Ralf-Dahrendorf-Preis für den Europäischen Forschungsraum : , Thema: Europa und die Welt
Das Bundesforschungsministerium hat 2019 erstmals den Ralf-Dahrendorf-Preis für den Europäischen Forschungsraum vergeben. Damit würdigt es herausragende Leistungen von Forschenden in europäischen Projekten und fördert die Wissenschaftskommunikation.
Das begrenzte einzelstaatliche Denken bei der Entwicklung der Wissenschaft überwinden, und einen wirklich einheitlichen europäischen Wissensraum schaffen, in dem sich Zusammenarbeit und Wettbewerb auf vernünftige Weise ergänzen: Mit dieser Idee legte der ehemalige deutsche EU-Forschungskommissar Ralf Dahrendorf in den 1970er Jahren den Grundstein für den späteren Europäischen Forschungsraum.
Die Idee des Europäischen Forschungsraums wurde seitdem kontinuierlich weiterentwickelt, denn Bildung, Forschung und Innovation sind für uns in Europa heute – sogar mehr denn je – von zentraler Bedeutung. Nur wenn die besten Köpfe länderübergreifend zusammenarbeiten, können sie Antworten auf gesellschaftliche Herausforderungen wie den Klimawandel finden und international wettbewerbsfähig bleiben. Für diese Zusammenarbeit ist das Europäische Rahmenprogramm für Forschung und Innovation ein wichtiges Instrument. Es fördert Forschende in Europa, wissenschaftliche Erkenntnisse und Technologien frei auszutauschen.
Der Ralf-Dahrendorf-Preis für den Europäischen Forschungsraum greift diese Grundhaltung auf: Mit dem Preis ehrt das Bundesforschungsministerium seit 2019 die herausragende Leistung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in europäischen Forschungsprojekten. Die Preisträgerinnen und Preisträger können einen Förderpreis von bis zu 50.000 Euro erhalten. Der Preis ist mit der Aufgabe verbunden, die in der Forschung gewonnenen Erkenntnisse mit der Gesellschaft zu teilen. Auf diese Weise sollen mehr Menschen von den Ergebnissen ihrer Projekte erfahren und darüber diskutieren können.
Der Ralf-Dahrendorf-Preis für den Europäischen Forschungsraum wurde am 19. Oktober 2020 zum zweiten Mal ausgeschrieben. Bei der Preisverleihung spiegeln sich die Prioritäten der deutschen EU-Ratspräsidentschaft wider: 2020 liegt der Fokus der Auszeichnung auf Projekten, die in besonderer Weise den Mehrwert europäischer Forschungszusammenarbeit für ein souveränes, widerstandsfähiges und nachhaltiges Europa aufzeigen. Hierzu zählen u.a. Projekte aus den Bereichen Globale Gesundheitsvorsorge, Klimaneutrale Innovationen und grüne Technologien, Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft, Technologische Souveränität sowie Dateninfrastrukturen und Künstliche Intelligenz.
Mit dem Förderpreis kann ein breites Spektrum von kreativen Formaten digitaler oder analoger Wissenschaftskommunikation gefördert werden. Die Forschenden können mit ihren Ergebnissen aus den EU-geförderten Projekten mit Bürgerinnen und Bürgern in Kontakt treten, zum Beispiel in Ausstellungen, Dialogveranstaltungen, „Citizen Science“-Aktionen, Festivals, Lerneinheiten an Schulen oder auch durch Wissenstransfer über Social-Media-Kanäle.
Die Bewerbungsfrist für die zweite Ausschreibungsrunde endete am 26. Februar 2021.