Wissenschaftliche Weiterbildung : , Thema: Bildung
Wissenschaftliche Weiterbildung im Rahmen von lebenslangem Lernen dient der Entwicklung des eigenen Potenzials, der Sicherung des Arbeitsplatzes und der beruflichen Karriere und festigt den Wirtschaftsstandort Deutschland.
Wissenschaftliche Weiterbildung wird von Hochschulen und anderen Bildungseinrichtungen in einer Vielzahl von Formaten angeboten - vom einzelnen Kurs bis zum mehrjährigen Studiengang mit Hochschulabschluss. Die Teilnahme steht nicht nur denen offen, die bereits ein Hochschulstudium abgeschlossen haben, da die erforderlichen Voraussetzungen auch auf andere Weise nachgewiesen werden können.
Über Notwendigkeit und Bedeutung der wissenschaftlichen Weiterbildung gibt es in der bildungspolitischen Diskussion wenig Kontroversen. Die bestehenden und sich verschärfenden Herausforderungen der demografischen Veränderungen, der technologischen Entwicklung und des internationalen Wettbewerbs, der wachsende Bedarf an hoch qualifizierten Fachkräften, aber auch das Ziel, soziale Konflikte zu vermeiden, verlangen ein möglichst hohes Bildungsniveau der in Deutschland lebenden Bevölkerung. Dieses Bildungsniveau muss fortlaufend aktualisiert und an neue Aufgaben und sich ändernde Bedingungen in Wirtschaft, Technologie und Recht angepasst werden.
An den Hochschulen gewinnen weiterbildende Studiengänge, die auf einem ersten Hochschulabschluss aufbauen oder auf der Grundlage von beruflicher Ausbildung und Erfahrung zu einem ersten Hochschulgrad führen, immer mehr an Bedeutung. Daher hat BMBF gemeinsam mit den Ländern weiterbildende Studienangebote an Hochschulen mit dem Wettbewerb "Aufstieg durch Bildung: Offene Hochschulen" weiter ausgebaut. Dazu gehören berufsbegleitende und weiterbildende Bachelor- oder Masterstudiengänge, kürzere Formate wie Zertifikatskurse und –programme aber auch Vorbereitungs- und Brückenkurse. Ebenso wurden hochschulinterne Zugangs- und Anrechnungsverfahren (weiter-)entwickelt und in Anwendung gebracht. Dadurch wird es Weiterbildungsinteressenten immer besser möglich, sich beruflich weiterzuentwickeln, wieder in den Beruf einzusteigen oder Familienpflichten mit einer Weiterbildung zu verbinden.
Ein weiteres Beispiel ist das Verbundprojekt „Stu+Be: Studium für Berufstätige - Erfolgsfaktoren für Lifelong Learning an Hochschulen“, das zum Förderschwerpunkt "Empirische Bildungsforschung: Zukunftswerkstatt Hochschullehre" gehört. An drei beteiligten Universitäten und an vier internationalen Hochschulen wurde auch die Rolle von Hochschule als Anbieter zum "Lernen im Erwachsenenalter“ untersucht. Die Bedingungen und Erfolgsfaktoren lebenslangen Lernens wurden bezüglich der Dimensionen Strategie, Implementation, Didaktik, Medien, Organisation und Management genauer herausgearbeitet.
Weiterbildung muss auch von der Forschung her gedacht werden. Die ehrgeizigen innovationspolitischen Ziele, die in der Hightech-Strategie gebündelt sind, lassen sich nur erreichen, wenn der Übergang von der Forschung in die Anwendung gegeben ist, das heißt wenn der Weg vom erfolgreichen Forschungsprojekt in Produkte, Verfahren, Therapien und Dienstleistungen verkürzt und beschleunigt wird. Überall, wo geforscht wird, muss die Weiterbildung als nächster Schritt schon eingeplant werden. Geforscht wird nicht nur an den Hochschulen, sondern auch in Forschungseinrichtungen und in vielen Unternehmen. Auch deren Weiterbildungspotenzial ist zu entwickeln. Gemeinsame Angebote werden oft zu besseren Ergebnissen führen.
Um das Potenzial der Fachkräfte weiter auszuschöpfen, leistet der Bund auch Unterstützung mit verschiedenen Stipendienprogrammen.
Seit dem 1. April 2012 hat das neue Anerkennungsgesetz die Chancen zur Anerkennung von im Ausland erworbenen Berufsqualifikationen erheblich gesteigert. Das bundesweite Netzwerk "Integration durch Qualifizierung" hat das Ziel, die Arbeitsmarktchancen von erwachsenen Migrantinnen und Migranten in Deutschland zu verbessern.