Sciences and Humanities (AGYA)

Die Aktivitäten und Forschungsvorhaben des vom BMBF geförderten Exzellenznetzwerkes AGYA an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften sind grundsätzlich arabisch-deutsch mit transregionalem Ansatz, der dezidiert arabisch-deutsche und arabisch-arabisch-deutsche Kooperationen fördert. In sechs Arbeitsgruppen (Energie, Wasser und Umwelt; Bildung; Transformation; Kulturelles Erbe; Gesundheit und Gesellschaft; Forschung und Innovation) werden vor allem interdisziplinäre Forschungsprojekte durchgeführt. Zu den Mitgliedern und Alumni von AGYA gehören auch palästinensische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

Multilaterale Aktivitäten

Europäische Aktivitäten in der Mittelmeerregion

Mit der gemeinsamen Mitteilung des Europäischen Auswärtigen Dienstes (EEAS) und der Europäischen Kommission über eine "erneuerte Partnerschaft mit der südlichen Nachbarschaft", die Anfang Februar 2021 veröffentlicht wurde, versucht die EU, ihren Beziehungen zu dieser Region neue Dynamik zu verleihen. Eine der obersten Prioritäten ist ein "neuer Wirtschafts- und Investitionsplan", der in Zusammenarbeit mit den internationalen Finanzinstitutionen und dem Privatsektor bis zu 7 Milliarden Euro mobilisieren und zusätzliche öffentliche und private Investitionen von bis zu 30 Milliarden Euro anregen soll. Dies soll zu einem "grünen, digitalen, widerstandsfähigen und gerechten Aufschwung" beitragen, wie es in der Mitteilung heißt.

Horizont Europa

Horizont Europa ist eines der größten Förderprogramme für Forschung und Innovation weltweit, noch umfangreicher als Horizont 2020. Die Inhalte orientieren sich an wichtigen gesellschaftlichen Fragestellungen wie zum Beispiel Gesundheit, nachhaltige Entwicklung und Digitalisierung. Die meisten Aufforderungen zu Horizont Europa stehen auch Teilnehmern aus nicht assoziierten Ländern und internationalen Organisationen offen, darunter fallen auch die Palästinensischen Gebiete.

Union für den Mittelmeerraum

Die Union für den Mittelmeerraum (UfM) ist eine zwischenstaatliche Institution, die 42 Länder zusammenbringt, um den Dialog und die Zusammenarbeit zu fördern. Unter den Mitgliedern sind auch die Palästinensischen Gebiete.