Die EU-Kommission hat heute einen Gesetzesentwurf für einen neuen regulatorischen Rahmen für die sogenannten Neuen Züchtungstechniken vorgelegt.
Dazu erklärt Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger:
„Ich begrüße den Vorschlag der EU-Kommission zur Neuregulierung der Neuen Züchtungstechniken, er zielt in die richtige Richtung. Denn hiermit reagiert sie auf die Entwicklung der Wissenschaft. Denn wir halten mit dieser Technologie den Schlüssel für die großen Herausforderungen der Menschheit in der Hand: Mit den Neuen Züchtungstechniken können wir schneller als je zuvor Pflanzen erzeugen, die wesentlich widerstandsfähiger gegen Schädlinge oder Extremwetter wie Hitze und Dürre sind. Das schützt zum einen die Umwelt und gibt uns zugleich die Möglichkeit, klimabedingten Ernteausfällen etwas entgegenzusetzen. Und all das in sehr kurzer Zeit! Denn mit den Neuen Züchtungstechniken gelangen wir wesentlich schneller und ressourcenschonender zu den verbesserten, widerstandsfähigeren Pflanzen, als es im Rahmen klassischer Züchtungsmethoden möglich wäre. Wir können es uns einfach nicht leisten, auf die Errungenschaften dieser Neuen Züchtungstechniken zu verzichten.“
Hintergrund
Die sogenannten Neuen Züchtungstechniken (NZT) umfassen verschiedene biotechnologische Züchtungsverfahren, die eine wesentlich schnellere, effizientere und präzisere Züchtung von Pflanzen ermöglichen. Hierzu zählt auch die Genschere CRISPR/Cas, die zielgenaue genomische Veränderungen vornehmen kann. So können beispielsweise gezielt Genabschnitte ein- oder ausgeschaltet bzw. entfernt oder ersetzt werden. Die so verbesserten Pflanzen unterscheiden sich häufig nicht von Pflanzen, die mit herkömmlichen Methoden gezüchtet wurden.