European Cooperation in Science and Technology (COST)

Europa

Eine enge Zusammenarbeit von Forschenden ist wichtig für ein starkes und wettbewerbsfähiges Europa. COST fördert die Vernetzung von europäischen Fachkräften in der Forschung.

Chancen

  • Durch die Teilnahme an COST können Forschende ihr Netzwerk vergrößern und europaweit etablieren. Dies ermöglicht die persönliche und professionelle Weiterentwicklung und eröffnet neue Karrieremöglichkeiten für Nachwuchsforschende.
  • Durch die teils erstmalige europäische Vernetzung in verschiedensten Forschungsbereichen ebnet COST den Weg für langjährige europäische Zusammenarbeit und zukünftige EU-Projekte.
  • Durch Kooperation und Vernetzung hilft COST dem Forschungsgefälle entgegenzuwirken. Die unkomplizierte und niedrigschwellige Teilnahme an den COST Netzwerken fördert den Wissensaufbau von forschungsschwächeren Ländern.
  • COST ist themenoffen und häufig interdisziplinär. Oft sind es kleinere Ergebnisse und Errungenschaften, die durch COST Aktionen angestoßen werden. Sie ebnen den Weg zu größeren Innovationen.

COST steht für European Cooperation in Science and Technology (Europäische Zusammenarbeit in Wissenschaft und Technologie) und ist eine zwischenstaatliche Initiative von 41 europäischen Ländern, die bereits seit 1971 besteht. 

COST ermöglicht es Forschenden, deren nationale Forschung bereits gefördert wird, sich in großen Netzwerken im Rahmen sogenannter COST-Aktionen zusammenzuschließen und auszutauschen. Durch die Zusammenarbeit und den Austausch erlangen insbesondere junge Forschende neue Einblicke und können eigene Netzwerke ausbauen. Dadurch erhalten sie wichtige und neue Impulse für ihre Forschung sowie für den Aufbau ihrer wissenschaftlichen Karrieren.

Finanziert wird die COST Initiative durch das jeweilige europäische Forschungsrahmenprogramm. COST-Aktionen bringen dabei starke Partnerschaften und Netzwerke hervor, die dann gemeinsame Verbundprojekte im jeweiligen Rahmenprogramm auf den Weg bringen. Vielen Einrichtungen wie auch individuellen Forschenden dient COST als Einstieg in weiterführende europäische und internationale Kooperationen.

Die Laufzeit der Netzwerke beträgt vier Jahre. Finanziert werden konkrete Maßnahmen zur Vernetzung wie:

  • Workshops und Konferenzen
  • Training Schools
  • Kurze wissenschaftliche Gastaufenthalte
  • Gemeinsame Publikationen
  • Webseiten zu COST-Aktionen

COST-Aktionen arbeiten nach folgenden Prinzipien:

  • Bottom-Up: Forschende aus ganz Europa bestimmen die Inhalte der COST-Aktionen. Dabei sind die Netzwerke häufig interdisziplinär aufgestellt.
  • Inklusiv: Stakeholder aus allen COST-Mitgliedstaaten und darüber hinaus können an den COST-Aktionen teilnehmen und mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung das Netzwerk bereichern. Besonders die Beteiligung von jungen Forschenden wird gestärkt. COST verfolgt eine Geschlechterausgewogenheit und kann hier bessere Beteiligungsquoten vorweisen als die meisten sonstigen EU-Projekte.
  • Offen: Für COST-Aktionen können sich Forschende aus allen wissenschaftlichen Fachrichtungen bewerben. Neben Hochschulen und Forschungseinrichtungen können auch Nicht-Regierungsorganisationen, Kommunen, Unternehmen et cetera an COST teilnehmen. Darüber hinaus sind COST-Aktionen auch nach Laufzeitbeginn offen für die Teilnahme weiterer Partner und verändern sich stetig.

Deutsche Beteiligung an COST

  • 1,8

    Millionen Euro hat Deutschland über COST erhalten

  • 222

    Führungspositionen in COST Aktionen, davon 98 weiblich, 124 männlich

  • ~ 2000

    Forschende aus deutschen Einrichtungen beteiligten sich an COST-Aktionen

COST und der Europäische Forschungsraum

Durch die Vernetzung von Forschenden innerhalb Europas stellt COST einen wichtigen Baustein für den Europäischen Forschungsraum (EFR) dar. Derzeit sind rund 45.000 Forschende aus ganz Europa an COST beteiligt. COST fördert insbesondere Forschende aus forschungsschwächeren Staaten sowie Nachwuchsforschende aus allen Fachrichtungen.

Auch deutsche Forscherinnen und Forscher profitieren von COST: Sie erhalten Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen und Know-how innerhalb und außerhalb der EU und können ihr wissenschaftliches Netzwerk erweitern.

Kleine Ergebnisse führen zu großen Innovationen

COST-Aktionen konnten bereits viele beeindruckende und nachhaltige Ergebnisse hervorbringen. Viele EU-Projekte fußen auf COST-Netzwerken. Auch ganz konkrete Entwicklungen und Initiativen sind aus COST-Aktionen entstanden:

Das European Centre for Medium Range Weather Forecasts in Reading, Großbritannien, entstand beispielsweise durch die Zusammenarbeit von mehreren COST-Aktionen. Aus den ersten COST-Aktionen im Bereich Meteorologie heraus gegründet, ist es bis heute eine der weltweit führenden Adressen für mittelfristige Wettervorhersagen. Die dort erstellten Wetterprognosen sind für Landwirtschaft, Energieversorger und natürlich auch für die Freizeitgestaltung vieler Menschen heute selbstverständlich.

Eine Datenbank zu allen laufenden und abgeschlossenen COST Aktionen sowie allgemeine Informationen finden Sie auf www.cost.eu. In Deutschland berät die Deutsche COST-Koordinationsstelle allgemein und zur Antragstellung.

Ihr Weg zu einer COST-Aktion in 7 Schritten

  1. 1

    Sie möchten sich mit Forschenden in Europa über Ihr Forschungsfeld austauschen und vernetzen

  2. 2

    Beratungsangebote der deutschen COST Koordinationsstelle im Auftrag des BMBF in Anspruch nehmen

  3. 3

    Antragskonsortium von sieben unterschiedlichen COST Mitgliedstaaten zusammenstellen

  4. 4

    Registrierung bei COST (e-COST Portal)

  5. 5

    Antrag schreiben und bis zur jährlichen Frist finalisieren

  6. 6

    Bei erfolgreicher Antragstellung Vorbereitung der COST Aktion

  7. 7

    Forschen, Vernetzen und etwas bewegen

Redaktionsschluss dieses Textes: 01.11.2024