Im Einvernehmen mit dem Deutschen Studierendenwerk (DSW) wird das Verfahren der Preisvergabe für Hanna S. bis zum rechtskräftigen Abschluss des laufenden Strafverfahrens ruhend gestellt und das für sie vorgesehene, anteilige Preisgeld in Höhe von 3.345 EUR nicht ausgezahlt. Der vom BMBF ausgelobte Bundespreis für Kunststudierende würdigt nicht nur das künstlerische Portfolio von Kunststudierenden, sondern ist auch mit einer Förderung der jeweiligen Person verbunden. Die in Rede stehenden Vorwürfe sind sehr schwerwiegend. Daher muss im Lichte eines rechtskräftigen Urteils über die Auswirkungen auf die Preisvergabe an Hanna S. und auch über die an sie bereits ausgezahlte Produktions- und Fotokostenpauschale in Höhe von 2.400 EUR entschieden werden.
Hintergrund
Der Bundespreis für Kunststudierende ist einer von über 20 bundesweiten Schüler- und Jugendwettbewerben, die durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung ausgelobt werden. Er besteht seit über 50 Jahren. Organisatorischer Träger des Preises ist das Deutsche Studierendenwerk. Ebenfalls beteiligt ist die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland.
Alle 25 in der Kunsthochschulenkonferenz organisierten deutschen Kunsthochschulen nominieren jeweils zwei Studierende für den Bundespreis. Aus den 50 Portfolios der Studierenden wählt eine unabhängige Fachjury bis zu acht Preisträgerinnen und Preisträger aus. Die unabhängige Jury wird von der Kunsthochschulenkonferenz in Abstimmung mit der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland bestimmt; die Kunsthochschulenkonferenz führt die Jurysitzung durch. Die diesjährige Jury bestand aus drei Vertreterinnen bzw. Vertretern aus der Kunstszene.
Die Jury bestimmte aufgrund der vorgelegten Portfolios am 5. Februar 2025 die Preisträgerinnen und Preisträger. Eine Recherche zu den Preisträgerinnen und Preisträger seitens des BMBF erfolgte nicht. Am 25. März 2025 wurde seitens des BMBF ebenso wie seitens der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland und des DSW per Pressemitteilung die von der Jury ausgewählten Preisträgerinnen und Preisträger bekanntgegeben.
Am 4. April 2025 wurde das BMBF durch das Deutsche Studierendenwerk über die Anschuldigungen gegen Hanna S. und den Prozess vor dem OLG München informiert.