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Überbetriebliche Berufsbildungsstätten – der „dritte Lernort“ für die Ausbildung! : Datum: , Thema: Bildung

Überbetriebliche Berufsbildungsstätten der Wirtschaft übernehmen Ausbildungsinhalte, die gerade in kleinen und mittleren Unternehmen nicht oder nicht vollständig abgedeckt werden können. Hier fördert das Bundesbildungsministerium Infrastruktur, Ausstattung und die Durchführung von Projekten.

Überbetriebliche Berufsbildungsstätten
Überbetriebliche Berufsbildungsstätten © BIBB / Marco Rothbrust

In der dualen Ausbildung gibt es neben den Betrieben und den Berufsschulen einen dritten Lernort: die überbetrieblichen Berufsbildungsstätten (ÜBS). Sie übernehmen Ausbildungsinhalte, die spezialisierte bzw. kleine und mittlere Unternehmen (KMU) nicht oder nicht vollständig abdecken können. Die ÜBS unterstützen damit Betriebe, Fachkräfte zeitgemäß auszubilden und tragen zu einer hohen Ausbildungsqualität bei.

Damit bilden die ÜBS einen wichtigen Pfeiler des deutschen Ausbildungssystems und sind auch entscheidende Multiplikatoren bei der digitalen und nachhaltigen Transformation der Arbeitswelt.

Neue Förderbekanntmachung INex-ÜBA

Mit der „Initiative für eine exzellente überbetriebliche Ausbildung (INex-ÜBA)“, stellt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Mittel für die Entwicklung und Erprobung von Konzepten für eine qualitativ hochwertige und innovative überbetriebliche Ausbildung (ÜBA) zur Verfügung. INex-ÜBA wird gefördert im Rahmen der Exzellenzinitiative Berufliche Bildung. Diese erhalten so die Möglichkeit, Konzeptideen einzureichen, mit denen sie ihre ÜBS zu exzellenten Lehr-/Lernorten weiterentwickeln wollen. Antragsberechtigt sind ÜBS, auch als Konsortialführer im Projektverbund mit Hochschulen und/oder anderen Forschungseinrichtungen. Gefördert werden können hier Projekte, die in Einzel- oder Verbundvorhaben Konzepte und Angebote entwickeln, die nach erfolgreicher Erprobung nachhaltig im System der überbetrieblichen Ausbildung und dem Bildungsangebot von ÜBS verankert werden können.

Das Bundesinstitut für Berufsbildung setzt die Förderinitiative INex-ÜBA im Auftrag des BMBF um. Weitere Informationen finden Sie hier.

So unterstützt das Bundesbildungsministerium die ÜBS

Um die ÜBS in ihrer Ausbildungsleistung zu stärken, bietet der Bund seit vielen Jahrzehnten finanzielle Unterstützung für die Modernisierung von Ausstattung und Gebäuden der ÜBS sowie für ihre Weiterentwicklung zu Kompetenzzentren. Die Förderung ist verankert im Berufsbildungsgesetz (BBiG) mit dem Ziel die Qualität der Ausbildung zu sichern bzw. zu steigern, einen Beitrag zur Fachkräftesicherung zu leisten und die Attraktivität der dualen Ausbildung zu erhöhen.

Aufgrund der Digitalisierung stehen ÜBS heute vor weiteren Herausforderungen: Digitale Technologien verändern die Arbeitswelt und müssen daher in Ausbildungskonzepte und -lehrgänge integriert werden. Nur so können Auszubildende digitale Kompetenzen erwerben. Auch das Lernen und Lehren wird digitaler. Neue Qualifizierungskonzepte für das ÜBS-Ausbildungspersonal sind also gefragt.

Für eine zeitgemäße Fachkräfteausbildung unterstützte das Bundesbildungsministerium daher in den Jahren 2016 bis 2023 zusätzlich die ÜBS mit dem Sonderprogramm ÜBS-Digitalisierung. Viele ÜBS haben das Angebot genutzt, um ihre Ausstattung mit digitalen Technologien zu erweitern: Von Drohnen über Roboter bis hin zu Smartphones und Outdoor-Tablets - an über 200 ÜBS-Standorten sind rund 61.000 Gegenstände in die Werkstätten und Lernräume der ÜBS eingezogen (Stand: Mai 2022). Insgesamt sind 224 Mio. Euro in moderne Ausbildung geflossen.

Zukunftsforum Überbetriebliche Ausbildung

Am 27. und 28. Juni 2023 haben Expertinnen und Experten der überbetrieblichen Ausbildung über Zukunftskonzepte für eine exzellente, betriebliche Ausbildung diskutiert und die Herausforderungen an die Bildungsstätten (ÜBS) formuliert. Mit der Tagung wurden die Ergebnisse der auslaufenden Förderung im „Sonderprogramm Digitalisierung“ hervorgehoben und die neue „Initiative für exzellente überbetriebliche Bildung – INex-ÜBA“ vorgestellt. Finden Sie hier die Ergebnisse der Tagung und machen Sie sich schlau, wenn es um Ideen für die Zukunft der Überbetrieblichen Bildungsstätten geht.

Berufsbildung im Aufbruch: Stark-Watzinger ruft zu mutigem Denken auf

Exzellenzinitiative für berufliche Bildung: Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger wirbt für neue Ideen in der betrieblichen Ausbildung. Jetzt sei es an der Zeit, mutig zu denken und entschlossen zu handeln. Denn die berufliche Ausbildung müsse die Exzellenz bekommen, die sie verdiene – gerade auch in den überbetrieblichen Bildungsstätten. 

: Video : 05:08

Die Förderung im Überblick:

  • der Bau und die Erneuerung von Gebäuden und Werkstätten
    Bund und Länder unterstützen die ÜBS fortwährend dabei, ihre Gebäude und Werkstätten zu modernisieren. Bauliche Maßnahmen bis hin zu Neubauten tragen dazu bei, das Angebot an überbetrieblicher Ausbildung bedarfsgerecht zu erhalten.

  • die Anschaffung moderner Ausstattung
    Das Bundesbildungsministerium fördert die Anschaffung moderner Ausstattung für die Werkstätten und Lehrräume der ÜBS.

  • die Weiterentwicklung zu Kompetenzzentren
    Geeignete ÜBS werden in ihrer Weiterentwicklung zu Kompetenzzentren gefördert. Mit neuen berufspädagogischen Konzepten, modernen Qualifizierungsmaßnahmen und dem Ergebnistransfer in die betriebliche Ausbildungspraxis steigern sie die Qualität der beruflichen Bildung. Bundesweit haben sich durch die Förderung des Bundesbildungsministeriums bereits über 30 ÜBS zu Kompetenzzentren weiterentwickelt, weitere befinden sich im Aufbau.

Förderung

Die ÜBS werden gefördert vom Bundesbildungsministerium und vom Bundeswirtschaftsministerium.

Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) übernimmt die Förderung beim Schwerpunkt Berufsausbildung. Die Unterstützung für die ÜBS ist auf Dauer angelegt und im Berufsbildungsgesetz (BBiG) verankert.

Gefördert werden die Träger von ÜBS. Das sind in der Regel Handwerkskammern und ihre Organisationen sowie Industrie- oder auch Landwirtschaftskammern.

Bei Fort- und Weiterbildung fördert das Bundeswirtschaftsministerium über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).