Hochschulpakt 2020 : , Thema: Forschung
Mit dem Hochschulpakt reagieren Bund und Länder auf die anhaltend hohe Zahl von Studienanfängern und öffnen die Hochschulen auch weiterhin für jeden Studieninteressierten.
Die Hochschulen in Deutschland haben in den vergangenen Jahren Beachtliches geleistet. Sie haben einer stark gestiegen Anzahl von Studieninteressierten die Möglichkeit für ein Studium gegeben. Lag die Studienanfängerquote 2005 noch bei 37 Prozent, liegt sie inzwischen bei deutlich mehr als der Hälfte eines Altersjahrgangs. Der wachsende Fachkräftebedarf auf dem Arbeitsmarkt und die hohe Studierneigung lassen auch künftig hohe Studienanfängerzahlen erwarten, die erst allmählich aufgrund der demografischen Entwicklung langsam zurückgehen.
Bund und Länder haben in der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz am 30.10.2014 die dritte und abschließende Phase des Hochschulpaktes beschlossen. Die endgültige Entscheidung haben die Bundeskanzlerin und die Regierungschefs der Länder am 11.12.2014 getroffen.
In dieser dritten Phase werden Bund und Länder - auf Basis der Prognose der Kultusministerkonferenz (KMK) zu den Studienanfängerzahlen 2014 - gegenüber dem Stand von 2005 bis zu 760.033 zusätzliche Studiermöglichkeiten gemeinsam finanzieren. Allein die Bundesregierung wird hierfür 9,9 Milliarden Euro bis 2023 bereitstellen. Die Länder werden vergleichbare zusätzliche finanzielle Leistungen erbringen und die Gesamtfinanzierung sicherstellen. Über die Gesamtlaufzeit von 2007 bis 2023 wird der Bund insgesamt 20,2 Milliarden Euro und werden die Länder 18,3 Milliarden Euro bereitstellen.
Besonders wichtig ist, dass in dieser dritten Phase des Hochschulpaktes ab 2016 zehn Prozent der Bundes- und Landesmittel eingesetzt werden, um mehr Studierende qualitätsgesichert zu einem erfolgreichen Abschluss zu führen. Denn zur Nachhaltigkeit des Hochschulpaktes gehört, dass ein Studium nicht nur begonnen, sondern auch beendet wird und die Basis für einen guten Start in den Beruf bildet. Überdies verpflichten sich die Länder, mehr beruflich Qualifizierten den Zugang zu den Hochschulen eröffnen. Beide Aspekte sind auch Gegenstand der jährlichen Länderberichte.