Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung : Datum: , Thema: Bildung
Mit dem Programm „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) außerschulische Angebote der kulturellen Bildung für Kinder und Jugendliche, die sonst wenig Zugang dazu haben.
Fast ein Drittel aller Kinder und Jugendlichen in Deutschland wächst in einer schwierigen sozialen Situation auf. Geringe Bildung, niedriges Einkommen oder Erwerbslosigkeit der Eltern können den Zugang zu außerschulischen Aktivitäten hemmen und die Chancen auf einen erfolgreichen Bildungsweg einschränken. Um auch diesen Kindern und Jugendlichen gute Bildungschancen zu ermöglichen, fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) seit 2013 Projekte der kulturellen Bildung in ganz Deutschland. Die Projekte wenden sich an Kinder und Jugendliche zwischen drei und 18 Jahren und werden von Bündnissen für Bildung – lokalen Kooperationen mit mindestens drei Partnern – vor Ort umgesetzt. In den Bündnissen vernetzen sich kulturelle Einrichtungen und außerschulische Bildungsorte wie Theater oder Bibliotheken mit Einrichtungen, die direkten Zugang zu den jungen Menschen haben, zum Beispiel Schulen oder Jugendzentren, Horte oder Sportvereine.
„Kultur macht stark“ ist das größte Programm für kulturelle Bildung in Deutschland
2023 startet „Kultur macht stark“ in die dritte Förderphase. Mit einer Fördersumme von jährlich bis zu 50 Millionen Euro bis Ende 2027 ist „Kultur macht stark“ das größte Programm für kulturelle Bildung in Deutschland.
Bei der Umsetzung von „Kultur macht stark“ arbeitet das BMBF mit Programmpartnern zusammen, ausgewählten Verbänden und Stiftungen, die bundesweit aktiv sind und eine große Spannbreite der kulturellen Bildungsprojekte möglich machen. Die Programmpartner wirken entweder als so genannte „Förderer“, die Fördermittel an Bündnisse für Bildung für lokale Projekte vergeben, oder als „Initiativen“, die gemeinsam mit lokalen Akteuren Projekte vor Ort umsetzen. Zu den 27 Programmpartnern der dritten Förderphase gehören der Paritätische Wohlfahrtsverband, die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung, der Verband deutscher Musikschulen, der Deutsche Volkshochschul-Verband und die Stiftung Digitale Spielekultur.
Dem Programm liegt ein breites Kulturverständnis zugrunde, das alle Bereiche von der Alltags- und Bewegungskultur über digitale Medienbildung und Musik bis hin zum Theater oder Zirkus umfasst. Gefördert werden beispielsweise Musikworkshops, Theaterkurse oder Zirkusfreizeiten.
„Kultur macht stark“ ist ein Erfolg
Über 19.000 Bündnisse für Bildung in ganz Deutschland waren bereits in „Kultur macht stark“ aktiv und haben mehr als 49.000 Projekte durchgeführt. Seit Beginn wurden so bisher über 1,4 Millionen Kinder und Jugendliche mit „Kultur macht stark“ erreicht. Die begleitende Evaluation bestätigt, dass das Programm bei der Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen mit eingeschränktem Bildungszugang ankommt: In 90 Prozent der Bündnisse beteiligen sich Kinder und Jugendliche, die sonst wenig oder gar nicht mit kultureller Bildung in Berührung kommen. Das Programm fördert Selbstvertrauen, Selbstwirksamkeit, Mut, Neugier und Kreativität. Es bildet eine wichtige Grundlage für eine aktive Gestaltung der Gesellschaft und für mehr Bildungsgerechtigkeit. Auch die Stärkung des zivilgesellschaftlichen Engagements wird erreicht:
Durch „Kultur macht stark“ werden bürgerschaftliche Netzwerke initiiert und gefördert und dies auch in der Fläche: In 99 Prozent der Kreise und kreisfreien Städte und in allen Bundesländern gab es bereits Projekte. In mindestens 2 von 3 „Kultur macht stark“-Projekten engagieren sich Bürgerinnen und Bürger ehrenamtlich.
Weiterentwicklung in der dritten Phase von „Kultur macht stark“
Auch in der dritten Förderphase von 2023 bis 2027 tragen die Projekte von „Kultur macht stark“ dazu bei, für mehr Bildungschancen zu sorgen und soziale Benachteiligung auszugleichen. Vier Entwicklungsbereiche zahlen darauf besonders ein: die Vernetzung der „Kultur macht stark“-Akteure in die Kommune für die Etablierung nachhaltiger Bildungsangebote, die qualitätsvolle Mitgestaltung von Ganztagsangeboten an Schulen in enger Abstimmung mit den kommunalen Bildungslandschaften, die Mobilisierung und Stärkung von Bündnisakteuren in ländlichen Räumen und die Einbindung von digitalen Medien, Themen oder Ausdrucksformen in den Projekten vor Ort.