Inhalt
Rund 40 Prozent der Menschen in Deutschland leben in einer strukturschwachen Region. Dazu zählen küstennahe Gegenden, ländliche Räume, altindustrielle Gebiete und die ostdeutschen Flächenländer. Die Wirtschaftskraft dieser Regionen lag – gemessen am Bruttoinlandsprodukt pro Kopf – in den letzten zehn Jahren bei etwa 80 Prozent des Bundesdurchschnitts. Auch die Einkommens- und Beschäftigungsmöglichkeiten liegen unter denen stärkerer Wirtschaftsräume.
Strukturschwache Regionen – Gehört meine Gemeinde dazu?
Anfang
Zur Definition strukturschwacher Regionen legt das Bundesforschungsministerium die Fördergebietskulisse der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW) zugrunde.
Mit unserer Online-Suche zur Gebietsabgrenzung können Sie herausfinden, welche Gemeinden derzeit als Fördergebiet der Programmlinien von Innovation & Strukturwandel eingestuft sind.
Forschung und Innovation für zukunftsfähige Regionen
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt – gemeinsam mit weiteren Bundesressorts sowie den Ländern – Transformationsprozesse in den Regionen. Unsere Aktivitäten basieren auf der – auch im Koalitionsvertrag formulierten – Überzeugung, dass Forschung wichtige Voraussetzungen für Wohlstand, Lebensqualität, sozialen Zusammenhalt und eine nachhaltige Gesellschaft schafft.
Forschung und Innovation sind deshalb für uns die zentralen Hebel. Mit ihnen können wir einen nachhaltigen Wandel vorantreiben, Standortnachteilen entgegenwirken und starke, zukunftsfähige Regionen schaffen. Wir verfolgen mit unseren Aktivitäten das – ebenfalls im Koalitionsvertrag verankerte – übergeordnete Ziel, gleichwertige Lebensverhältnisse in Deutschland herzustellen. Unsere Innovation & Strukturwandel“ Programmlinien leisten dazu einen wichtigen Beitrag.
Das Programm Innovation & Strukturwandel
Mit den zum Programm Innovation & Strukturwandel gehörigen Programmlinien
- WIR! – Wandel durch Innovation in der Region
- RUBIN – Regionale unternehmerische Bündnisse für Innovation
- T!Raum – TransferRäume für die Zukunft von Regionen
- REGION.innovativ
haben wir ein Instrumentarium entwickelt, mit dem wir Innovationsökosysteme in strukturschwachen Regionen gezielt stärken.
Wir unterstützen strategische Bündnisse aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft dabei, regionale Innovationspotenziale zu nutzen. Wir adressieren unter anderem Hochschulen und Forschungseinrichtungen, Unternehmen sowie weitere Akteure, die in ihren Regionen etwas anpacken und bewegen wollen. Mit der zumeist themenoffenen Förderung künftiger Innovationen schaffen wir so die Basis für mehr Wertschöpfung, Beschäftigung und eine nachhaltige Transformation von Regionen.
Mit Innovation & Strukturwandel trägt das BMBF wesentlich zum Gesamtdeutschen Fördersystem für strukturschwache Regionen bei, mit dem der Bund seit 2020 entsprechende Förderprogramme ressortübergreifend bündelt. Wir planen, allein bis 2025 im Rahmen des Programms rund 700 Millionen Euro für Förderung von Forschung und Innovation in strukturschwachen Regionen bereitzustellen.
Aurale Überschrift Modul Zahlen-Raster
-
4
Programmlinien umfasst das Programm Innovation & Strukturwandel
-
109
Innovationsbündnisse fördert das BMBF in strukturschwachen Regionen
-
1500
Partner beteiligen sich circa an den geförderten Bündnissen
-
14
Bundesländer profitieren von Innovation & Strukturwandel
Die Programmlinien von Innovation & Strukturwandel
Die verschiedenen Innovation & Strukturwandel-Programmlinien folgen gemeinsamen Fördergrundsätzen. Die Akteure sind gefordert, ihre Innovationsschwerpunkte selbst zu definieren (Themenoffenheit). Zudem sollen die geförderten Bündnisse vielversprechende Anwendungsperspektiven von Beginn an in den Blick nehmen. Kennzeichnend ist auch, dass die Bündnispartner über den gesamten Förderzeitraum strategisch zusammenarbeiten und eine offene Innovationskultur leben.
Mit den vier komplementären Innovation & Strukturwandel-Programmlinien adressieren wir unterschiedliche Akteure und setzen an unterschiedlichen Hebeln im Innovationsprozess an:
WIR! – Wandel durch Innovation in der Region
Die Programmlinie WIR! – Wandel durch Innovation in der Region fördert die Entstehung von breiten Innovationsbündnissen auch in solchen Regionen, die man sonst eher selten in Verbindung mit Forschung und Innovation wahrnimmt. WIR! bringt unterschiedlichste, auch innovationsunerfahrene Akteure zusammen und unterstützt strategische Ansätze für Forschung, Entwicklung und Innovation, die ein großes Potenzial für Wachstum und Lebensqualität haben. Auf diese Weise setzt die Programmlinie neue Impulse in strukturschwachen Regionen.
Wie das funktionieren kann, zeigen 44 WIR!-Bündnisse in zwei Förderrunden. So unterschiedlich wie die Regionen sind auch die Lösungsansätze: Sie reichen von Industrieautomatisierung bis Bioökonomie, von Lebensmittelproduktion bis zur Baudenkmal-Sanierung und von additiver Fertigung bis zur innovativen Bahntechnik. Für die beiden Förderrunden stellt das BMBF insgesamt über 500 Millionen Euro zur Verfügung.
RUBIN – Regionale unternehmerische Bündnisse für Innovation
RUBIN – Regionale unternehmerische Bündnisse für Innovation will die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit vor allem kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) sowie die Innovations- und Verwertungsorientierung von Hochschulen und Forschungseinrichtungen unterstützen. Dazu werden anwendungsorientierte regionale Bündnisse gefördert. Unternehmerische Bündnisse in der Größenordnung von sieben bis 15 Partnern können über eine bis zu siebenmonatige Konzept- und eine dreijährige Umsetzungsphase mit in der Regel insgesamt 5 bis 12 Millionen Euro gefördert werden. Aktuell fördert das BMBF 25 RUBIN-Bündnisse in drei Förderrunden. Die Bündnisse nehmen ganz unterschiedliche Innovationsfelder in den Blick. Dazu zählen zum Beispiel Elektromobilität, medizinische Diagnostik, Sensorsysteme und bildgebende Verfahren.
T!Raum – Transferräume für die Zukunft von Regionen
T!Raum – Transferräume für die Zukunft von Regionen will strukturschwachen Regionen langfristig zukunftsweisende Innovationspfade eröffnen und den Strukturwandel vorantreiben. Dazu setzt die Programmlinie auf die Hochschulen und Forschungseinrichtungen vor Ort. Gemeinsam mit regionalen Unternehmen und weiteren Partnern sollen sie auf experimentelle Weise neue Ansätze für den Wissens-, Ideen- und Technologietransfer entwickeln und erproben. Die geförderten T!Raum-Initiativen sollen von einer offenen Innovations- und Wagniskultur geprägt sein.
Jeder der insgesamt 12 Transferräume kann bis zu drei mal drei Jahre mit bis zu zwei Millionen Euro jährlich gefördert werden.
REGION.innovativ
Die explorative Fördermaßnahme REGION.innovativ unterstützt in drei Förderrunden insgesamt 28 regionale Bündnisse dabei, sich Querschnittsthemen zu widmen, die eine besondere Relevanz für den Strukturwandel haben. Dabei fokussiert jede Förderrunde ein konkretes Themenfeld, wie beispielsweise die innovative Gestaltung von Arbeitswelten der Zukunft oder neue Formen der interkommunalen Zusammenarbeit in der Kreislaufwirtschaft.
Die dritte Förderrunde von REGION.innovativ hat die Gesellschaftliche Innovationsfähigkeit zum Thema und zielt auf grundsätzliche Fragen, wie sich die komplexen Innovationszusammenhänge auf regionaler Ebene darstellen lassen und wie es Regionen gelingen kann, durch Innovation einen erfolgreichen Strukturwandel zu gestalten.
Geförderte REGION.innovativ-Bündnisse
Redaktionsschluss dieses Textes: 01.11.2024