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Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in frühen Karrierephasen (WiKa)
WiKa tragen auf entscheidende Weise zu Erkenntnisgewinn und Innovation bei. Zugleich werden sie gebraucht, um den zukünftigen Bedarf an hoch qualifizierten Arbeitskräften in der modernen Wissensgesellschaft abdecken zu können – sowohl innerhalb als auch außerhalb der Hochschulen und außerhochschulischen Forschungseinrichtungen.
Fundierte statistische Daten
Der Bundesbericht Wissenschaftlerinnen und Wissenschafter in einer frühen Karrierephase (BuWiK, vormals Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs (BuWiN)) liefert fundierte statistische Daten und aktuelle Forschungsbefunde zu Qualifikations- und Karrierewegen, Beschäftigungsbedingungen sowie beruflichen Perspektiven Promovierender und Promovierter in Deutschland. Damit soll empirisches Grundlagenwissen für die Wissenschaft, relevantes Steuerungswissen für politische Entscheidungsträger, Wissenschaftseinrichtungen und Förderorganisationen sowie Orientierungswissen für die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zugänglich gemacht werden.
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3,1
Im Jahr 2018 betrugen die Ausgaben für Forschung und Entwicklung in Deutschland 3,1% des Bruttoinlandsprodukts (BiP) und liegen damit über dem OECD-Durchschnitt.
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2
Die Arbeitslosenquote Promovierter liegt bei weniger als 2%. Das bedeutet Vollbeschäftigung unter den Promovierten.
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92
92% des hauptberuflichen wissenschaftlichen und künstlerischen Personals an Hochschulen (unter 45 Jahre, ohne Professorinnen und Professoren) sind befristet beschäftigt.
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5,7
Die durchschnittliche Promotionszeit beträgt 5,7 Jahre (ohne Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften).
Wichtige Ergebnisse
Die Ergebnisse des BuWiK 2025 zeigen:
Die Situation der jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verbessert sich langsam. Betreuungsvereinbarungen während der Promotionsphase sind auf insgesamt 86% gestiegen. Gleiches gilt für die durchschnittlichen Vertragslaufzeiten: Sie liegen im Jahr 2019 für Promovierende bei 29,6 und für Promovierte 34,3 Monaten.
Die Tenure-Track-Professur hat sich als neuer Karriereweg in Deutschland etabliert und trägt zu früher Selbständigkeit sowie Planbarkeit, Transparenz und Verlässlichkeit auf dem wissenschaftlichen Karriereweg bei. Bei Promovierten herrscht ein hohes Maß an Vollbeschäftigung, die Arbeitslosenquote dieser Personengruppe liegt dauerhaft bei 1-2%. Dass eine Promotion sich lohnt, zeigt sich dazu auch im Einkommen, einer höheren Wahrscheinlichkeit, eine Führungsposition zu übernehmen sowie einer adäquaten Beschäftigung verglichen mit nichtpromovierten Personen.
Es gibt aber weiter Verbesserungspotenzial: Die Befristungsquote beim hauptberuflichen wissenschaftlichen Personal (ohne Professorinnen und Professoren unter 45 Jahren) ist dagegen nur leicht gesunken und liegt 2022 insgesamt bei 90%; Personen unter 35 Jahren sind dabei zu 98% und zwischen 35 und 45 Jahren zu 75% befristet beschäftigt. Der Anteil an Frauen sinkt weiter mit zunehmender Karrierestufe („Leaky Pipeline“), gleichzeitig wächst ihr Anteil bei Bewerbungen, Listenplätzen und Berufungen auf Professuren über die Zeit insgesamt jedoch an.
Was ist der BuWiK?
Der BuWiK bietet einen Überblick über statistische Daten und Forschungsbefunde zur Situation Promovierender und Promovierter in Deutschland. Er bildet damit eine wichtige Grundlage für die Diskussion und Weiterentwicklung der politischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einer frühen Karrierephase. Darüber hinaus berührt der Bericht auch Fragen der Hochschulentwicklung, der Hochschulsteuerung und der Bildungspolitik bis auf EU-Ebene. Für die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler selbst sowie die individuellen Karriereentscheidungen liefert der Bericht wichtiges Orientierungswissen.
Warum gibt es den BuWiK?
Der Deutsche Bundestag hat die Bundesregierung am 18.06.2009 aufgefordert, ihm „regemäßig einmal pro Legislaturperiode mit wechselnden Schwerpunkten über die Situation des wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland zu berichten“. Der neue Berichtwurde am 30.01.2025 veröffentlicht und befasst sich in seinem Schwerpunkt mit der Tenure-Track-Professur.
Wer verantwortet den BuWiK?
Der BuWiK wird von einem unabhängigen Konsortium bestehend aus den führenden Einrichtungen aus Wissenschafts- und Hochschulforschung in Deutschland verantwortet. Aktuell gehören das Institut für Innovation und Technik (iit; Leitung), das Bayerische Staatsinstitut für Hochschulforschung und Hochschulplanung (IHF), das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW), das Institut für Hochschulforschung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (HoF), das International Centre for Higher Education Research Kassel (INCHER-Kassel) sowie das Statistische Bundesamt dem Konsortium an.
Welche Begleitstrukturen gibt es?
Das Konsortium wird von einem wissenschaftlichen Beirat, einer Steuerungsgruppe sowie einer Nutzergruppe unterstützt:
- Der wissenschaftliche Beirat setzt sich aktuell aus zehn renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zusammen.
- Der Steuerungsgruppe gehören Bund, Länder, die Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland (KMK), die Hochschulrektorenkonferenz (HRK), der Wissenschaftsrat (WR) und die Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) an.
- In der Gruppe der Nutzerinnen und Nutzern des BuWiK sind vornehmlich Interessensvertretungen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einer frühen Karrierephasen vertreten. Sie werden über Anhörungen eingebunden.
Redaktionsschluss dieses Textes: 01.11.2024