Norwegen : , Thema: Europa und die Welt
Das Königreich Norwegen ist seit langem ein zuverlässiger Partner Deutschlands in der bilateralen und gemeinsamen europäischen Forschung.
In den Fachprogrammen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gab es seit 2010 insgesamt 67 Projekte mit norwegischer Beteiligung. Thematische Schwerpunkte der laufenden Forschungskooperationen liegen in der Gesundheitsforschung, der Gesundheitswirtschaft und der Bioökonomie.
Die "Ostseebekanntmachungen"
Das BMBF unterstützt die Zusammenarbeit beider Länder seit 2010 im Rahmen der sogenannten „Ostseebekanntmachungen“. Dabei werden interdisziplinäre Netzwerke in Forschung und Entwicklung gefördert. Bei dieser Vernetzung von Ostseeanrainerstaaten und gemeinsamer Entwicklung von Kooperationsstrategien ist Norwegen seit Beginn in mehreren Forschungsverbünden beteiligt.
Teil der EU-Programme
Die internationale Zusammenarbeit Norwegens ist meistens Teil der Forschungs- und Technologieprogramme der EU sowie der europäischen Forschungsorganisationen auf dem Gebiet der Grundlagenforschung. Dazu gehören die Europäische Organisation für Kernforschung (CERN), das Europäische Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL), die Europäische Großforschungseinrichtung für Synchrotronstrahlung (ESRF), die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) und die Initiative für Europäische Zusammenarbeit in Wissenschaft und Technik (COST). Aber auch in der angewandten Forschung ist Norwegen in die Zusammenarbeit eingebunden - bei der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) und der Europäischen Initiative zur Stärkung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit (EUREKA).
Von Nahrungsmittelsicherheit bis Energie
Deutsche Forschungseinrichtungen wiederum sind an zahlreichen europäischen Projekten mit Norwegen beteiligt - häufig zusammen mit Partnern aus anderen nordeuropäischen Ländern. Die thematischen Schwerpunkte innerhalb dieser Projekte liegen vor allem bei der Nahrungsmittelsicherheit, der nachhaltigen Entwicklung in Landwirtschaft und Fischerei (inklusive marine Ökosysteme), den Informations- und Kommunikationstechnologien sowie der Energie.
Polarforschung
Durch seine geographische Lage ist Norwegen traditionell stark in der Polarforschung involviert. So ist in der Stadt Tromsø die nördlichste Universität der Welt angesiedelt, die derzeit zum Kompetenzzentrum für polare Forschungsaktivitäten ausgebaut wird. Die zahlreichen deutschen und internationalen Forschungseinrichtungen auf dem arktischen Inselarchipel Spitzbergen befassen sich vor allem mit der Grundlagenforschung zu Umwelt und Klimawandel. Nahe der alten Bergarbeiterstadt Longyearbyden ist der internationale „Saatgut-Tresor“ angesiedelt, in dem 860.000 Sorten von Saatgut lagern, gesichert für die Ewigkeit, um die Nahrungsversorgung der Menschheit auch nach großen Katastrophen sichern zu können.