Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert in den kommenden drei Jahren das Kompetenznetzwerk Hochschulische Antisemitismusprävention bei der Hochschulrektorenkonferenz (HRK).
Mit ihrem Kompetenznetzwerk will die HRK Hochschulen in der Weiterentwicklung ihres Engagements gegen Antisemitismus stärken. Dafür begleitet sie die hochschulischen Beauftragten gegen Antisemitismus aktiv und will sie sowohl untereinander als auch mit weiteren Akteuren der Antisemitismusprävention, -bekämpfung und -forschung vernetzen. Das Netzwerk befindet sich aktuell im Aufbau und wird künftig einen gemeinsamen Wissensaustausch zu Antisemitismusprävention und -forschung ermöglichen.
Dazu erklärt Bundesminister für Bildung und Forschung Cem Özdemir:
„Aus der Vergangenheit erwächst die Verantwortung, wehrhaft zu sein. Die Bekämpfung des Antisemitismus ist und bleibt die gesellschaftliche Aufgabe – auch an unseren Hochschulen. Ich begrüße es, dass die Hochschulen sich verstärkt in der Antisemitismusprävention und -bekämpfung engagieren, dass sie ihre bestehenden Angebote erweitern und vielfach auch eigene Beauftragte gegen Antisemitismus und zum Schutz jüdischer Angehöriger schaffen. Das BMBF fördert in den kommenden drei Jahren das Kompetenznetzwerk Hochschulische Antisemitismusprävention bei der Hochschulrektorenkonferenz. Ich bin der Hochschulrektorenkonferenz dankbar für ihr Engagement gegen Antisemitismus und die Unterstützung ihrer Mitglieder bei der Kompetenzentwicklung und Professionalisierung entsprechender Strukturen.
Wir dürfen niemals zulassen, dass die Verbrechen des nationalsozialistischen Deutschlands in Vergessenheit geraten. Das Verständnis der Einzigartigkeit der Schoah gehört zur DNA unserer Bundesrepublik. Bildung und Forschung leisten einen wesentlichen Beitrag, dass die Erinnerung an die dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte wach bleibt.“
HRK-Präsident Prof. Dr. Walter Rosenthal erklärt:
„An deutschen Hochschulen ist kein Platz für Antisemitismus: Dieser Anspruch gilt uneingeschränkt und ist zugleich Auftrag in unserer Verantwortung für Geschichte, Gegenwart und Zukunft. Mit dem vom BMBF geförderten Kompetenznetzwerk Hochschulische Antisemitismusprävention kann die HRK das diesbezügliche Engagement der Hochschulen stärken sowie die weitere Vernetzung und Professionalisierung der Beauftragten gegen Antisemitismus an Hochschulen systematisch voranbringen. Antisemitismus ist eine eigenständige Diskriminierungsform mit spezifischen Wirkmechanismen. Mit dem Kompetenznetzwerk wird die HRK die Hochschulen koordinierend und strukturbildend in ihren Anstrengungen unterstützen, alle Hochschulangehörigen für antisemitische Einstellungen und Stereotypen zu sensibilisieren und aktiv dagegen vorzugehen.
Hochschulen sind als Orte der akademischen Bildung und wissenschaftlichen Forschung auch Zentren der demokratischen Kultur, des Dialogs und der Vielfalt. Sie müssen friedliche, rationale und sichere Diskursräume sein. Das schließt den Schutz und die Unterstützung jüdischer Hochschulangehöriger ein.“