Pressemitteilung: 31/2025 08.04.2025

Cem Özdemir: Staat und Gesellschaft müssen Islamismus konsequent bekämpfen

BMBF stellt weitere 15 Millionen Euro für die Islamismusforschung bereit

Seit 2020 fördert das BMBF Projekte der Islamismusforschung mit 15 Millionen Euro. Dieses Engagement wird nun in den kommenden Jahren in gleichem Umfang in einer weiteren Förderphase fortgesetzt, für die nun Anträge gestellt werden können. Die Förderung soll dazu beitragen, mit fundiertem Wissen die Präventionsarbeit zu verbessern.

Dazu erklärt Bundesforschungsminister Cem Özdemir:

„Die jüngsten islamistisch motivierten Attentate sind mehr als nur Warnzeichen. Staat und Gesellschaft müssen den Islamismus konsequent bekämpfen. Es darf hier keinerlei Toleranz geben. Wissenschaft und Forschung leisten einen wichtigen Beitrag, zu verstehen, wie Islamismus entsteht und wie er bekämpft werden kann. Wir setzen unser Engagement als Bundesministerium für Bildung und Forschung fort und werden ab 2026 erneut bis zu 15 Millionen Euro für die Islamismusforschung bereitstellen. Was mich beunruhigt: Islamismus radikalisiert vor allem immer Jüngere. Er fördert zudem ein Klima von Misstrauen und Generalverdacht. Wenn sich Menschen allein wegen der Religionszugehörigkeit misstrauen, ist das nicht nur Gift für eine Gesellschaft. Das heizt den Extremismus regelrecht an. Dem muss eine liberale Gesellschaft entgegentreten. Das gemeinsame Engagement gegen Islamismus, Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus ist ein Beitrag für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft und für die Stärkung unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung.“

Hintergrund

Seit Ende 2020 fördert das BMBF im Rahmen der Förderrichtlinie „Gesellschaftliche Ursachen und Wirkungen des radikalen Islam in Deutschland und Europa“ 12 Forschungsprojekte, die untersuchen, welche gesellschaftlichen Ursachen und Wirkungen der Islamismus in Deutschland und Europa hat. Die Ergebnisse sollen Politik und Praxis im Kampf gegen Islamismus helfen.

Ergänzend fördert das BMBF das Transfervorhaben RADIS. Es vernetzt die Forschungsprojekte intern und extern. Zudem unterstützt es die Projekte beim Transfer der zentralen Projekterkenntnisse in Politik, Gesellschaft und Präventionspraxis. Die Projektergebnisse werden am 8. April 2025 auf der RADIS-Abschlusstagung in Berlin präsentiert und ab XX gebündelt in einem Sammelband veröffentlicht.

Für die neue Förderphase, für die sich sowohl neue als auch bereits geförderte Vorhaben bewerben können, stellt das BMBF ab Anfang 2026 erneut bis zu 15 Millionen Euro bereit. Ziel der Förderung ist es u.a. neue Phänomen wie die Online-Radikalisierung und die Auswirkung von Fluchterfahrungen auf Radikalisierungsprozesse zu erforschen. Das Wissen aus der Forschung soll langfristig zur Verbesserung der Präventions-, Distanzierungs- und Deradikalisierungsarbeit beitragen.

Mitschnitt

© | BMBF Mitschnitt der Pressekonferenz

Weitere Informationen

www.radis-forschung.de/Kurzversion

www.bmbf.de/bekanntmachung-islamismus