Das Startchancen-Programm ist das größte und langfristigste Bildungsprogramm in der Geschichte Deutschlands. Mit dem Programm stellen Bund und Länder über einen Zeitraum von 10 Jahren insgesamt 20 Milliarden Euro zur Verfügung, um Schulen mit hohem Anteil sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler zu unterstützen. Ziel des Programms ist es, den Bildungserfolg von der sozialen Herkunft zu entkoppeln und zu mehr Chancengerechtigkeit in der Bildung beizutragen. Die ersten Startchancen-Plaketten – hier die einer Startchancen-Schule in Nordrhein-Westfalen – wurden im Sommer 2024 an ausgewählte Schulen übergeben.
Bedarfsgerechte Förderung statt Gießkannenprinzip
Mit dem Startchancen-Programm sollen den Schulen Spielräume eröffnet werden, den spezifischen Herausforderungen vor Ort zu begegnen. Die Höhe der Fördergelder, die ein Land vom Bund erhält, berücksichtigt die sozialen Rahmenbedingungen. Entscheidend ist insbesondere der Anteil junger Menschen in armutsgefährdeten Familien und mit Migrationsgeschichte. Die Länder verteilen die Fördermittel wiederum bedarfsgerecht an Schulen mit hohem Anteil sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler. Über 10 Jahre sollen rund 4.000 Schulen gefördert werden.
Die Fördergelder sollen für eine lernförderlichere Infrastruktur und Ausstattung der Schulen, bedarfsgerechte Maßnahmen der Schul- und Unterrichtsentwicklung und die Stärkung multiprofessioneller Teams eingesetzt werden. Auf Grundschulen liegt der Schwerpunkt des Programms, da der Grundstein für den Bildungserfolg bereits in der frühen Kindheit gelegt wird. Durch gezielte Maßnahmen sollen insbesondere die Grundkompetenzen wie Lesen, Schreiben und Rechnen gestärkt werden. Aber auch die weiterführenden und beruflichen Schulen werden gefördert.
Das Startchancen-Programm soll größtmögliche Wirkung entfalten, auch über die Startchancen-Schulen hinaus, und Modellcharakter entwickeln. Deshalb wird das Vorhaben wissenschaftlich begleitet und evaluiert.
Redaktionsschluss dieses Textes: 01.11.2024