Prävention und Versorgung

Eine starke Präventions- und Versorgungsforschung trägt dazu bei, Krankheiten zu verhindern oder erfolgreich zu behandeln.

Chancen

  • Die meisten Erkrankungen sind nicht angeboren, sondern treten im Laufe des Lebens auf. Die Präventionsforschung entwickelt und bewertet Maßnahmen, mit denen viele dieser Krankheiten verhindert werden können, noch bevor sie entstehen.
  • Die Versorgungsforschung untersucht, welche medizinischen Leistungen im Krankheitsfall wirklich helfen – und hat dabei auch die Umsetzung und Finanzierbarkeit im Blick.
  • Von den Ergebnissen der Präventions- und Versorgungsforschung profitiert die ganze Gesellschaft.

Der demografische Wandel stellt die Gesundheitsforschung vor große Herausforderungen. Um diese zu meistern, stärkt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Forschung im Bereich der Prävention und der Versorgung, damit möglichst viele Menschen gesund alt werden können. Die Vielfältigkeit dieser Forschungsbereiche greift das BMBF auf und stärkt diese im Rahmen der Public Health-Förderung. Im Fokus stehen dabei sowohl Maßnahmen, die sich auf die gesamte Bevölkerung beziehen als auch solche, die einzelne Bevölkerungsgruppen in den Blick nehmen.

Präventionsforschung – Krankheiten verhindern, bevor sie entstehen

Viele chronische Erkrankungen können erfolgreich verhindert werden. Wie das gelingen kann, untersucht die Präventionsforschung. Sie analysiert, welche gesundheitsfördernden Maßnahmen bei welchen Bevölkerungsgruppen erfolgreich sind – und wie sie sich in den Alltag der Menschen integrieren lassen. Denn mehr Wissen führt nicht zwangsläufig zu gesundheitsbewusstem Verhalten. Deshalb untersucht Präventionsforschung, was getan werden muss, damit mehr Menschen gesünder leben. Sie legt die Grundlage für bessere Rahmenbedingungen, welche die Gesundheit der Menschen schützen – beispielsweise für gesunde und schmackhafte Verpflegungsangebote in Schulen, für die Gesetzgebung zum Nichtraucherschutz oder für die Verbesserung des Lebensumfeldes mithilfe von Grünanlagen, die zur Erholung einladen.

BMBF fördert Präventions- und Ernährungsforschung

Im Bereich der Präventionsforschung fördert das BMBF unter anderem Projekte, die den Nutzen bestehender Präventivkonzepte wissenschaftlich prüfen – oder untersuchen, wie die verschiedenen Bevölkerungsgruppen gezielt angesprochen und gesundheitsfördernde Maßnahmen beworben werden können. Dies umfasst beispielsweise Präventionsprogramme für werdende Eltern, die finanziell und sozial stark belastet sind sowie Langzeitbeobachtungen zu gesundheitsfördernden Faktoren bei Seniorinnen und Senioren. Auch die Frage, inwieweit Smartphones das Gesundheitsverhalten langfristig verbessern können, steht im Fokus der Förderung. Mit der Richtlinie zur Förderung von Interventionsstudien für gesunde und nachhaltige Lebensbedingungen und Lebensweisen adressiert das BMBF zudem die Felder Umweltschutz und Prävention in der Gesundheitsforschung.

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Weizen, Erdnüsse, Milch – viele Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten beginnen bereits im Kindesalter. Sie lösen leichte Hautsymptome, aber auch allergische Schocks aus, die zu einer lebensbedrohlichen Beeinträchtigung der Atmung und des Herz-Kreislauf-Systems führen können. Doch wie entstehen Nahrungsmittelunverträglichkeiten? Wie können sie am besten diagnostiziert werden? Und welchen Beitrag können Apps leisten, um Kinder mit einem gesteigerten Allergierisiko frühzeitig zu erkennen? Um Antworten auf Fragen wie diese zu finden, fördert das BMBF interdisziplinäre Forschungsverbünde zu Nahrungsunverträglichkeiten.

Darüber hinaus unterstützt das BMBF die Forschung zur Ernährung. So ist es beispielsweise Ziel des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE), neue Strategien für die Prävention und Therapie ernährungsbedingter Krankheiten zu entwickeln – insbesondere mit Blick auf die Entstehung von Adipositas und auf die Bedeutung von Ernährung für ein gesundes Altern.

Der Prävention von chronischen Erkrankungen widmet sich das Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie (BIPS). Der Fokus der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler liegt dabei auf biologischen und sozialen Faktoren, auf dem Lebensstil und der Lebensumwelt sowie auf Früherkennung und Therapiesicherheit.

Darum ist Prävention so wichtig

Die Menschen in Deutschland haben eine immer höhere Lebenserwartung. Entsprechend wichtig ist es, Krankheiten durch einen gesundheitsbewussten Lebensstil möglichst vorzubeugen. Die BMBF-geförderte Forschung entwickelt Konzepte, die dazu beitragen.

38,9 % 2070 werden 38,9 Prozen der Menschen in Deutschland älter als 55 Jahre sein.

Mit Versorgungsforschung den medizinischen Alltag verbessern

Die Versorgungsforschung nimmt den medizinischen Alltag, seine Organisation und Finanzierung in den Blick. Denn es ist wichtig zu wissen, welche medizinischen Maßnahmen wirkungsvoll sind, welche nicht zum Erfolg führen und an welcher Stelle Ressourcen nicht zielgerichtet eingesetzt werden. Die Versorgungsforschung analysiert deshalb mögliche Über-, Unter- und Fehlversorgungen, erprobt neue Versorgungskonzepte und bewertet deren Erfolg. So liefert sie wichtige Erkenntnisse im Versorgungsalltag. Davon profitieren nicht nur die Patientinnen und Patienten, sondern alle Akteure im Gesundheitswesen – etwa das medizinische und pflegerische Personal, die Krankenkassen oder die Selbstverwaltung des Gesundheitswesens.

BMBF fördert die Versorgungsforschung

Das BMBF unterstützt mit seinen Maßnahmen die Versorgungsforschung und stärkt die Forschung in der Altersmedizin (Geriatrie) und Altersforschung (Gerontologie) sowie in der Pflege. Es trägt dazu bei, die Forschungskapazitäten an deutschen Hochschulen im Bereich der Versorgungsforschung zu erweitern und den wissenschaftlichen Nachwuchs zu unterstützen.

Quiz

Frage 1von 6

Unsere Lebenserwartung hat sich seit 100 Jahren deutlich erhöht.

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