Überbetriebliche Berufsbildungsstätten – der „dritte Lernort“ für die Ausbildung! : Datum: , Thema: Bildung
Überbetriebliche Berufsbildungsstätten der Wirtschaft übernehmen Ausbildungsinhalte, die gerade in kleinen und mittleren Unternehmen nicht oder nicht vollständig abgedeckt werden können. Hier fördert das Bundesbildungsministerium Infrastruktur, Ausstattung und die Durchführung von Projekten.
In der dualen Ausbildung gibt es neben den Betrieben und den Berufsschulen einen dritten Lernort: die überbetrieblichen Berufsbildungsstätten (ÜBS). Sie übernehmen Ausbildungsinhalte, die spezialisierte bzw. kleine und mittlere Unternehmen (KMU) nicht oder nicht vollständig abdecken können. Die ÜBS unterstützen damit Betriebe, Fachkräfte zeitgemäß auszubilden und tragen zu einer hohen Ausbildungsqualität bei.
Damit bilden die ÜBS einen wichtigen Pfeiler des deutschen Ausbildungssystems und sind auch entscheidende Multiplikatoren bei der digitalen und nachhaltigen Transformation der Arbeitswelt.
So unterstützt das Bundesbildungsministerium die ÜBS
Um die ÜBS in ihrer Ausbildungsleistung zu stärken, bietet der Bund seit vielen Jahrzehnten finanzielle Unterstützung für die Modernisierung von Ausstattung und Gebäuden der ÜBS sowie für ihre Weiterentwicklung zu Kompetenzzentren. Die Förderung ist verankert im Berufsbildungsgesetz (BBiG) mit dem Ziel die Qualität der Ausbildung zu sichern bzw. zu steigern, einen Beitrag zur Fachkräftesicherung zu leisten und die Attraktivität der dualen Ausbildung zu erhöhen.
Aufgrund der Digitalisierung stehen ÜBS heute vor weiteren Herausforderungen: Digitale Technologien verändern die Arbeitswelt und müssen daher in Ausbildungskonzepte und -lehrgänge integriert werden. Nur so können Auszubildende digitale Kompetenzen erwerben. Auch das Lernen und Lehren wird digitaler. Neue Qualifizierungskonzepte für das ÜBS-Ausbildungspersonal sind also gefragt.
Für eine zeitgemäße Fachkräfteausbildung unterstützte das Bundesbildungsministerium daher in den Jahren 2016 bis 2023 zusätzlich die ÜBS mit dem Sonderprogramm ÜBS-Digitalisierung. Viele ÜBS haben das Angebot genutzt, um ihre Ausstattung mit digitalen Technologien zu erweitern: Von Drohnen über Roboter bis hin zu Smartphones und Outdoor-Tablets - an über 200 ÜBS-Standorten sind rund 61.000 Gegenstände in die Werkstätten und Lernräume der ÜBS eingezogen (Stand: Mai 2022). Insgesamt sind 224 Mio. Euro in moderne Ausbildung geflossen.
Die Förderung im Überblick:
- der Bau und die Erneuerung von Gebäuden und Werkstätten
Bund und Länder unterstützen die ÜBS fortwährend dabei, ihre Gebäude und Werkstätten zu modernisieren. Bauliche Maßnahmen bis hin zu Neubauten tragen dazu bei, das Angebot an überbetrieblicher Ausbildung bedarfsgerecht zu erhalten.
- die Anschaffung moderner Ausstattung
Das Bundesbildungsministerium fördert die Anschaffung moderner Ausstattung für die Werkstätten und Lehrräume der ÜBS.
- die Weiterentwicklung zu Kompetenzzentren
Geeignete ÜBS werden in ihrer Weiterentwicklung zu Kompetenzzentren gefördert. Mit neuen berufspädagogischen Konzepten, modernen Qualifizierungsmaßnahmen und dem Ergebnistransfer in die betriebliche Ausbildungspraxis steigern sie die Qualität der beruflichen Bildung. Bundesweit haben sich durch die Förderung des Bundesbildungsministeriums bereits über 30 ÜBS zu Kompetenzzentren weiterentwickelt, weitere befinden sich im Aufbau.