9. Den europäischen und internationalen Schulterschluss noch stärker suchen

Handlungsfelder , 9

Die europäische und internationale Vernetzung soll ein Markenzeichen des deutschen KI-Ökosystems werden. Deutschlands Forscherinnen, Forscher und Unternehmen sollen hier noch gezielter als Kern länderübergreifender Kooperationen agieren. Zudem sollen die deutschen Interessen hinsichtlich der Anwendung von KI-Systemen im Bereich der allgemeinen und beruflichen Bildung in die Initiativen auf europäischer Ebene aktiv und im engen Austausch mit den europäischen Partnern eingebracht werden.

Ausgangslage:

  • Die Anzahl der internationalen Forschungskooperationen zu KI ist in den letzten zehn Jahren stark gestiegen. Gemessen an gemeinsamen Publikationen besteht das höchste Maß an Vernetzung zwischen den USA, China und Großbritannien; gemeinsame KI-Publikationen von deutschen und US-amerikanischen Wissenschaftlern sind am vierthäufigsten.
  • Deutschland ist im Bereich KI besonders stark mit europäischen Nationen vernetzt, insbesondere Österreich, der Schweiz, Italien und skandinavischen Ländern.
  • Deutsche Hochschulen und Forschungseinrichtungen sind Partner und wesentliche Treiber der europäischen KI-Netzwerke ELLIS und CLAIRE, der europäischen Partnerschaft „AI, Data and Robotics“ im Forschungsrahmenprogramm „Horizont Europa“ und der vier bisher gestarteten „Testing- and Experimentation Facilities (TEFs)“ der EU für KI.

Was wir erreichen wollen:

  • Den Umfang europäischer und internationaler Forschungskooperationen unter Beteiligung Deutschlands deutlich ausbauen
  • Gerade im Nachwuchsbereich die internationale Zusammenarbeit vorantreiben, um frühzeitig Netzwerke zu schmieden
  • Den europäischen und internationalen Dialog zu KI aktiv mitgestalten und insbesondere in allen relevanten Prozessen auf EU-Ebene KI-Aspekte sichtbar und wirksam einbringen

Was wir tun:

  • Organisation eines hochrangigen KI-Workshops der Wissenschaft auf europäischer Ebene, um die europäische KI-Kooperation mit gemeinsamen Initiativen zu stärken
  • Deutsch-französische KI-Initiative fortsetzen (Projekte der 2. Förderrunde im Juni 2023 gestartet)
  • Bi- und multilaterale Kooperationen im Bereich KI mit Wertepartnern weiter stärken (bisher unter anderem mit Tschechien, Japan, Südkorea und Kanada, zukünftig auch mit Brasilien und Indien)
  • ELLIS als europäische und internationale Vernetzungsplattform für KI-Nachwuchsforschende etablieren
  • Förderung der international vernetzten KI-Forschung sowie von internationalen Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern über die Internationalen Zukunftslabore zur KI
  • Europäische und internationale Vernetzung und Kooperation im Rahmen des deutsch-kanadischen Eureka-Vorsitzes 2024/25 aktiv vorantreiben
  • Verhandlung aktueller europäischer Initiativen des europäischen Aktionsplans Digitale Bildung im KI-Kontext (aktuell bis Ende 2023 zwei Ratsempfehlungen und eine Ratsschlussfolgerung)
  • Unterstützung für KI als eine der Aktionen auf der künftigen ERA Policy Agenda“, die die Themen der fokussierten und ergebnisorientierten Zusammenarbeit der EU-27 und EU Kommission für die Jahre 2025-27 definiert
  • Mit dem Nationalen Aktionsplan für den Europäischen Forschungsraum das Thema KI noch systematischer verankern und nach Europa tragen
  • Verknüpfung der nationalen KI-Aktivitäten mit den Aktivitäten im Rahmen der europäischen Innovationsagenda vorantreiben
  • In den Verhandlungen zum 10. EU-Forschungsrahmenprogramm die Bedarfe der KI-Forschung nachdrücklich vertreten

Redaktionsschluss dieses Textes: 01.11.2024