Östliches Europa und Südkaukasus

International

Wir stärken die Zusammenarbeit mit den Ländern der Östlichen Partnerschaft. Neben der Ukraine kooperieren wir mit der Republik Moldau, Georgien, Armenien und Aserbaidschan in Bereichen Wissenschaft und Forschung. Darüber hinaus begleiten die Länder bei der Reform und Weiterentwicklung ihrer Wissenschaftssysteme

Chancen

  • Wir ermöglichen es Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Deutschland mit ihren Partnern in den Ländern des östlichen Europas und des Südkaukasus in Kontakt zu treten, zusammenzuarbeiten und langfristige Partnerschaften aufzubauen.
  • Mit Blick auf die großen Potentiale – exzellente Forschende, naturräumliche Besonderheiten und eine große Hebelwirkung zur Lösung globaler Herausforderungen – fördern wir die stärkere Einbindung dieser Länder in den Europäischen Forschungsraum.
  • Über den Ausbau der wissenschaftlichen Kooperation wollen wir die geopolitisch wichtige Region politisch und gesellschaftlich stärker an die Europäische Union anbinden.

Kooperationsgrundlage

Formale Grundlage für die Wissenschaftskooperationen zwischen Deutschland und den Ländern des Südkaukasus und der Republik Moldau ist das Regierungsabkommen zur wissenschaftlich-technischen Zusammenarbeit (WTZ) mit der damaligen Sowjetunion aus dem Jahr 1987. Abkommen über die Fortgeltung der deutsch-sowjetischen Verträge wurden mit Armenien, Georgien (beide 1993) sowie Aserbaidschan und der Republik Moldau (beide 1996) geschlossen. Mit der Republik Moldau und Armenien wurden 2008 und 2013 beziehungsweise 2011 Absichtserklärungen über die Intensivierung der bilateralen wissenschaftlich-technologischen Zusammenarbeit unterschrieben.

Gesamtzuwendung des BMBF 2012 bis 2024

  • 14

    Mio. € Gesamtzuwendung des BMBF 2012 bis 2024: Georgien

  • 11

    Mio. € Gesamtzuwendung des BMBF 2012 bis 2024: Armenien

  • 1,2

    Mio. € Gesamtzuwendung des BMBF 2012 bis 2024: Republik Moldau

  • 1

    Mio. € Gesamtzuwendung des BMBF 2012 bis 2024: Aserbaidschan

Politischer Rahmen

Im Zuge der Zeitenwende hat die forschungspolitische Zusammenarbeit mit den Ländern des Südkaukasus und der Republik Moldau deutlich an Bedeutung gewonnen. Wichtige Zukunftsfelder wie Nachhaltigkeit, Klimafolgen und Umwelt sowie Gesundheit stehen dabei im Fokus. Mit der Kooperation soll das fachliche und naturräumliche Potential dieser Länder erschlossen werden. Regionale Lösungen für Fragestellungen von globaler Relevanz sollen gefunden werden.

Angestrebt werden dabei Synergien mit der forschungs- und innovationspolitischen Zusammenarbeit der EU. Dies gilt sowohl für die Beteiligung der Partnerländer am Europäischen Forschungsrahmenprogramm als auch für länderübergreifende Dialogplattformen.

Durch die Kooperation wird auch die wirtschaftliche und zivilgesellschaftliche Entwicklung der Länder des Südkaukasus und der Republik Moldau gefördert und für unsere Werte geworben.

Schwerpunkte der Kooperation

Viele Länder des östlichen Europas und des Südkaukasus stellen exzellente Forschungsexpertise, teilweise auch eine für Kooperationen attraktive Forschungsinfrastruktur, und nicht zuletzt gut ausgebildeten Nachwuchs bereit. Eine verstärkte Nutzung dieser Potenziale durch ihre Einbeziehung in Forschungskooperationen mit Deutschland ist für alle Beteiligten vorteilhaft.

Thematische Schwerpunkte der Kooperation umfassen globale Herausforderungen wie die Auswirkung und Anpassung an den Klimawandel, Verlust und Erhalt von Biodiversität, Landwirtschaft, Ernährungssicherheit und Landnutzung oder Gesundheitsforschung.

Kooperationsstopp mit Russland und Belarus

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung verurteilt den Angriff Russlands auf die Ukraine als einen eklatanten Bruch des Völkerrechts. Als Konsequenz wurden alle Kooperationsaktivitäten mit staatlichen Stellen in Russland und Belarus sofort eingefroren und kritisch überprüft. Konkrete Forschungskooperationen wurden ohne Beteiligung der russischen bzw. belarussischen Partner fortgesetzt oder abgebrochen.

Russische und belarussische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Studierende begreift das BMBF als Teil der Zivilgesellschaft. Sofern diese in Deutschland arbeiten oder studieren, dürfen sie nicht diskriminiert, stigmatisiert und isoliert werden. Freiheit von Wissenschaft, Lehre und Forschung sind unverzichtbare Bestandteile von unabhängigen Demokratien. Daher stehen wir an der Seite jener, die für den Frieden und diese Werte eintreten.

Quiz

FrageFrage: 1von 6

Der Kaukasus besitzt eine einzigartige Vielfalt an Kulturen, Traditionen, Tieren und Pflanzen.

Forschungsförderung: der Rahmen

Zentrales Element unserer Förderstrategie für den Südkausaus und die Republik Moldau ist die Rahmenbekanntmachung für Förderung von Projekten in der Forschungs- und Innovationszusammenarbeit mit den Ländern der Östlichen Partnerschaft und Zentralasiens. Innerhalb dieses verlässlichen Rahmens werden von 2023 bis 2033 bedarfsgerecht spezifische Förderaufrufe veröffentlicht.

Förderung der Kooperation mit der Republik Moldau

Mit dem ersten Förderaufruf ProMoMo unter dem Dach der Rahmenförderbekanntmachung wollen wir – gemeinsam mit unserem Partnerministerium in der Republik Moldau – Impulse für die Zusammenarbeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Deutschland und der Republik Moldau setzen.

Förderung der Teilnahme an europäischen Programmen

Wir möchten die bessere Integration der Region in europäische Programme, allen voran Horizont Europa, unterstützen. Hierzu wurde Anfang 2024 der Förderaufruf Bridge2ERA-EaP veröffentlicht. Unterstützt wird etwa die Etablierung von Forschungskonsortien, die Themenfindung und die Ausarbeitung von Förderanträgen.

Forschung für Entwicklung

Im Jahr 2024 wurde der Förderaufruf Partnerschaften für nachhaltige Lösungen mit den Ländern des Südkaukasus und Zentralasiens veröffentlicht, der den deutschen und zentralasiatischen Partnern gemeinsame Bearbeitung von Forschungs- und Entwicklungsthemen ermöglicht. Die Schwerpunkte beinhalten Energieeffizienz, Wasser, Klima und Umwelt, sowie Biodiversitätsforschung und Gesundheitsforschung. Projektbeginn ist für das Jahr 2025 vorgesehen.

Bilaterale Zusammenarbeit

Im Jahr 2021 haben wir bereits zum dritten Mal eine bilaterale Förderbekanntmachung mit Armenien veröffentlicht. Der mit Fokus lag auf folgende Forschungsthemen: Informations- und Kommunikationstechnologien, Nachhaltige Landwirtschaft, Biotechnologien und angewandte Gesundheitsforschung, Forschung zu Krisenprävention und -management sowie Sozial- und Geisteswissenschaften. Fünf Projekte wurden zur Förderung ausgewählt und bewilligt.

Förderung der Gleichstelllung von Frauen in der Wissenschaft

Wir wollen geschlechtliche Ungleichheiten abbauen und unterstützen mit dem Förderaufruf UI-Gleich Maßnahmen zur Stärkung von Frauen in der Wissenschaft

Redaktionsschluss dieses Textes: 01.11.2024