Israel

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Für Deutschland ist Israel der Wertepartner im Nahen Osten, auch in Forschung & Innovation. Das BMBF steht fest an der Seite der israelischen Wissenschaft.

Chancen

  • Das Innovationsland Israel hat eine enorme Dynamik, ist risikobereit und nimmt Herausforderungen an. Als Wissenschaftsstandort ist es international führend. Wir nutzen die Chance, unsere Stärken zu bündeln, um gemeinsam erfolgreich zu sein.
  • Kooperation braucht eine Perspektive: Eine entscheidende Rolle dafür spielt der Austausch junger Forscherinnen und Forscher. Die deutsch-israelischen Stiftungen (GIF, MBSF und Minerva) machen Zusammenarbeit mit exzellenten Partnern auf hohem Niveau möglich.
  • Lernaufenthalte für Auszubildende und Austauschaktivitäten für Expertinnen und Experten in der Berufsbildung schaffen neue Ansätze und Netzwerke für zukünftige Kooperationsprojekte.
  • Israel liegt in einer politisch fragilen Region. Mit Wissenschaftsdiplomatie setzen wir uns dafür ein, Potenziale für eine länderübergreifende Zusammenarbeit zu erschließen, um einen Beitrag zur Stabilität im Nahen Osten zu leisten.

Deutschland und Israel – starke Kooperationspartner mit gemeinsamen Werten

Beide Länder sind Hochtechnologiestandorte und Innovationstreiber. Sie können in der Kooperation auf hoch entwickelte und fein strukturierte Forschungssysteme zurückgreifen. Die Forschungszusammenarbeit zwischen Israel und Deutschland hat sich in den letzten sechs Jahrzehnten intensiv und erfolgreich entwickelt. Meilensteine in den Beziehungen sind die Aufnahme der diplomatischen Beziehungen 1965 und der Beginn der Wissenschaftlich-Technologischen Zusammenarbeit (WTZ) 1973.

Dabei eint Israel und Deutschland ein gemeinsames Grundverständnis: die Bedeutung von Bildung, Forschung und Innovation für die Zukunftsfähigkeit einer Gesellschaft. Forschung und Innovation sind Treiber von Wohlstand und modernem Leben.

Eine Erfolgsgeschichte vor dem Hintergrund der historischen Verantwortung Deutschlands

Die Zusammenarbeit in Innovation, Forschung und Berufsbildung hat eine Intensität erreicht, die in ihren Anfängen nicht vorauszusehen war. Die im Laufe der Zeit immer engere wissenschaftliche Kooperation hatte großen Anteil an der Normalisierung der politischen Beziehungen. Dabei stand auf deutscher Seite zunächst das Motiv der Wiedergutmachung im Vordergrund. Heute besteht zwischen Israel und Deutschland eine ausgezeichnete Partnerschaft auf Augenhöhe. Die gegenwärtige Kooperationsstruktur ist vielfältig und umfassend.

BMBF Kooperationsstruktur

Interministerielle Kooperation

BMBF-MOST

Wissenschaftliche Projekte (seit 1973)

BMBF-MOEI

Industriegeführte Projekte, z. B. "2+2" (seit 2000)

Minerva

  • Stipendien (seit 1963)
  • Projekte am Weizmann-Institut (seit 1964)

German Israeli Foundation (GIF)

Bilaterale Forschungsprojekte in verschiedenen Themengebieten (seit 1986)

Deutsch Israelische Projektkooperation (DIP)

Interdisziplinäre bilaterale Projekte (seit 1997)

administriert von der DFG (seit 2008)

Stiftungsfonds Martin Buber

Förderung deutscher und israelischer Forschender in den Geistes- und Sozialwissenschaften (seit 2009)

Young Scientists Competition BMBF Special Award

Das BMBF ermöglicht Awardnees der israelischen "Young Scientists Competition" einen Studienbesuch in Deutschland (seit 2002), z. B. die Teilnahme am "International Science Camp" (seit 2017).

Israel: Hightech- und Innovations-Nation

Israel verfügt über ein exzellentes, liberales und demokratisches Forschungssystem. Die Dynamik von Wissenschaft und Forschung hat in den vergangenen Jahren noch einmal zugenommen. 

Israels Forschungs- und Innovationssystem ist in hohem Maße auf die Anwendung und kommerzielle Verwertung von Wissen ausgerichtet. Privatwirtschaftliche Forschung machte in den letzten Jahren annährend 90 Prozent des gesamten Forschungsaufkommens aus – dieser Anteil ist weltweit konkurrenzlos. 

Die Dichte der Hightech-Startups ist in Israel besonders hoch. Heute sind im Land ungefähr 3.000 überwiegend kleinere forschungs- und entwicklungsintensive Unternehmen aktiv, davon mehr als ein Drittel IT-Firmen. Schwerpunkt industrieller Forschungs- und Entwicklungstätigkeit sind die Bereiche Kommunikationstechnologie, Biotechnologie, Medizintechnik und Solarenergie.

Themen und Schwerpunkte der Kooperation

Die Kooperationsthemen vereinen die Stärken der beiden Wissenschaftsnationen. Sie orientieren sich an den globalen Herausforderungen und setzen auf Schlüsseltechnologien für eine moderne und lebenswerte Gesellschaft. Die inhaltlichen Schwerpunkte sind breit gestreut. Im Zentrum stehen Umweltwissenschaften, Schlüsseltechnologien, Lebenswissenschaften sowie die Geistes- und Sozialwissenschaften. Eine besondere Rolle kommt darüber hinaus dem seit 1969 existierenden deutsch-israelischen Programm zur Berufsbildung zu.

Kooperationsthemen

Umweltforschung

Die Kooperation in der Umweltforschung ist sehr vielschichtig. Sie begann bereits in den 1970er Jahren mit den Schwerpunkten Wassertechnologie, Meeresforschung und Energieforschung. Mehr und mehr ist sie geprägt durch die globalen Herausforderungen, insbesondere den Klimawandel.

Schlüsseltechnologien

In den Schlüsseltechnologien arbeiten Deutschland und Israel auf verschiedenen Gebieten zusammen. Zunehmend von ökonomischem Interesse sind die so genannten Frontier Technologies (wie Künstliche Intelligenz und Quantentechnologien). Desweitere im Fokus stehen Batterieforschung und Nanotechnologien.

Lebenswissenschaften

Die Zusammenarbeit in den Lebenswissenschaften blickt auf annähernd 50 Jahre erfolgreicher Projekte zurück. Hohen Stellenwert nimmt die Kooperation in der Krebsforschung (Deutsches Krebsforschungszentrum DKFZ) ein. Israel ist ein wichtiger Partner für die Helmholtz-Zentren im Gesundheitssektor.

Geistes- und Sozialwissenschaften

In den Geistes- und Sozialwissenschaften arbeiten deutsche und israelische Partner eng zusammen. Zu nennen sind insbesondere die geisteswissenschaftlichen Minerva-Zentren in Israel und der Stiftungsfonds Martin Buber. Ein Schwerpunkt liegt auf den deutsch-israelischen Beziehungen.

Berufsbildung

Bereits seit 1969 existiert das Deutsch-Israelische Programm zur Zusammenarbeit in der Berufsbildung. Kerninhalte sind der Auszubildendenaustausch, der Expertenaustausch sowie die Bildung gemeinsamer Expertenteams.

Israel – attraktiver Partner für die Akteure der deutschen Wissenschaftscommunity

Die deutschen Förder- und Mittlerorganisationen tragen mit umfangreichen Aktivitäten wesentlich zur Kooperation mit Israel bei. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert Forschungsprojekte mit deutsch-israelischer Beteiligung, während beim Deutschen Akademische Austauschdienst (DAAD) und der Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH) die Individualförderung im Vordergrund steht. Deutsche Hochschulen und die außeruniversitären Forschungseinrichtungen Max-Planck-Gesellschaft (MPG), Helmholtz-Gemeinschaft, Fraunhofer-Gesellschaft (FhG) und Leibniz-Gemeinschaft (LG) kooperieren intensiv, erfolgreich und in vielfältiger Form mit israelischen Partnern, ebenso die deutschen Wissenschaftsakademien (Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften; acatech- Deutsche Akademie der Technikwissenschaften).

Territorialklausel

Seit Juli 2014 ist eine zwischen dem Auswärtigen Amt und dem israelischen Außenministerium vereinbarte Territorialklausel in Kraft. Sie stellt sicher, dass geförderte bilaterale Forschungsprojekte nur mit Partnern innerhalb der Grenzen von 1967 durchgeführt werden: „Projekte (einschließlich ihrer Partner), die durch die deutsche Regierung gefördert werden, müssen ihren Sitz in jenem geografischen Gebiet haben, das sich bereits vor dem 5. Juni 1967 unter der Jurisdiktion des Staates Israel befand. Dies enthält keine Aussage über den Status der Gebiete, die nach Juni 1967 unter israelische Verwaltung fielen, und präjudiziert nicht Israels grundsätzliche Position in dieser Angelegenheit.“

Deutsch-israelische Wissenschaftszusammenarbeit

  1. Nanotechnologie

    2016

    Vereinbarung zur Zusammenarbeit in der Nanotechnologie

  2. Batterieforschung

    2012

    Kooperation in der Batterieforschung

  3. Forschungs- und Bildungsabkommen

    2011

    Regierungsabkommen zu indutriegeführter Forschung und Entwicklung und zu beruflicher Aus- und Weiterbildung

  4. Forschungsforum

    2011

    Deutsch-Israelisches Forschungsforum

  5. Stiftungsfonds Buber Gesellschaft

    2009

    Gründung des Stiftungsfonds der Martin Buber Gesellschaft

  6. Wissenschaftsjahr

    2008

    Deutsch-Israelisches Wissenschaftsjahr

  7. Youngs Scientists Preis

    2001

    Start des Youngs Scientists Preises des BMBF für israelische Schüler und Schülerinnen

  8. DIP-Start

    1997

    Start des Exzellenzprogramms Deutsch-Israelische Projektkooperation (DIP)

  9. EU-Forschungsrahmen-Programm

    1996

    Assoziierung Israels an das EU-Forschungsrahmenprogramm

  10. GIF-Gründung

    1986

    Gründung der Deutsch-Israelischen Stiftung für Wissenschaftliche Forschung und Entwicklung

  11. Meeresforschung

    1977

    Zusammenarbeit in der Meeresforschung

  12. Krebsforschung

    1976

    Zusammenarbeit in der Krebsforschung

  13. Minerva-Zentren

    1975

    Aufbau von Minerva-Zentren

  14. Wassertechnologie

    1974

    Kooperation in der Wassertechnologie

  15. Minerva Studienprogramm

    1973

    Start des Minerva-Studienprogramms

  16. WTZ

    1973

    Beginn der WTZ (Wissenschaftlich-Technologische Zusammenarbeit)

  17. Berufsbildungsprogramm

    1969

    Programm zur Zusammenarbeit in der Berufsbildung

  18. Diplomatische Beziehungen

    1965

    Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel

  19. Minerva

    1964

    Gründung der Minerva Stiftung GmbH

  20. Planck Delegation in Israel

    1959

    Reise einer Max-Planck Delegation nach Israel

Redaktionsschluss dieses Textes: 01.11.2024