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AtlantOS: Ozeanforschung am heimischen Spieltisch : , Thema: Preisträger 2021

Aus einem Forschungsprojekt soll ein Ozeanbeobachtungsspiel entwickelt werden – analog als Familienbrettspiel und digital als Einzelspiel. Das Projekt „AtlantOS“ hat den Ralf-Dahrendorf-Preis für den Europäischen Forschungsraum (EFR) erhalten.

 Meeresforscher auf dem Wasser vor einem Berg und einem wolkenverhangenen Himmel.
Prof. Martin Visbeck vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel. © privat

Der Ozean bedeckt mehr als 70 Prozent unseres Planeten und das Leben aller Menschen ist eng mit ihm verbunden: Er liefert Nahrung, Energie und Rohstoffe, reguliert das Klima und beeinflusst das Wetter. Der globale Handel ist vom Schiffsverkehr geprägt und Erholung und Wohlbefinden sind für viele Menschen mit dem Meer und den Küsten verbunden. Es gehen aber auch Gefahren für den Menschen vom Ozean aus: Sturmfluten können Städte überschwemmen, Tsunamis ganze Küstenlinien zerstören und giftige Algenblüten Fischzuchten und Touristen bedrohen. Veränderungen der Weltmeere betreffen die gesamte Erdbevölkerung.

Ganzheitliche Bobachtung des Atlantiks

Im Forschungsprojekt „AtlantOS – Optimizing and Enhancing the Integrated Atlantic Ocean Observing System“ wurden Initiativen von Ozeanbeobachtungen für den Atlantik zusammengeführt, mit dem Ziel, die internationale Zusammenarbeit aller Atlantik-Anrainer zu fördern und die Nutzbarkeit der Daten und Informationen zu ermöglichen. Dazu wurden im Projekt Konzepte entwickelt, um die ganzheitliche Beobachtung des Atlantiks systemisch und damit nachhaltig zu erfassen und eine Verbesserung der Beobachtung durch neue Technologien zu integrieren. 62 Teams aus 18 Ländern (unter anderem Brasilien, Frankreich, Island, Portugal und die USA) rund um den Atlantischen Ozean waren involviert und haben zukunftsweisende Pläne für den dezentralisierten „Betrieb“ eines umfassenden – integrierten – Ozeanbeobachtungssystems für den Atlantik entwickelt. Bis 2019 ist das Projekt im Rahmen des EU-Programms für Forschung und Innovation „Horizon 2020“ gefördert worden.

Ozeanbeobachtungsspiele werden exklusiv entwickelt

Auf die Frage, wie man diese komplexe Forschungsleistung breiten Teilen der Bevölkerung zugänglich machen kann, fand das Team um Prof. Martin Visbeck, am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel eine einfache Antwort: Mit einem Ozeanbeobachtungsspiel, das in zwei Varianten exklusiv in Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten aus der Spielentwicklung entworfen wird. Sowohl ein analoges Familienspiel als auch ein digitales Einzelspiel funktionieren ohne Vorkenntnisse der Ozeanbeobachtung. Die Spielenden entwickeln selbst Lösungen für Bedrohungsszenarien aus dem Meer und wenden beispielweise Tsunamis ab. Oder sie schützen das Meer vor Plastikmüll. Die Spiele vermitteln die wissenschaftlichen Inhalte der Forschung auf unterhaltsame Art und Weise. So können die Spielenden in verschiedene Rollen der internationalen Akteure unterschiedlicher Disziplinen schlüpfen oder diverse Ozeanbeobachtungselemente einsetzen. Spielende sollen aus verschiedenen Handlungsoptionen wählen und durch den geschickten Einsatz von Instrumenten und geeigneten Kooperationen Gefahren abwenden.

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Auf der Website finden Sie weitere Informationen.