Inhalt
Interaktive und digitale Gesundheitslösungen sorgen für eine bessere Versorgung von Patientinnen und Patienten und effizientere Abläufe im Gesundheitswesen.
Dazu zählen zum Beispiel:
- Smartwatches
- Smarte Textilien
- Telemedizinische Anwendungen
- Datenbrillen
- Anwendungen in der virtuellen oder erweiterten Realität (AR/VR)
- Robotische und KI-basierte Assistenzsysteme
Innovationen für die Gesundheit von morgen
Solche digital gestützten Technologien werden in der Gesundheitsversorgung zunehmen. Sie helfen, Krankheiten zu erkennen, zu behandeln und zu verhindern. Ihre Einsatzmöglichkeiten für Ärztinnen und Ärzte und Pflegepersonal sind vielfältig: ob als beratende Assistenten im OP, als intelligente Datenbrille mit wichtigen Informationen für die Pflege oder als digitale Vermittler bei interaktiven Videosprechstunden und Behandlungen aus Distanz.
Die Technologien unterstützen aber auch die Patientinnen und Patienten und verhelfen ihnen zu mehr Selbstbestimmung und Selbstständigkeit, wenn es um ihre Gesundheit geht. So können zum Beispiel durch digitale Anwendungen therapeutische Maßnahmen eigenständig von zu Hause aus erledigt werden. Zudem werden dank interaktiver smarter Geräte wichtige Gesundheitsdaten wie Vitalparameter bequem im Alltag erfasst und mit behandelnden Ärztinnen und Ärzten ausgetauscht werden.
Das BMBF fördert die Erforschung und Entwicklung innovativer Gesundheitslösungen und verfolgt damit folgende Ziele:
Gesundheitsverhalten verbessern
Eine Schlüsseltechnologie ist dabei die Künstliche Intelligenz (KI). Sie kann Gesundheitsdaten wie Bewegungsdaten und Vitalparameter schnell erfassen, analysieren und Patientinnen und Patienten das Ergebnis verständlich mitteilen. Damit wird unser Gesundheitsbewusstsein gefördert. Erweiterte Anwendungen mit einem spielerischem Ansatz, zum Beispiel in einer virtuellen oder erweiterten Realitätsumgebung (so genannte Virtual- oder Mixed Reality), können zusätzlich motivieren, gesünder zu leben.
Individuelles Gesundheitsmanagement ermöglichen
Auch präventiv helfen interaktive Technologien, die Gesundheit und Lebensqualität zu verbessern, indem sie uns zum Beispiel unterstützen, physisch und psychisch fit zu bleiben. Über sogenannte vernetzte Digital-Health-Anwendungen können gesundheitsrelevante Daten mit medizinischen Einrichtungen geteilt werden. Dort geprüft, erhält die Nutzerin oder der Nutzer wichtige Informationen über den individuellen gesundheitlichen Zustand und Ratschläge für die Vorsorge. Die gesundheitsbezogene Aufklärung von Patientinnen und Patienten wird dadurch langfristig gefördert. In der Erforschung solcher Digital-Health-Lösungen widmen sich Expertinnen und Experten unter anderem der Frage, wie die gesundheitsbezogenen Daten der Patientinnen und Patienten mit Arztpraxen oder Kliniken effizient, schnell und sicher ausgetauscht werden können.
Physische und psychische Gesundheit wiedergewinnen
Nach überstandener Krankheit oder Verletzung ist es wichtig, schnell wieder ein selbstständiges Leben führen zu können. Es geht dabei nicht nur um die physische, sondern auch um die psychische Genesung. Mit interaktiven Lösungen können über Sensoren am Körper wichtige medizinische Daten erfasst werden, aus denen sich Aussagen über die physische und psychische Verfassung ableiten lassen. So genannte adaptive Systeme erkennen sogar Emotionen, Intentionen und Bedürfnisse sowie konkrete Handlungen der Patientinnen und Patienten. Im Notfall können die betreuenden Ärztinnen, Ärzte oder auch pflegende Angehörige benachrichtigt werden.
Klinikabläufe verbessern
Die Digitalisierung in Kliniken und die Einbindung von interaktiven Gesundheitslösungen erleichtert den Klinikalltag und verbessert damit die Gesundheitsversorgung der Patientinnen und Patienten. In vernetzten Krankenhäusern werden Daten an allen Stellen und in allen Phasen der Versorgung und Behandlung von Patientinnen und Patienten erfasst. Dies entlastet nicht nur die verwaltungstechnischen Abläufe. Die patientenbezogenen Daten helfen dem Personal auch dabei, Bedürfnisse und Gesundheitszustände der Patientinnen und Patienten schnell zu erkennen und darauf reagieren zu können. Patientinnen und Patienten können dank der Einsicht in die Daten außerdem selbstbestimmter Entscheidungen treffen und sich über die Anwendungen mit weiteren Klinikgästen vernetzen und ihren Klinikaufenthalt zusammen gestalten.
Digitale Gesundheitskompetenz stärken
Die europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) legt die Regeln für den Austausch gesundheitsbezogener Daten fest. So müssen Nutzerinnen oder Nutzer von Anbietern digitaler Technologien informiert werden, welche Daten erhoben, weiterverarbeitet und ggf. geteilt werden. Vielen Anwendenden, so zeigt die Praxis, ist dies häufig nicht ersichtlich oder verständlich. Deshalb fördert das BMBF Forschungsprojekte, die interaktive Anwendungen entwickeln, um den persönlichen Umgang mit digitalen Gesundheitsdaten zu trainieren. Patientinnen und Patienten erlernen so, selbstbestimmt und souverän mit den eigenen personenbezogenen Daten umzugehen.
Aktuelle Forschungsschwerpunkte im Bereich interaktiver Gesundheitslösungen
- Mit der Richtlinie „Interaktive und Gamification-basierte Technologien zur Förderung der psychischen Gesundheit im Kindesalter“ (auf www.interaktive-technologien.de) fördert das BMBF die Entwicklung digitaler Technologien, die alltagsnahe psychotherapeutische Interventionen und die unmittelbare Erhebung von Symptomen auch zwischen Therapiesitzungen erlauben. Gamification-Elemente, also spielerische Elemente, können die Motivation zur Nutzung steigern.
- Die Projektteams der Förderrichtlinie „Hybride Interaktionssysteme zur Aufrechterhaltung der Gesundheit auch in Ausnahmesituationen“ (auf www.interaktive-technologien.de) entwickeln neuartige hybride Interaktionssysteme, die eine Verknüpfung präsenter und virtueller Zusammenarbeit ermöglichen. Dabei wechseln sich kontaktlose und physische Interaktionen ab, realweltliche und digitale Prozesse werden kombiniert.
- Zudem entwickeln die im Rahmen der Richtlinie „KI-basierte Assistenzsysteme für prozessbegleitende Gesundheitsanwendungen“ (auf www.interaktive-technologien.de) geförderten Projektteams derzeit interaktive Assistenzsysteme, die Prozesse in der klinischen Gesundheitsversorgung mit Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI) unterstützen.
Quiz
Frage 1von 5
Digitale Gesundheitslösungen richten sich ausschließlich an Ärztinnen und Ärzte.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was sind interaktive Technologien?
In unserer digitalisierten Welt verbinden interaktive Technologien den Menschen mit Technik. Sie verbessern die Lebensqualität im Alltag, indem sie uns als „intelligente Partnerinnen“ unterstützen, beraten und entlasten. Dazu sollten sie optimal auf die Bedürfnisse des Menschen ausgerichtet sein.
Was ist Mixed Reality?
Unter Mixed Reality (MR) – gemischte Realität – versteht man Umgebungen, die unsere natürliche Wahrnehmung mit einer künstlichen Wahrnehmung vermischen. Neben der hauptsächlich computererzeugten virtuellen Realität gibt es Systeme der erweiterten Realität und der erweiterten Virtualität.
Was sind adaptive Systeme?
Adaptive Systeme passen sich an: an uns als Nutzerin oder Nutzer, denn jeder Mensch ist anders und erwartet anderes von der Technik – und an den Kontext, denn von einer Situation zur nächsten kann sich unterscheiden, was gerade die beste technologische Unterstützung für uns ist.