Inhalt
Der Wissenschaftsstandort Deutschland ist in der Gesundheitsforschung vielfältig aufgestellt. Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, forschende Unternehmen und viele weitere arbeiten kooperativ zusammen. So bringen sie die Entwicklung von neuen Technologien sowie von Präventions- und Behandlungsmethoden voran.
Die Wissenschaftsorganisationen
Gemeinsam fördern Bund und Länder die großen außeruniversitären Wissenschaftsorganisationen nach einem jeweils prozentual vereinbarten Finanzierungsschlüssel: die Max-Planck-Gesellschaft (MPG), die Helmholtz-Gemeinschaft (HGF), die Fraunhofer-Gesellschaft (FhG) und die Leibniz-Gemeinschaft (WGL). Sie werden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) betreut.
Inhaltlich befassen sich die zugehörigen Institute mit allen großen Themenbereichen der Forschung. Forschungseinrichtungen zu Themen der Gesundheitsforschung sind dabei in allen vier genannten Wissenschaftsorganisationen vertreten.
Max-Planck-Gesellschaft e. V.
Die Max-Planck-Gesellschaft betreibt in eigenen Instituten Grundlagenforschung in den Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften. Ihr Forschungsverständnis macht die Max-Planck-Institute sehr attraktiv: Sie entstehen um weltweit führende Spitzenforscherinnen und -forscher herum.
Helmholtz-Gemeinschaft
Die Helmholtz-Gemeinschaft ist die größte deutsche Forschungsorganisation. Ihre Mission ist, durch strategisch-programmatische Spitzenforschung langfristige Herausforderungen für Wissenschaft und Gesellschaft zu bearbeiten, um die Lebensgrundlage des Menschen zu erhalten und zu verbessern.
Fraunhofer Gesellschaft e. V.
Die Fraunhofer-Gesellschaft fördert die Forschung außerhalb von Hochschulen und betreibt in eigenen Instituten anwendungsorientierte Forschung mit Fokus auf zukunftsrelevante Schlüsseltechnologien.
Leibniz-Gemeinschaft
Mit ihren 96 Einrichtungen vereint die Leibniz-Gemeinschaft eine besondere Themenvielfalt. Gleichwertig zur Exzellenz in der Forschungstätigkeit steht der Anspruch, neue Erkenntnisse rasch in die Anwendung zu überführen.
Die Hochschulmedizin
Eine wichtige Säule der deutschen Gesundheitsforschung ist die Hochschulmedizin. Sie vereint 37 Medizinische Fakultäten und ihre Universitätskliniken. Mit den neuesten Methoden forschen sie zu allen Krankheitsbildern. Forschung, Lehre und Gesundheitsversorgung sind in der Hochschulmedizin eng miteinander verbunden. Damit kommt ihr bei der Überführung von Forschungsergebnissen in die Praxis eine Schlüsselrolle zu.
BMBF-Förderung zur Stärkung der Hochschulmedizin
Die Grundfinanzierung der Universitätsmedizin erfolgt durch die Länder. Ergänzend nutzt das BMBF seine Fördermöglichkeiten, um Impulse zu setzen, Infrastrukturen aufzubauen und besondere Entwicklungen voranzubringen.
Durch die Medizininformatik-Initiative (MII) hat das BMBF die Grundlagen für eine moderne medizinische Forschung gelegt. Gemeinsames Ziel der MII und des Netzwerk Universitätsmedizin (NUM) ist es, Routinedaten aus der Gesundheitsversorgung bundesweit digital zu vernetzen und für die Forschung verfügbar zu machen. Dies soll zu passgenaueren Diagnose- und Behandlungsentscheidungen und neuen Erkenntnissen für die Krankheitsbekämpfung führen. Datenschutz und Datensicherheit haben dabei höchste Priorität.
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>480
Millionen Euro investiert das BMBF in die Medizininformatik-Initiative.
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36
Unikliniken stellen bereits Behandlungsdaten für die Forschung bereit.
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6
Digitale FortschrittsHubs mit IT-Lösungen für die regionale Versorgung
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21
Nachwuchsgruppen für junge Forscherinnen & Forscher in der Medizininformatik
Durch die Förderinitiative Advanced Clinician Scientists sollen die Rahmenbedingungen für forschende Ärztinnen und Ärzte verbessert werden. Die Idee dabei: Ärztinnen und Ärzte, die sowohl in der Klinik als auch in der Forschung tätig sind, greifen Erfahrungen aus der Versorgung auf und helfen ihrerseits, neue Erkenntnisse zügig ans Krankenbett zu bringen.
Besondere Forschungseinrichtungen und -strukturen
Die Gesundheitsforschung steht vor vielen Herausforderungen – gleichzeitig eröffnen innovative Technologien und Methoden neue Möglichkeiten. So entstehen große Potenziale für die Forschung, aber auch neue Anforderungen an deren Organisation und Zusammenarbeit. Hier setzt die Förderstrategie des BMBF an. Die gemeinsam mit den Ländern geförderten Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung (DZG) stehen für ein einzigartiges Modell der Kooperation und Vernetzung. Das Berlin Institute of Health (BIH) verfolgt die Mission der medizinischen Translation, das heißt, dass neueste Erkenntnisse aus der Forschung zügig in den Klinikalltag überführt werden. Als Translationsforschungsbereich ist es in die Charité Universitätsmedizin Berlin integriert und kooperiert eng mit dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC). Das Netzwerk Universitätsmedizin (NUM), das vom BMBF gefördert wird, soll die Zusammenarbeit der klinisch Forschenden fördern.