Zentralasien

Asiatisch-Pazifischer Raum

Das BMBF fördert Forschungskooperation mit Zentralasien für die gemeinsame Entwicklung von Lösungen globaler Herausforderungen. Die Zusammenarbeit erstreckt sich auf die Länder Kasachstan, Kirgisistan, Mongolei, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan.

Chancen

  • Wir unterstützen Hochschulen und Forschungseinrichtungen bei ihrer Zusammenarbeit mit Zentralasien in Umsetzung der deutschen Forschungsinteressen und auch im Hinblick auf die UN-Nachhaltigkeitsziele.
  • Das Projektbüro für nachhaltige Innovationen (CASIB) mit Sitz in Almaty, Kasachstan vernetzt deutsche und zentralasiatische Forschungsakteure.
  • Um die Energiewende weiter voranzutreiben, ermöglicht das BMBF Pilotprojekte zur Entwicklung wettbewerbsfähiger Technologien für grünen Wasserstoff in Zusammenarbeit mit internationalen Forschungseinrichtungen.
  • Dank der bilateralen Innovationspartnerschaft mit Usbekistan forschen deutsche und usbekische Wissenschaftler gemeinsam an nachhaltiger städtischer und ländlicher Entwicklung, Landwirtschaft, Bautechnologien sowie Klima- und Umweltwissenschaften.

Kooperationsgrundlage

Grundlage für die Wissenschaftskooperationen zwischen Deutschland und den zentralasiatischen Ländern ist das Regierungsabkommen zur wissenschaftlich-technischen Zusammenarbeit (WTZ) aus dem Jahr 1987. Ergänzend hierzu wurden mit Kasachstan (1995) und Usbekistan (1998) bilaterale WTZ-Abkommen geschlossen. Mit der Mongolei wurde das WTZ Abkommen im Jahr 2003 unterzeichnet.

Die Abkommen wurden durch zahlreiche Absichtserklärungen, zuletzt 2023, zur Intensivierung der Innovationspartnerschaft und Forschungskooperation zwischen dem BMBF und den Partnerministerien in Usbekistan, Kasachstan und Kirgistan ergänzt.

Den übergeordneten Rahmen der Kooperation bilden die von deutscher Seite maßgeblich mitentwickelte und im Jahr 2019 überarbeitete Zentralasien-Strategie der EU „Neue Chancen für eine stärkere Partnerschaft“ und die Global Gateway Initiative (2021) sowie die Internationalisierungsstrategie der Bundesregierung (2017). Das Auswärtige Amt hat zudem im Jahr 2020 die Green Central Asia-Initiative ins Leben gerufen, an der sich die deutschen Forschungsorganisationen beteiligen.

Die im Koalitionsvertrag für die 20. Legislaturperiode (2021-2025) zwischen SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP vereinbarten Ziele zur Förderung von Klima- und Entwicklungspartnerschaften setzen wir systematisch um, indem Forschungskooperationen zu Themen wie Nachhaltigkeit, Klimaforschung und -anpassung, Grüner Wasserstoff, Biodiversität und Bioökonomie weiter ausgebaut werden.

Quiz

FrageFrage: 1von 6

Alle Länder Zentralasiens gehören der gleichen Sprachfamilie.

Schwerpunkte der Kooperation 

Die einzigartigen natürlichen Gegebenheiten in Zentralasien sowie die maßgeblich wachsende Forschungsqualität in der Region bieten ein breites Spektrum an Anknüpfungspunkten und Themenfeldern für die gemeinsame Forschung.

Die Kooperation zielt darauf ab, regionale Bedarfsfelder anzugehen, Potenziale für die Lösung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDGs) zu identifizieren und durch Wissenstransfer die Resilienz in besonders vom Klimawandel betroffenen Regionen zu stärken. Gleichzeitig werden vor Ort Forschungskapazitäten erweitert und Zugänge zu weltweit einzigartigen Forschungsfeldern eröffnet. Damit bedienen wir eine anhaltende und weiterwachsende Nachfrage aus der deutschen Forschung.

Die thematischen Schwerpunkte in der Zusammenarbeit mit den zentralasiatischen Staaten orientieren sich eng an den Schwerpunkten der neuen EU-Zentralasienstrategie. Dazu gehören:

  • Landmanagement und Landwirtschaft
  • Klima- / Umweltforschung und Anpassung an den Klimawandel
  • Wasserforschung und Wassermanagement
  • Naturrisiken und zivile Sicherheit
  • Nachhaltige Stadtentwicklung
  • Biodiversitätsforschung
  • Bioökonomieforschung
  • Sichere, saubere und effiziente Energie
  • Gesundheit

Forschungsförderung: der Rahmen

Zentrales Element unserer Förderstrategie für Zentralasien ist die „Rahmenbekanntmachung für Förderung von Projekten in der Forschungs- und Innovationszusammenarbeit mit den Ländern der Östlichen Partnerschaft und Zentralasiens“. Innerhalb dieses verlässlichen Rahmens werden von 2023 bis 2033 bedarfsgerecht spezifische Förderaufrufe veröffentlicht.

Förderung nachhaltiger länderübergreifender Partnerschaften

Der erste Förderaufruf unter der Rahmenbekanntmachung zielt auf die „Maßnahmen zur Etablierung nachhaltiger gemeinsamer Partnerstrukturen“ ab und unterstützt den Aufbau und Ausbau institutionalisierter und nachhaltiger länderübergreifender Partnerschaften sowie die Stärkung neuer Forschungsstrukturen und -netzwerke, auch in Zentralasien.

Forschung für Entwicklung

Im Jahr 2024 wurde der Förderaufruf „Partnerschaften für nachhaltige Lösungen mit den Ländern des Südkaukasus und Zentralasiens“ veröffentlicht, der den deutschen und zentralasiatischen Partnern gemeinsame Bearbeitung von Forschungs- und Entwicklungsthemen ermöglicht. Die Schwerpunkte beinhalten Energieeffizienz, Wasser, Klima und Umwelt, sowie Biodiversitätsforschung und Gesundheitsforschung. Projektbeginn ist für das Jahr 2025 vorgesehen. 

Bilaterale Zusammenarbeit

Im Jahr 2020 haben wir eine bilaterale Förderbekanntmachung mit Usbekistan veröffentlicht mit Fokus auf folgende Forschungsthemen: städtische und ländliche Entwicklung, Klima- und Umweltwissenschaften, nachhaltige Landwirtschaft und Energie, sowie moderne Bautechnologien. 10 Projekte wurden ausgewählt. Das BMBF-Gesamtfördervolumen beträgt rund 2 Millionen Euro.

CLIENT II „Internationale Partnerschaften für nachhaltige Innovationen“

Im Rahmen der BMBF-Initiative CLIENT II wurden zwischen 2017 und 2021 insgesamt 14 Forschungsprojekte mit den Ländern Zentralasiens mit dem Gesamtfördervolumen von ca. 17 Millionen Euro bewilligt. Der Fokus liegt auf die Entwicklung von verwertungsorientierten Lösungen in den Forschungsbereichen Land- und Wassermanagement, Naturrisiken, Klimaschutz/Energieeffizienz, Anpassung an den Klimawandel und Rohstoffeffizienz. 

CASIB

Zur Unterstützung des deutschen Engagements in Zentralasien fördern wir das Projektbüro für nachhaltige Innovationen (CASIB) mit Sitz in Almaty, Kasachstan. Mit der Präsenz vor Ort unterstützt das CASIB die regionale Vernetzung von Nachhaltigkeitsprojekten, die eine Förderung vom BMBF erhalten und stärkt die Kontaktanbahnung sowie Wissens- und Technologietransfer.

Verwandte Themen