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Mit sozialraumorientierter Berichterstattung die Bildungslandschaft gestalten 

Wie auch in anderen Kreisen hat sich der kommunale Bildungsdiskurs im Lahn-Dill-Kreis in den vergangenen Jahren stark gewandelt. Die Anforderungen an die Kommune und die Herausforderungen im Bereich der Bildung sind gestiegen.

Dillenburg © Adobe Stock

Gelebte Kooperation

Mit dem Start der Förderung durch „Bildung integriert“ hat der Entwicklungsprozess der Bildungslandschaft deutlich an Dynamik gewonnen. Die Ausgangssituation für den Aufbau eines datenbasierten kommunalen Bildungsmanagements war gut. Ressortübergreifende Zusammenarbeit und die Einbindung verwaltungsexterner Akteure haben eine lange Tradition an Lahn und Dill. Dies hat dazu beigetragen, dass die neue Gremienstruktur mit einem Lenkungskreis und mehreren Arbeitsgruppen schnell und effizient ihre Arbeit aufnehmen konnte. In der Umsetzung hat sich gezeigt, dass die gelebte Kooperation der Akteure inhaltlich zwar die Grenzen von Dezernaten, Abteilungen und zu externen Akteuren aufhebt, sie dabei aber nie die fundamentalen Strukturen der kommunalen Organisation in Frage stellt.

Daten zur Planung von Bildungsaktivitäten

Im Lahn-Dill-Kreis besteht die Vision, allen Menschen abgestimmte und aufeinander aufbauende Bildungsangebote zur Verfügung zu stellen und gleichwertige Chancen auf Entwicklung und Teilhabe zu ermöglichen. Hierfür braucht es neben einer entschlossenen Verantwortungsgemeinschaft auch eine entsprechende Datenauswertung, die bis in die Städte und Gemeinden hineinzoomt. Es sollen Stärken, aber auch Defizite aufgespürt werden und zwar auf einer Ebene, in der die Verantwortlichkeiten klar und die Handlungsebenen greifbar sind. Diese sozialraumorientierte Bildungsberichterstattung ist nicht nur eine wertvolle Unterstützung für die kommunale Steuerung und Planung von Bildungsaktivitäten vor Ort, sondern im Zeitverlauf auch ein kontinuierliches Beobachtungsinstrument für die Städte, Gemeinden und Bildungspartner im Kreis.

Fundierte Handlungsentscheidungen

So hat beispielsweise eine Gemeinde aufgrund des ersten Bildungsberichts und der darin enthaltenen sehr konkreten Daten für die Gemeinde eine weitere Kindertagesstätte gebaut, eine Gruppe in einer bestehenden Kita ergänzt, das Jugendzentrum besser ausgestattet, der Schule einen Schulwald ermöglicht und ein Familienzentrum gegründet – und das alles in Trägerschaft der Gemeindeverwaltung. Der Bürgermeister erstellt seitdem jährlich einen inhaltlichen Bildungsbericht für seine Gemeinde und lädt zur Präsentation alle Akteure in die Ausschusssitzungen ein. Diese Gemeinde will eine echte Bildungskommune sein und sie kann durch die sozialraumorientierte Bildungsberichterstattung auf vielfältige und bedarfsgerechte Informationen zugreifen. Durch die objektiven Zahlen können fundierte Handlungsentscheidungen getroffen werden. 

Blick auf das lebensbegleitende Lernen

Im Diskurs auf Basis der Bildungsberichterstattungen und der Datenanalyse wurde der Blick auf das lebensbegleitende Lernen als Ganzes im Kreis ausgeweitet und geschärft. Es wurde klar, worum man sich gemeinsam kümmern muss. Mit Abschluss der Projektlaufzeit haben sich alle beteiligten Partner und Akteure zur weiteren Zusammenarbeit im Rahmen der „Bildungslandschaft Lahn-Dill“ verpflichtet.