Afrika und Naher Osten

International

Afrika und der Nahe Osten – das sind 65 Staaten, mit unterschiedlichen Kulturkreisen, Klimazonen und Sprachräumen. Das BMBF engagiert sich auf vielfältige Weise für die Wissenschaftsbeziehungen mit diesen Weltregionen.

Chancen

  • Das BMBF identifiziert neue Themenfelder und Kooperationspartner in einer heterogenen und sich schnell entwickelnden Region.
  • Wir sind Impulsgeber und „Think Tank“ für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, die an Kooperationen mit Partnern in den Regionen Afrika und Nahost interessiert sind.
  • Das BMBF schafft optimale Rahmenbedingungen für die wissenschaftliche Kooperation von Forscherinnen und Forschern aus Deutschland und Afrika und Nahost.

Der Nahe Osten

Der Nahe Osten verfügt über eine reiche Geschichte bedeutender wissenschaftlicher Fortschritte, beispielsweise in den Bereichen Mathematik, Astronomie, Medizin oder Architektur. Auch heute besitzt der Nahe Osten ein diverses und leistungsstarkes Hochschul- und Forschungssystem, insbesondere im Bereich der Natur- und Ingenieurwissenschaften.

Afrika

Afrika ist ein Kontinent der Chancen. Seine junge Bevölkerung (50 Prozent sind jünger als 25 Jahre) birgt ein hohes Innovationspotential für die nachhaltige Entwicklung der Region. Bildung, Wissenschaft und Forschung nehmen einen wachsenden Stellenwert ein und es bestehen bereits exzellente Institutionen in diesen Bereichen.

Themen der Zusammenarbeit

Die wichtigsten Themen der Kooperation ergeben sich aus den gemeinsamen gesellschaftlichen und globalen Herausforderungen: Gesundheit, Ernährung, Klima, Wasser, Energie. Aber auch der Kapazitätsaufbau vor Ort, Beschäftigungsfähigkeit sowie Forschung zu Innovation  bilden den Kern unserer Initiativen.

Es gibt lang gewachsene wissenschaftliche Kooperationen mit Ländern wie zum Beispiel Ägypten, Tunesien, Südafrika und Jordanien. Über Exzellenznetzwerke des DAAD oder der Alexander von Humboldt-Stiftung fördert das BMBF auch Kontakte in bspw. Ruanda, Senegal, Ghana, Tansania und Kamerun.

Zusammen mit diesen und weiteren Partnern arbeiten wir kontinuierlich daran, neue Impulse für die Zusammenarbeit zu setzen und innovative Lösungen für die drängenden Herausforderungen unserer Zeit zu entwickeln.

Wissenschaftlich-Technologische Zusammenarbeit (WTZ)

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WTZ ist die Zusammenarbeit zwischen Ländern, Forschungseinrichtungen und Hochschulen im Bereich der Wissenschaft und Technologie. Ziel der WTZ ist der Ausbau von Netzwerken in Forschung und Innovation, der Aufbau von Forschungskapazitäten und die gemeinsame Planung und Durchführung von Forschungsaktivitäten. Das BMBF hat langjährige WTZ-Abkommen mit Südafrika und Ägypten.

Exzellenzförderung in Wissenschaft und Forschung

Exzellenzförderung ist ein primäres Anliegen der deutschen Forschungs- und Wissenschaftspolitik in Afrika und Nahost. Wir machen uns stark für herausragende Forschende und junge Talente. Das BMBF fördert hier folgende Exzellenznetzwerke:

African Institute für Mathematical Science (AIMS)

Das African Institute for Mathematical Sciences (AIMS) wurde 2003 in Kapstadt in Südafrika gegründet, um der geringen Anzahl an mathematisch ausgebildeten Fachleuten in Afrika entgegenzuwirken. Mittlerweile existieren AIMS-Zentren in Südafrika, Senegal, Ghana, Kamerun und Ruanda. Die Initiative erfährt weltweit eine hohe Akzeptanz. Kern ist die Förderung junger exzellenter Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler durch Masterkurse.

Das BMBF richtet durch die Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH) nach internationalen Standards deutsche Forschungslehrstühle an AIMS-Zentren ein. Zur unmittelbaren Unterstützung der Lehrstühle werden über den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) Maßnahmen zur Förderung der Kooperation mit deutschen Hochschulen durchgeführt, um eine nachhaltige Bindung an Deutschland zu erreichen. Zudem werden Doktorandinnen und Doktoranden sowie Postdoktorandinnen und Postdoktoranden gefördert.

Arab-German Young Academy of Sciences and Humanities (AGYA)

Wichtigstes Ziel der AGYA ist die Stärkung interdisziplinärer Forschungszusammenarbeit von exzellenten arabischen und deutschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus den Geistes-, Lebens-, Natur-, Sozial- und Technikwissenschaften sowie den Künsten.

Die AGYA unterstützt ihre arabischen und deutschen Mitglieder bei der gemeinsamen Erarbeitung von Lösungsansätzen in den Bereichen Umweltschutz und zukunftsfähige Ressourcennutzung, transnationale Migration, Ernährung und Gesundheit, Schutz des kulturellen Erbes sowie Bildungsgerechtigkeit und Technologietransfer.

Außerdem befassen sich die Mitglieder der AGYA mit Fragestellungen in Bildung und Wissenschaftspolitik. AGYA dient dabei als Brückenbauer und ermöglicht vielfältige Zugänge zu Forschungskooperationen , Wissenschaftsfreiheit und demokratischer Selbstverwaltung. Die AGYA fördert zudem gezielt Frauen in der Wissenschaft und leistet einen wichtigen Beitrag zur Geschlechtergerechtigkeit.

Deutsch-afrikanischer Innovationsförderpreis GAIIA (German African Innovation Incentive Award)

Mit dem Deutsch-Afrikanischen Innovationsförderpreis (GAIIA) honoriert das BMBF herausragende Leistungen afrikanischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und ihren deutsche Kooperationspartnern und -partnerinnen. Der Preis fördert die Umsetzung von Forschungsergebnissen in innovative Lösungen (Start-Ups, Marktzugänge), die den gesellschaftlichen und ökologischen Herausforderungen auf dem afrikanischen Kontinent und Deutschland/Europa zugute kommen.

DAAD-Fachzentrum: Ganzheitliche Betrachtung von Ernährungssystemen

Afrika steht unter anderem durch den Klimawandel und einer wachsenden Bevölkerung vor einer Krise der Ernährungssicherheit. In Südafrika entsteht Fachzentrum für Ernährungssicherheit des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) mit Fokus aufs Südliche Afrika. Das geplante Fachzentrum entsteht in Kooperation mit dem BMBF, Auswärtigen Amt und dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, sowie dem Department of Science and Innovation in Südafrika. Es soll für die Bereiche Bildung, Forschung und Transfer die thematischen Aspekte der Produktion, der Verarbeitung, der Vermarktung und des Konsums von Lebensmitteln so zusammenführen, dass Ernährungssysteme im Ganzen betrachtet werden können.

AIMS bringt Studierende aus ganz Afrika zusammen.

43 AIMS-Studierende und Absolventinnen und Absolventen kommen aus 43 verschiedenen afrikanischen Ländern.

EU- und Multilaterale Zusammenarbeit

Das BMBF steht im regelmäßigen Austausch mit den Mitgliedstaaten der Afrikanischen Union und arabischen Partnerländern, um die Kooperation in Wissenschaft und Forschung zu stärken.

Union for the Mediterranean (UfM) Regional Platform in Research and Innovation

Die Union für den Mittelmeerraum (UfM) ist eine zwischenstaatliche Institution, die alle EU-Länder und 15 Länder des südlichen und östlichen Mittelmeerraums zusammenbringt, um den Dialog und die Zusammenarbeit zu fördern. Ihre Regionale Plattform für Forschung und Innovation besitzt eine zentrale Rolle bei der Förderung von gemeinsamen Projekten und Initiativen im euro-mediterranen Raum.

Partnership for Research and Innovation in the Mediterranean Area (PRIMA)

PRIMA verfolgt das Ziel, durch Forschung und Innovation Herausforderungen im Mittelmeerraum in den Bereichen Agrar- und Ernährungssysteme sowie Wassermangel wirksam zu bewältigen. An ihr sind zwölf Mitgliedstaaten der EU und acht Mittelmeerländer aus Afrika und dem Nahen Osten beteiligt. Die geförderten Schwerpunktthemen sind Wassermanagement, Landwirtschaftssysteme, Agro-Food-Wertschöpfungsketten und das Wasser-Energie-Nahrungsmittel-Ökosystem Nexus.

High Level Policy Dialogue (HLPD)

Im HLPD tauschen sich EU und Afrikanische Union zu Fragen der Forschungs- und Entwicklungspolitik aus. Das BMBF vertritt in diesem Dialog Deutschland. Ziel des HLPD ist es, langfristige Prioritäten zu definieren und umzusetzen, um die afrikanisch-europäische Zusammenarbeit in Wissenschaft, Technologie und Innovation zu stärken. Die Partnerschaften setzen derzeit Prioritäten in drei vom HLPD definierten Bereichen um: Nahrungsmittel- und Ernährungssicherheit und nachhaltige Landwirtschaft (FNSSA), Klimawandel und nachhaltige Energie (CCSE) sowie Innovation zwischen Afrika und Europa (INNO).

Redaktionsschluss dieses Textes: 01.11.2024