4. Intelligente Robotik in die Anwendung bringen

Handlungsfelder , 4

Bei der anwendungsorientierten Forschung spielen Robotik für die Automatisierung der Produktion, die Mensch-Roboter-Interaktion, der Einsatz von Robotik in der zivilen Sicherheit und die Robotik für harsche Umgebungsbedingungen eine wichtige Rolle.

Ausgangslage:

  • Weiterentwicklungen in der Robotik schaffen neue Möglichkeiten für die Automatisierung der Produktion nicht nur in der Großindustrie, sondern auch im Handwerk. Ein wichtiger Faktor ist dabei die Erforschung von Akzeptanz und Gebrauchstauglichkeit robotischer Systeme für den Unternehmenskontext.
  • Robotik ist eine der interaktiven Technologien, die für mehr Gesundheit und Lebensqualität erforscht wird. Die Forschung beschäftigt sich mit der Frage, wie Roboter möglichst nutzbringend in den Alltag, z. B. im öffentlichen Raum oder in der Pflege, integriert werden können. Dabei werden ethische, rechtliche und soziale Aspekte (ELSA) als Teil eines integrierten Forschungsansatzes besonders berücksichtigt.
  • Die Einsatzfähigkeiten robotischer Systeme in der zivilen Sicherheit, z. B. teilautonom agierende Rettungs- und Bergungsroboter oder Dekontaminationssysteme zum Einsatz in menschenfeindlichen Umgebungen, werden im Deutschen Rettungsrobotik-Zentrum DRZ sowie im Kompetenzzentrum ROBDEKON erforscht und getestet. So soll sichergestellt werden, dass Anwenderinnen und Anwender in Feuerwehr und Katastrophenschutz Zugriff auf zertifizierte und somit für den Einsatzfall zuverlässig geprüfte robotische Komponenten erhalten.
  • Um die Robotik flexibel in der Produktion, im Alltag oder in der Bergung in menschenfeindlichen Umgebungen einzusetzen, sind leistungsfähige, drahtlose und resiliente Kommunikationssysteme notwendig.
  • Um Energie und Ressourcen bestmöglich und nachhaltig zu nutzen und um die Umwelt zu schützen, eröffnet der Einsatz intelligenter Robotik in der Umwelttechnik neue Wege.

Was wir erreichen wollen:

  • Erfolgreichen und beschleunigten Industrietransfer sowie gezielte Einbindung von KMU und Startups sichern
  • Innovative Robotik-Lösungen für die zivile Sicherheit nutzbar machen
  • Mehr Lebensqualität und gesellschaftliche Akzeptanz durch intuitive Interaktion mit Robotern erreichen
  • Roboter menschenzentriert gestalten, damit sie beispielsweise auch im Handwerk und im Dienstleistungssektor eingesetzt werden können
  • Roboter für die Tiefsee und Erdbeobachtung entwickeln
  • Robotik für die Industrie 4.0 und Produktion weiterentwickeln
  • Robotik für die nachhaltige Transformation der Wirtschaft voranbringen
  • Robotik für Zukunftsenergien (z. B. für Fusionskraftwerke) nutzbar machen

Was wir tun:

  • Um den Kreis der KMU-Anwender von Robotik zu erweitern und den Transfer aus der Spitzenforschung in die Industrie zu beschleunigen, hat das BMBF eine neue Maßnahme zu „Robotik und KMU“ im Rahmen des Programms „Zukunft der Wertschöpfung“ unter dem Titel „KMU-innovativ: Zukunft der Wertschöpfung“ umgesetzt.
  • Das BMBF setzt seine Förderaktivitäten zum Einsatz von Robotern in der zivilen Sicherheit auch mit dem Anfang 2024 gestarteten Forschungsrahmenprogramm fort. Ziel des neuen Programms ist es weiterhin, zur bestmöglichen Ausstattung von Rettungskräften beizutragen. Dies geschieht auch durch innovative Roboterlösungen, die Einsatzkräfte insbesondere bei riskanten oder gesundheits-gefährdenden Arbeiten entlasten, Gefahren für sie minimieren und sie bei der effektiven Suche und Rettung von Menschen unterstützen. Die aufgebauten Kompetenzzentren für Rettungsrobotik und Dekontamination sollen sich dauerhaft etablieren und in einen eigenständigen, sich selbst tragenden Betrieb überführt werden.
  • Im Bereich der interaktiven Technologien wird das BMBF einen neuen Forschungsschwerpunkt setzen. Mit Hilfe von natürlichsprachlicher Interaktion auf Basis von modernen KI-Modellen soll Robotik in medizinischen Anwendungsbereichen Handlungsfelder wie beispielsweise bei der Fachkräfteausbildung
    oder als kollaborative Assistenzrobotik dynamisch eingesetzt und programmiert werden. Ziel ist, dass Menschen ohne Robotik-Kenntnisse den Roboter schnell in bereits bestehende Arbeitsabläufe integrieren oder auf spezielle Anforderungen anpassen können (sogenannte „low code/no code“-Programmierung).
  • Im Bereich der Vernetzung und Sicherheit digitaler Systeme wird das BMBF die notwendigen leistungsfähigen und resilienten Ende-zu-Ende-Kommunikationssysteme wie 6G unter Einbeziehung des kompletten Robotiksystems erforschen. Auf diese Weise entstehen hochoptimierte Lösungen für die intelligente Robotik.Mit „StartUpConnect“ werden unter anderem Firmengründungen bzw. Start-ups im Bereich der vernetzten intelligenten Robotik gestärkt.

Die Handlungsstrategien der SPRIND, der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren, der Fraunhofer-Gesellschaft, der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Leibniz-Gemeinschaft finden Sie im Aktionsplan als PDF.

Redaktionsschluss dieses Textes: 01.11.2024