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Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland : , Thema: Europa und die Welt

Für Deutschland ist das Vereinigte Königreich eines der wichtigsten Partnerländer – auch in den Forschungsprogrammen der EU. Nach dem „Brexit" ist nun zu klären, wie die weitere Zusammenarbeit gestaltet werden kann.

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Wissenschaft hat in Großbritannien eine lange Tradition - davon zeugt auch die Universität in Cambridge. © thinkstock/PoohFotoz

Das Vereinigte Königreich ist eines der führenden Wissensnationen der Welt. Das Land macht international wettbewerbsfähige Forschung und verfügt über einige der besten Universitäten im internationalen Vergleich. Das Vereinigte Königreich hat als Wissenschaftsstandort eine hohe Anziehungskraft für Studierende und Forschende aus aller Welt – auch aus Deutschland.

Politisch ist die bi- und multilaterale Zusammenarbeit in Bildung und Forschung zwischen Deutschland und dem Vereinigten Königreich eng und etabliert. Gleichzeitig ist sie wenig formalisiert. In europäischen Gremien und internationalen Organisationen arbeiten beide Länder zu Fragen der Forschungspolitik eng zusammen.

Ein wichtiger Partner für Deutschland

Für Deutschland ist das Vereinigte Königreich eines der wichtigsten Partnerländer in den Forschungsprogrammen der EU. In diesen erfolgt ein großer Teil der Zusammenarbeit in Bildung und Forschung. Auch außerhalb der EU-Forschungsprogramme hat die Forschungszusammenarbeit zwischen deutschen und britischen Wissenschaftlern Tradition und wird durch die Forschungsministerien gefördert. Letztere findet überwiegend gemeinsam mit Partnern aus weiteren Ländern statt. Wichtige Themen der Kooperation sind die Informations- und Kommunikationstechnologien, die Wasserstoffforschung sowie die Polarforschung.

Gemeinsam forschen

Auch die Wissenschaftsorganisationen, Hochschulen und Forschungszentren kooperieren intensiv. Hervorzuheben ist das im Jahr 2014 als Kooperation des University College London und zweier Max-Planck-Institute gegründete „Max Planck UCL Centre for Computational Psychiatry and Ageing Research" in London. Ebenfalls in London befindet sich auch das Deutsche Historische Institut (DHI), das die Forschung zur deutschen und britischen Geschichte fördert.

„Brexit": Wie geht es weiter?

Seit seinem Austritt aus der Europäischen Union („Brexit“) zum 1. Februar 2020 hat das Vereinigte Königreich den Status eines Drittstaats.

Die künftigen Beziehungen zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich werden durch ein Handels- und Kooperationsabkommen geregelt, auf das sich beide Seiten am 24. Dezember 2020 geeinigt haben. In diesem Handels- und Kooperationsabkommen ist auch bereits die Assoziierung des Vereinigten Königreichs zu den EU-Forschungsrahmenprogrammen wie u.a. Horizont Europa vorgesehen. Bisher ist die Assoziierung zu den EU-Rahmenprogrammen allerdings noch nicht erfolgt. Über die Modalitäten der Assoziierung verhandelt zurzeit die EU-Kommission mit dem Vereinigten Königreich.

Das Vereinigte Königreich kann derzeit auch ohne Assoziierung in den meisten Verbundprojekten von Horizont Europa als Drittstaat mit eigener Finanzierung teilnehmen. Die Teilnahme als Koordinator von Verbundprojekten sowie an den besonders prestigeträchtigen Einzelfördermaßnahmen ist jedoch ausgeschlossen.