Die Studierendenbefragung in Deutschland : , Thema: Bildung
Die Studierendenbefragung in Deutschland (SiD) ist die umfangreichste Befragung von Studierenden in Deutschland. Im Mittelpunkt stehen die Studienbedingungen sowie die sozioökonomische und psychosoziale Situation der Studierenden.
Die Studierendenbefragung in Deutschland integriert seit 2021 erstmalig die drei traditionsreichen Langzeiterhebungen: die Sozialerhebung (seit 1951), den Studierendensurvey (seit 1982) und BEST („beeinträchtigt studieren“, seit 2012). Sie findet regulär im 4-Jahresturnus bundesweit statt. Das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW), das Deutsche Studierendenwerk (DSW) und AG Hochschulforschung der Universität Konstanz sind die Verbundpartner des Projekts.
Erstmalig haben 2021 mehr als 180.000 Studierende von 250 Hochschulen an der Befragung im Sommersemester 2021 teilgenommen – an der letzten Befragung 2016 waren es rund 60.000 Studierende. Aufgrund dieser Rekordbeteiligung sind Aussagen über viele Studierendengruppen mit Kind, mit Pflegeaufgaben, mit Beeinträchtigung, internationale und nicht-traditionelle Studierende möglich.
Schnellbefragung zu Antisemitismus an Hochschulen
Seit dem 7. Oktober 2023 hat es eine deutliche Zunahme antisemitischer Vorfälle an Hochschulen gegeben. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat daher eine Schnellbefragung zu Antisemitismus an Hochschulen gefördert. Die AG Hochschulforschung der Universität Konstanz führte eine Umfrage unter Studierenden durch, um in der aktuellen Situation das Meinungsklima zum Krieg in Israel und im Gazastreifen, die Protestbereitschaft in Deutschland, die Wahrnehmung von Antisemitismus in Gesellschaft und Hochschule und schließlich antisemitische Haltungen unter Studierenden abschätzen zu können. Teilgenommen haben über 2.000 Personen, die im Wintersemester 2023/24 an deutschen Hochschulen eingeschrieben waren.
Die Ergebnisse sind im Working Paper "Studentisches Meinungsklima zur Gewalteskalation in Israel und Gaza und Antisemitismus an deut-schen Hochschulen" zu finden.
"best3 – Studieren mit einer gesundheitlichen Beeinträchtigung"
Seit 2011 werden regelmäßig bundesweit Studierende mit studienerschwerenden Beeinträchtigungen ausführlich zu ihrer Studiensituation befragt. "best - – Studieren mit einer gesundheitlichen Beeinträchtigung“ ist ein gemeinsames Projekt vom Deutschen Studentenwerk (DSW) und dem Deutschem Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW), finanziert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
Durch die Einbettung der Befragung in die Studierendenbefragung in Deutschland ist erstmals ein Vergleich von Studierenden mit und ohne studienerschwerende Beeinträchtigung möglich.Im aktuellen best3-Bericht werden gesundheitliche Beeinträchtigungen betrachtet, die sich aus Sicht der Studierenden erschwerend auf das Studium auswirken. Das können unter anderem psychische Erkrankungen, Seh- und Hörbeeinträchtigungen, chronische Erkrankungen oder Bewegungsbeeinträchtigungen sein. Insgesamt wurden knapp 30.000 Studierende mit einer gesundheitlichen studienerschwerenden Beeinträchtigung befragt.
„Studiensituation unter Online-Bedingungen“
Die Studierendenbefragung in Deutschland erfasste 2021 die vielfältigen Erfahrungen und Einschätzungen der Studierenden inmitten des dritten Pandemiesemesters. Wie sehen die digitale Lehre und das digitale Studium aus? Wie bewältigen die Studierenden die geforderte Physische Distanz in ihren Studiengängen? Wie bewerten die Studierenden die digitalen Lehrveranstaltungen? Auf diese und weitere Fragen liefert der von der AG Hochschulforschung der Universität Konstanz verfasste und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanzierte Bericht „Studiensituation unter Onlinebedingungen – Studieren während der Corona-Pandemie 2021“ Antworten.
22. Sozialerhebung
Die Ergebnisse der 22. Sozialerhebung, durch das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) unter Beteiligung des Deutschen Studierendenwerks (DSW) durchgeführt, sind seit Mai 2023 veröffentlicht.
Die Sozialerhebung ist eine seit 1951 fortdauernde Langzeiterhebung, die in einem regelmäßigen Rhythmus von drei bis vier Jahren die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden in Deutschland untersucht. Die Sozialerhebung ist seit 1982 vom HIS-Institut für Hochschulforschung durchgeführt worden. Seit September 2013 setzt das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) diese Arbeit als Nachfolgeorganisation des HIS fort. Finanziell gefördert wird die Sozialerhebung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Die Berichte der vorherigen Sozialerhebungen sind hier zu finden.
Die wirtschaftliche Lage der Studierenden hat sich insbesondere im Jahr 2022 verändert. Hierzu liegen Berechnungen von Wirtschaftswissenschaftlern vor, die auf dem basieren, was Studierende für die 22. Sozialerhebung als Ausgaben genannt haben. Die vom Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZWH) in Auftrag gegebene Untersuchung betrachtet die inflationsbedingten Auswirkungen auf die finanzielle Situation der Studierenden und ist hier zu finden.
Wichtige Datenquelle zum Studium in Deutschland
Ob zur Vielfalt der Studierendenschaft, Studieren mit Beeinträchtigungen oder Studienbedingungen – die Studierendenbefragung in Deutschland deckt ein breites Feld ab und liefert verlässliche Daten.
Die Studierendenbefragung in Deutschland ist eine wichtige Datenquelle für die nationale und europäische Berichterstattung: Sie liefert relevante empirische Standarddaten zur Studierendenforschung für das Kapitel „Hochschule“ der nationalen Bildungsberichterstattung; daneben ist sie der deutsche Beitrag für die internationale Vergleichsuntersuchung „EUROSTUDENT“.
Mit den Daten der Studierendenbefragung wurden im Auftrag des BMBF bereits wissenschaftliche Publikationen zu Diskriminierungserfahrungen und populistischen Tendenzen von Studierenden erstellt.
- Die Studierendenbefragung in Deutschland: Fokusanalysen zu Diskriminierungserfahrungen an Hochschulen
- Die Studierendenbefragung in Deutschland: Fokusanalysen zu populistischen Tendenzen unter Studierenden
Corona-Sonderbefragung im Sommersemester 2020
Im Sommersemester 2020 wurde vom Deutschem Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) eine vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanzierte Online-Befragung „Studieren in Zeiten der Corona-Pandemie“ durchgeführt, teilgenommen haben knapp 28.600 Studierende von 23 Hochschulen. Die Ergebnisse wurden in mehreren wissenschaftlichen Publikationen veröffentlich, die hier zu finden sind.
Weiterführende Informationen: https://www.die-studierendenbefragung.de/die-studierendenbefragung
Studierendensurvey
Diese von der AG Hochschulforschung der Universität Konstanz durchgeführte Langzeitstudie ist die umfassendste Dauerbeobachtung zur Entwicklung der Studiensituation an den Hochschulen in Deutschland. Die erste Befragung fand im Wintersemester 1982/83 statt, die weiteren Erhebungen im Abstand von zwei bis drei Jahren. Die Fragen des Studierendensurvey werden nun im Rahmen der Studierendenbefragung in Deutschland erhoben.