Potenziale der Kindheit – Perspektiven der Frühen Bildung
Am 21. Mai 2021 fand der Fachkongress und Bildungsdialog „Potenziale der Kindheit – Perspektiven der Frühen Bildung“ statt.
Der massive Ausbau der Kindertagesbetreuung innerhalb der letzten beiden Jahrzehnte und die damit verknüpften pädagogischen und bildungspolitischen Erwartungen geben Anlass, die Bedeutung der Frühen Bildung für die Bildungsbiografie von Kindern und für die Gesellschaft zu bilanzieren und einen Blick in die Zukunft zu werfen. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in Kooperation mit dem Deutschen Jugendinstitut (DJI) ausgerichtete Fachkongress und Bildungsdialog mit den Potenzialen der Kindheit und den Perspektiven der Frühen Bildung.
Keynote 1: Aufwachsen in Institutionen
Professor Dr. Bernhard Kalicki, Deutsches Jugendinstitut (DJI)
Kinder besuchen zu immer früheren Alterszeitpunkten bereits eine Kindertageseinrichtung und verbringen über die gesamte Kindheit hinweg immer mehr Zeit in Institutionen. Dies erhöht die Anforderung, die Kita zu einer spannenden, anregungsreichen und liebenswerten Lern- und Lebenswelt zu machen. Wichtige Bezugspunkte für die Gestaltung der frühen Bildung sind die großen und vielfältigen Lernpotenziale des Kindes, ihre Teilhabe und Gestaltungsmöglichkeiten, aber auch das subjektive Wohlbefinden und Wohlergehen in diesem sozialen Setting.
Keynote 2: Ungleiche Kindheit
Professorin Dr. Tanja Betz, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Seit einigen Jahren wird das Potenzial von Kindertageseinrichtungen betont, herkunftsbedingte Ungleichheiten früh auszugleichen. Damit einhergehend steigen die Erwartungshaltungen an Einrichtungen und Personal. Im Vortrag wird auf konzeptionelle Annahmen und empirische Befunde zu ungleichen Kindheiten eingegangen. Sie belegen einerseits kompensatorische Wirkungen, andererseits werden aber auch unbeabsichtigte Nebenwirkungen deutlich, aus denen zukünftige Herausforderungen abgeleitet werden.
Keynote 3: Fachkräfte im Fokus: Karriere, Teams und Weiterbildung
Professorin Dr. Kirsten Fuchs-Rechlin, Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte (WiFF), München
Die pädagogischen Fachkräfte sind, neben den Kindern, die wichtigsten Akteure, wenn es um die Gestaltung von Bildungsprozessen in Kindertageseinrichtungen geht. Nicht von ungefähr stehen deshalb die Professionalisierung der Fachkräfte und die Rahmenbedingungen, unter denen sich professionelles Handeln entfaltet, im Blickfeld der Debatten. Vor diesem Hintergrund analysiert der Beitrag berufliche Wege in der Kita und ihre Verbindung zu den Kita-Teams. Dabei wird diskutiert, welche Potenziale die Chiffre „Karriere“ für die Professionsentwicklung hat und welche Rolle Weiterbildung dabei spielt.
Fachkräftebarometer Frühe Bildung
Pädagogische Fachkräfte sind, neben den Kindern, die wichtigsten Akteure in Kindertageseinrichtungen. Mit dem Datenbericht Fachkräftebarometer Frühe Bildung und weiteren Studien analysiert die Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte (WiFF) das Arbeitsfeld Kita sowie die Professionalisierungswege der Fachkräfte.
Keynote 4: Digitalität und Digitalisierung in der frühen Kindheit
Professorin Dr. Nadia Kutscher, Universität zu Köln
Digitale Medien sind Teil des Alltags von Kindern und ihren Familien. In Kindertageseinrichtungen spielt die Auseinandersetzung mit Digitalisierungsentwicklungen zunehmend eine Rolle – ob als pädagogisches Thema in der Auseinandersetzung mit dem, was die Kinder an Erfahrungen mitbringen, als Beratungsthema in der Elternarbeit oder in Bezug auf pädagogische Ansätze und Veränderungen in den Anforderungen an Fachlichkeit. Der Vortrag beleuchtet, welche Themen bei einer fachlich fundierten und differenzierten Auseinandersetzung mit Digitalität relevant werden.
Abschluss: Bildungsdialog und abschließende Podiumsdiskussion