Sexualisierte Gewalt: Kinder und Jugendliche schützen : , Thema: Bildung
Um sexualisierte Gewalt in pädagogischen Einrichtungen zu verhindern, braucht es starke Schutzkonzepte. Forschung unterstützt Beteiligte vor Ort mit neuen Erkenntnissen über Ursachen sexualisierter Gewalt und mit praxisgerechten Präventionsangeboten.
Forschungswissen aufbauen
Um Kinder und Jugendliche besser vor sexualisierter Gewalt und Missbrauch zu schützen, hat das BMBF seit 2011 rund 67 Millionen Euro zur Förderung von Forschungsvorhaben zur Verfügung gestellt. Durch die in der Bildungs- und der Gesundheitsforschung angelegten Vorhaben ist eine national und zunehmend auch international sichtbare Forschungslandschaft aufgebaut worden. Aus dem hier gewonnenen Wissen sind in den letzten Jahren Konzepte und Materialien entstanden, die im Weiteren als praxisnahe Schutzmaßnahmen in Kitas und Schulen, Fachberatungsstellen, für Pflegefamilien oder als Handlungshilfen für Kinder und Jugendliche selbst zum Einsatz kommen können.
Schutzkonzepte entwickeln
Ein wichtiges Ziel der Bildungsforschung ist es, besser zu verstehen, welche Bedingungen und Strukturen in Bildungs- und Erziehungskontexten Kinder und Jugendliche vor sexualisierter Gewalt schützen und wo besondere Risiken bestehen. Schutzkonzepte müssen entwickelt und auf ihre Wirksamkeit überprüft werden, damit sie in der Aus- und Fortbildung von pädagogischem, psychologischem, medizinischem oder in aufsichtlicher Funktion tätigem Personal sowie in der Alltagspraxis von Bildungseinrichtungen verankert werden können. Dabei ist es wichtig, die Kompetenzen und Qualifizierungsbedarfe des Personals wissenschaftlich gestützt zu erfassen und für eine nachhaltige Präventionsarbeit weiterzuentwickeln. Das BMBF unterstützt die Entwicklung und Erprobung wirksamer Schutzkonzepte und -maßnahmen durch die Förderung von Forschungsprojekten und Nachwuchsforschungsgruppen.
Ergebnisse in die Praxis bringen
Damit die in der Förderlinie erarbeiteten Erkenntnisse und Maßnahmen auch tatsächlich dazu beitragen, sexualisierte Grenzverletzungen in Kitas, Schulen, Internaten, in der ambulanten und stationären Jugendhilfe, in Pflegefamilien oder Sportvereinen zu verhindern, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis wesentlich. Ein wichtiges Ziel der Projektförderung durch das BMBF ist es somit auch, den Austausch sowie gezielte Kooperationen zwischen den Forschenden und den in den Einsatzfeldern tätigen Fachkräften zu unterstützen. Gemeinsame Fachtagungen sowie der kontinuierliche Dialog zwischen Politik und Verwaltung, Wissenschaft und Bildungspraxis hilft dabei, praxisnahe und breitenwirksame Angebote für ein dauerhaftes Lernen und Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen frei von sexualisierter Gewalt umzusetzen. Begleitet werden diese Maßnahmen zum Praxistransfer durch ein projektübergreifendes „Metavorhaben“.