"Anerkennung - eine super Perspektive für unsere Fachkräfte" : Datum: , Thema: Bildung
Dirk Abel, Geschäftsführer eines Elektroinstallationsunternehmens in Mannheim, darüber, wie er seine ausländischen Mitarbeiter wertschätzt und was das mit der Anerkennung ihrer Berufsabschlüsse zu tun hat. Ein Interview mit bmbf.de.
Herr Abel, wann haben Sie sich das erste Mal mit dem Thema Berufsanerkennung beschäftigt?
Das war vor rund vier Jahren – auf einer Veranstaltung der Handwerkskammer hier in Mannheim. Damals kam das Thema auch in meinem Unternehmen auf. Von den Leasing-Unternehmen wurden uns ausländischen Mitarbeiter als Elektriker vermittelt. Unsere Kunden haben zunehmend Nachweise verlangt, dass diese mehr als nur Helferqualifikationen haben. Klar, dass etwas mehr Transparenz wünschenswert wäre. Da kamen die offiziellen Anerkennungsverfahren wie gerufen.
Was sind Ihre Erfahrungen mit dem Anerkennungsverfahren?
Die Anerkennung ist eine super Perspektive für unsere Fachkräfte aus dem Ausland. Endlich bekommen sie die Wertschätzung, die sie verdienen! Unser Mitarbeiter Zvonko Kljaic aus Kroatien war auch vorher schon zufrieden bei uns – seit dem Anerkennungsbescheid strahlt er aber über das ganze Gesicht, fast immer, wenn ich ihn sehe.
Wie konnten Sie Ihren Mitarbeiter auf dem Weg zur Anerkennung unterstützen?
Die Kolleginnen aus der Personalabteilung und unser ganzes Team standen ihm mit Rat und Tat zur Seite. Unser Aufwand war jedoch insgesamt überschaubar. Entscheidend war die sehr individuelle und professionelle Unterstützung, die Herr Kljaic durch das Förderprogramm „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ hier in Mannheim hatte. Wir haben ihn ergänzend durch Deutschkurse und Team-Integration unterstützt. Das hat aber nichts mit dem Anerkennungsverfahren zu tun – es ist bei uns ohnehin selbstverständlich.
Wie wird sich Ihr Mitarbeiterstamm in der Zukunft entwickeln? Wird Berufsanerkennung dabei ein Thema sein?
Früher reichte eine Anzeige in der örtlichen Tageszeitung, und die Fachkräfte und Azubis standen Schlange. Das ist heute nicht mehr so. Wer seine Fachkräfte dauerhaft im Betrieb halten will, muss dafür auch etwas investieren. Wir müssen auch im Ausland rekrutieren. Die Anerkennung von mitgebrachten Qualifikationen und Unterstützung bei Qualifizierungsmaßnahmen wird sicherlich in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Es ist gut, dass das Bundesministerium für Bildung und Forschung hierfür die Weichen stellt.