Innovationsfolgenabschätzung (INSIGHT)

Gesellschaft

Welchen Nutzen bringen Innovationen, welche Nebenwirkungen sind denkbar? INSIGHT beleuchtet Chancen und Herausforderungen des technischen und gesellschaftlichen Wandels von morgen schon heute.

Chancen

  • Folgenabschätzung hilft, Chancen und Herausforderungen von Innovationen frühzeitig abschätzen und verstehen zu können. Dies hilft bei einer vorausschauenden Politikgestaltung.
  • Für die Gesellschaft als Ganzes lassen sich erwünschte und unerwünschte Wirkungen und Nebenfolgen von Innovationen erkennen. Dazu werden Betroffene in die Projekte eingebunden. So können Potenziale erschlossen und Risiken minimiert
  • Neben großen Trends (Wasserstoff, digitale Bildung, Soziale Innovationen) werden auch spannende Entwicklungen, die noch nicht im Fokus stehen, für die Gesellschaft analysiert.

Als Förderrichtlinie zur Innovationsfolgenabschätzung verfolgt INSIGHT das Ziel, die Chancen und Herausforderungen kommender gesellschaftlicher und technologischer Entwicklungen zu analysieren, zu bewerten und zu antizipieren. Dabei führt INSIGHT die Innovations- und Technikfolgenabschätzung (ITA) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) weiter, erweitert sie aber vor allem um die Dimension Sozialer Innovationen und rückt interdisziplinäre Ansätze noch stärker in den Fokus.

Um zukünftige Entwicklungen und Veränderungen mit einem Zeithorizont von rund fünf Jahren bereits heute zu verstehen, zeichnet sich INSIGHT durch eine interdisziplinäre Ausrichtung sowie die Adressierung von Querschnittsthemen aus – darunter soziale, ökologische, ökonomische sowie ethische und regulatorische Aspekte. Um die Gesellschaft bei der Beurteilung der positiven und negativen Auswirkungen von Innovationen direkt zu beteiligen, beziehen die INSIGHT Projekte in ihren Forschungsvorhaben partizipative Elemente bewusst und gezielt mit ein. Die geförderten Forschungsprojekte sollen zudem Ansätze für eine vorausschauende Politikgestaltung liefern.

Die INSIGHT Projekte – 15 Forschungsvorhaben in vier Innovationsfeldern

In der Förderperiode 2021-2024 werden im Rahmen von INSIGHT insgesamt 15 Projekte in den Innovations- und Themenfeldern 

  • Wasserstoff
  • Digitale Bildung
  • Folgenabschätzung Sozialer Innovationen
  • sowie in einem themenoffenen Forschungsfeld gefördert.

Das Spektrum der Forschungsvorhaben umfasst im Innovationsfeld Wasserstoff internationale, regulatorische und ausbildungsbezogene Fragestellungen. Mit den Chancen und Risiken der Digitalisierung von der Grundschul- über die Fort- und Weiterbildung bis zur Hochschullehre setzen sich die Vorhaben im Innovationsfeld Digitale Bildung auseinander. Im Bereich Folgeabschätzung Sozialer Innovationen befassen sich die Projekte mit der Wirkungsmessung gesellschaftlich relevanter Veränderungsprozesse. Die Forschungsvorhaben im themenoffenen Innovationsfeld beschäftigen sich unter anderem mit Fragen zu Biorhythmen, mit Digitalisierung im Gesundheitssektor und im Arbeitsleben sowie mit dem digitalen (Weiter-)Leben nach dem Tod.

Innovationsfeld Wasserstoff

H2A

Grüner Wasserstoff (H2) soll einen zentralen Beitrag zur Klimaschutz- und Energiepolitik der Bundesregierung leisten. Ausgangspunkt des Vorhabens H2A ist die Beobachtung, dass eine massive „Überbuchung“ grünen Wasserstoffs zu Fehlannahmen bei Schlüsselentscheidungen in der Klima-, Energie- und Innovationspolitik führt. Aktuelle Diskurse und Nutzungsstrategien deuten darauf hin, dass die Einsatzmöglichkeiten noch zu wenig mit Blick auf die Folgen für andere Energieoptionen, alternative Transformationspfade und die breitere Innovationsdynamik reflektiert werden und die angedachten Nutzungsmengen die Erzeugungs- und Importkapazitäten bis 2050 bei Weitem übersteigen könnten. Ziel des Projektes H2A ist es zu analysieren, in welchen Anwendungsbereichen eine Fokussierung auf Wasserstoff zur Erreichung der Ziele sinnvoll erscheint. Auf Basis der interdisziplinären Transformationsforschung und breiter Stakeholder-Partizipation wird sich H2A der Frage widmen, welche Bedeutung Policy Mixes, Akteurstrategien und Richtungssicherheit in der Wasserstoffpolitik haben und welche Rolle die Wissenschaft spielt.

Prof. Dr. Klaus Fichter (Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit gGmbH)
Dr. Florian Kern (Institut für Ökologische Wirtschaftsforschung, IÖW)

Weitere Informationen: https://www.borderstep.de/projekte/wasserstoff-als-allheilmittel/

ROWaCh

Im Vorhaben „Regulatorische Optionen für eine Wasserstofftransformation in der Chemieindustrie -ROWaCh“ untersuchen die Hochschule Darmstadt und die Uni Göttingen, die Anreizbedingungen und Hemmnisfaktoren in der Industrie, Wasserstoff als Teil einer Transformationsstrategie zur Klimaneutralität zu erzeugen und zu nutzen. Für einen zügigen Markthochlauf sind neue Anlagen zu errichten und bestehende umzurüsten. Das Projekt entwickelt und testet Gestaltungsoptionen für die entsprechenden Genehmigungsprozesse von Produktions- und Verteilungsanlagen, die den Transformationsprozess einer klimaneutralen Wasserstoff-Nutzung beschleunigen, ohne die Schutzanforderungen zu senken. Das empirische Forschungsdesign baut auf eine interdisziplinäre Institutionenanalyse auf und umfasst Interviews, Experimente und Planspiele. Weiter prüft das Vorhaben, inwiefern sich interaktive Planspiele mit Akteuren aus Industrie, Verwaltung, Fachgutachtern und Zivilgesellschaft als Instrumente einer prospektiven Gesetzesfolgenabschätzung eignen.

Prof. Dr. Martin Führ (Hochschule Darmstadt)
Prof. Dr. Kilian Bizer (Universität Göttingen)

Weitere Informationen: https://www.sofia-darmstadt.de/projekte/laufende-projekte/rowach

H2POLITICS

H2POLITICS analysiert die entwicklungspolitischen, sozial-ökologischen und techno-ökonomischen Risiken, die mit der importorientierten Nationalen Wasserstoffstrategie der BRD in Ländern des Globalen Südens einhergehen. Um Lücken im erneuerbaren Energiemix zu schließen und Klimaziele zu erreichen, wird grüner Wasserstoff zunehmend als Hoffnungsträger der Energiewende betitelt. Dazu fasst die Nationale Wasserstoffstrategie Länder des Globalen Südens als Hersteller und Exporteure grünen Wasserstoffs ins Auge. Auf Basis energie- und entwicklungspolitischer sowie ingenieurwissenschaftlicher Expertise loten wir aus, welche Risiken mit der Wasserstoffproduktion in Ländern des Globalen Südens einhergehen und wo und wie Wasserstoffprojekte entwicklungspolitisch sinnvoll integriert und an die Sustainable Development Goals angedockt werden können. H2POLITICS eruiert, welche flankierenden politischen Maßnahmen und internationalen Kooperationsformen die Verwirklichung dieser Anforderungen unterstützen.

Dr. Franziska Müller (Universität Hamburg)
Christoph Hank (Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme, ISE)

Weitere Informationen: https://www.wiso.uni-hamburg.de/fachbereich-sowi/professuren/mueller/forschung/h2politics.html

FACH2

Die Nationale Wasserstoffstrategie setzt auf Wasserstoff zur Erreichung der Klimaziele. Aufgrund der Einsatzmöglichkeiten von grünem Wasserstoff in den Sektoren Industrie, Mobilität und Wärme kann der Energieträger in hohem Maße zur Dekarbonisierung der genannten Sektoren beitragen. Die Sektorenkopplung wird als Schlüssel für eine erfolgreiche Energiewende angesehen. Damit sich die Wasserstoffwirtschaft schnell und profitabel entwickeln kann, sind gut ausgebildete Fachkräfte von elementarer Bedeutung. Zurzeit besteht aber noch große Unsicherheit über die tatsächlichen Fachkräftebedarfe der Wasserstoffwirtschaft und darüber, wie diese vom Arbeitsmarkt gedeckt werden können. Die Fachhochschule Westküste untersucht deshalb im Projekt „Fachkräftestudie Wasserstoffwirtschaft in der Sektorenkopplung – FACH2“ die Fachkräfteentwicklung für die Wasserstoffwirtschaft. In vier Teilstudien wird untersucht, welche Fachkräfte mit welchen Kompetenzen wann und wo gebraucht werden und wie diese gewonnen oder ausgebildet werden können.

Prof. Dr. Tim Warszta zusammen mit Dr. Frank Schiller, Dr. Kaire Holts und Lena Theissen (Fachhochschule Westküste)

Innovationsfeld Soziale Innovationen

ISI

Mit dem Vorhaben „Impact Sozialer Innovationen - ISI“ entwickelt die Universität Heidelberg gemeinsam mit der Universität Mannheim und der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen ein breites konzeptionelles Verständnis sozialer Innovationen, das auf Ansätzen der Technikfolgenabschätzung, von technisch-gesellschaftlichen Wandlungsprozessen und der organisationssoziologischen Theorie institutionellen Wandels aufbaut. Das Projekt aggregiert Erfahrungen in der sozialen Wirkungsmessung auf Organisationsebene, um ein Instrument zum Wirkungsmonitoring Sozialer Innovationen zu entwickeln. Dieses dient als Grundlage für ein dynamisches Panel zur Dauerbeobachtung der Effekte Sozialer Innovationen, welches eine Vielzahl an Akteuren, Feldern und Wirkungen einbezieht.

Dr. Georg Mildenberger (Universität Heidelberg)
Dr. Judith Terstriep (Westfälische Hochschule Gelsenkirchen)
Prof. Dr. Dominika Wruk (Universität Mannheim)

FoSInKo

Im Projekt „Folgenabschätzung und Verbreitungspotentiale von Sozialen Innovationen für nachhaltigen Konsum – FoSInKo“ sollen Wirkungsmodelle zu „Folgenabschätzung von Sozialen Innovationen“ am Beispiel Sozialer Innovationen für nachhaltigen Konsum (SI-nK) entwickelt werden. SI-nK tragen zur nachhaltigen Transformation von Konsum und Produktion bei. Als Fallbeispiele dienen Online-Wiederverkauf und Solidarische Landwirtschaft, aufgrund ihrer sozial-ökologischen Wirkungs- und Verbreitungspotenziale. Das Projekt FoSInKo zielt darauf ab, das theoretische und empirische Wissen über die Wirkungen von SI-nK zu verbessern. Damit wird ein Beitrag zur Folgenabschätzung neuer gesellschaftlicher Entwicklungen für die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele und insbesondere für die Transformation von Konsum- und Produktionsmustern geleistet.

Melanie Degel (Berliner Institut für Zukunftsstudien und Technologie, IZT) und N.N. (Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) GmbH)
Carlotta Harms (Institut für Ökologische Wirtschaftsförderung, IÖW)

Weitere Informationen: https://www.izt.de/projekte/fosinko/

Innovationsfeld Digitale Bildung

DiBiGa

Das pandemiebedingte Distanzlernen hat eindrucksvoll gezeigt, dass ein steigender Einsatz digitaler Medien weitreichende Auswirkungen auf den schulischen und familiären Alltag hat und sich in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen unterschiedlich gestaltet. Das Verbundvorhaben „Zukunftsperspektiven für die Digitale Bildung im Grundschulalter – DiBiGa“ setzt sich mit den notwendigen Voraussetzungen für verbesserte Bildungsmöglichkeiten aller beteiligten Akteure im Kontext der digitalen Grundbildung auseinander. Der partizipative Gestaltungsansatz des Projekts zielt auf eine umfangreiche Erfassung des Status quo der Digitalen Bildung im Grundschulalter aus den Blickwinkeln schulischer und außerschulischer Akteure sowie der Familien, umfasst Fokusgruppeninterviews und Workshops mit verschiedenen Akteursgruppen und leitet hieraus Handlungsempfehlungen zur Weiterentwicklung der Digitalen Bildung an Grundschulen ab.

Prof. Dr. Rudolf Kammerl (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg)
Dr. Niels Brüggen (Institut für Medienpädagogik München, JFF)

Weitere Informationen: https://dibiga-insight.de/

FORWARD

Der Weiterbildung für marginalisierte Zielgruppen kommt sowohl in Bezug auf den Fachkräftebedarf als auch in Bezug auf gesellschaftlichen Teilhabe eine große Bedeutung zu. Vor diesem Hintergrund wurden im Projekt „FORWARD“ die Auswirkungen der Digitalisierung auf die, mit ca. 5 Mio. Personen quantitativ relevante, Zielgruppe der Menschen mit geringen Qualifikationen untersucht. Aufbauend auf Ansätzen der Vorausschau, der pädagogischen Organisations- und Programmforschung wurden dazu sowohl ein retrospektiv analytischer als auch ein prospektiv vorausschauender Ansatz verfolgt. Im Ergebnis wurden sowohl relevante Einflussfaktoren auf die Weiterbildungsbeteiligung der Zielgruppe und Anpassungsprozesse der Weiterbildungsanbieter analysiert, als auch im Rahmen eines Expertinnen- und Experten-Delphis mögliche zukünftige Entwicklungen in diesem Weiterbildungssegment unter dem Einfluss der Digitalisierung bewertet.

Prof. Dr. Josef Schrader (Deutsches Institut für Erwachsenenbildung - Leibniz-Zentrum für Lebenslangens Lernen e.V.)
Prof. Dr. Matthias Rohs (TU Kaiserslautern)
Dr. Frank Eierdanz (Institut für Arbeit und Technik e.V.)

Weitere Informationen: https://www.die-bonn.de/id/41452/about/html

digitaleTeilhaBe

Während der COVID-19-Pandemie mussten auch Menschen mit Behinderung auf digitale Angebote zurückgreifen, um weiterhin notwendige Unterstützungsleistungen zu erhalten. Welche Bedürfnisse und Handlungsfelder aus diesen Entwicklungen resultieren, wurde bisher nicht erfasst. Das Projekt „digitaleTeilhaBe“ des Forschungsinstituts Betriebliche Bildung (f-bb) fokussiert die Barrieren und Bedarfe von Menschen mit Behinderung im Kontext digitaler Medien und digitaler Bildung. Das partizipative Forschungsdesign kombiniert klassische qualitative und quantitative Erhebungsformate mit Zukunftswerkstätten, um auf diese Weise ganzheitliche Erkenntnisse unter Einbezug von Menschen mit Behinderung und anderen relevanten Expertinnen und Experten abzubilden. Des Weiteren werden entsprechende Handlungsempfehlungen für Politik und Praxis herausgearbeitet. Die Verwertung der Ergebnisse wird mit Hilfe diverser Publikationen sowie Vorträge auf Fachveranstaltungen in der wissenschaftlichen Community gestreut und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.

Thomas Schley und Iris Pfeiffer (Forschungsinstitut Betriebliche Bildung, f-bb gGmbH)

Weitere Informationen: https://www.f-bb.de/unsere-arbeit/projekte/zukunft-digitaler-teilhabe-von-menschen-mit-behinderung-chancen-risiken-und-loesungsmoeglichkeiten/

digihub.org

Ziel des Projektes „Digitale Hochschulbildung organisieren, lehren und lernen - digihub.org“ ist es, den durch die pandemiebedingte Umstellung auf Online-Lehre ausgelösten Wandel der Hochschullehre sowohl auf individueller als auch auf organisationaler Ebene empirisch zu rekonstruieren, um darauf aufbauend Prognosen und Handlungsempfehlungen für die Gestaltung digitaler Hochschulbildung zu geben. Ausgangspunkt ist die quantitative Erhebung des Anteils digitaler Lehre am Lehrangebot staatlicher Universitäten im Zeitverlauf. Daran anschließend wird qualitativ untersucht, (1) wie Hochschulen die Digitalisierung der Hochschullehre organisieren, (2) welche digitalen Lehrpraktiken und (3) welche digitalen Lernpraktiken sich entwickelt haben. Ein besonderer Fokus liegt auf den Interaktionen zwischen den Akteuren der Lehre und digitalen Technologien. Forschungsfragen sind: Was bedeuten die Veränderungen im Kontext der Digitalisierung für Konzeptionen eines erfolgreichen Studiums und guter Lehre sowie für die Rolle der Universität als öffentlichem Raum? Wie können diese Erfahrungen für die zukünftige (inklusive, demokratische, reflektierte) Digitalisierung der Universität produktiv gemacht werden?

Dr. Roland Bloch (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg)
Prof. Dr. Isabel Steinhardt (Universität Paderborn)

Themenoffenes Innovationsfeld

CIRCADIA

Das Verbundvorhaben „CIRCADIA – Circadiane Rhythmen und Technologie – Desynchronisation im Alltag“ des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung und der FOM Hochschule hat sich zum Ziel gesetzt, die Einflussfaktoren einer verstärkten Nutzung digitaler Endgeräte im Hinblick auf die stetige Entstrukturierung des Alltags zu eruieren. Vor allem lichtemittierenden Geräten wird hierbei ein Einfluss auf circadiane Rhythmen, d.h. die von „inneren Uhren“ gesteuerten Tagesrhythmen des Menschen, zugesprochen. Die Bestandsaufnahme der Forschung und ein Blick in die Zukunft zeigen, dass sich hier Risikofaktoren für die Gesundheit aufbauen. Im Rahmen des Projektes wird eine systematische Bestandsaufnahme sowie eine Vorausschau auf die potenziellen Auswirkungen vorgenommen und in drei Workshops erörtert, um Lösungsstrategien für existierende Probleme sowie Präventionsstrategien in unterschiedlichen Gestaltungsspielräumen abzuleiten. Ergebnisse können Sie in Policy Briefs nachlesen.

Prof. Dr. Kerstin Cuhls (Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung, ISI)
Prof. Dr. Thomas Kantermann (FOM Hochschule)

Weitere Informationen: https://www.isi.fraunhofer.de/de/competence-center/foresight/projekte/circadia.html
https://forschung.fom.de/forschung/institute/iap/forschungsprojekte.html#!acc=circadiane-rhythmen-und-technologie-desynchronisation-im-alltag-circadia

HybridWORK

Das Verbundprojekt „Zukunftsmodell Hybrides Arbeiten – eine interdisziplinäre partizipative Bewertungs- und Handlungssystematik für Beschäftigte, Unternehmen und Politik – HybridWORK“ zielt darauf ab, eine ganzheitliche, partizipative Bewertung technologischer und sozialer Innovationen im Kontext hybrider Arbeit systematisch zu entwerfen und dabei intendierte wie auch nicht intendierte, kurz- und langfristige Rebound-Effekte (bspw. Energie-, Emissions- und Stressreduktionen) zu erfassen. Dahinter steht die Erkenntnis eines sich seit der COVID-19-Pandemie verstärkenden Trends zu flexibleren Arbeitsortsmodellen. Zur Zielerreichung kommt ein Mixed-Methods-Ansatz zum Einsatz. Der Methodenmix inkludiert Literaturrecherchen, Sekundäranalysen vorhandener Daten, qualitative (Interviews) und quantitative (Umfrage) Erhebungen, Modellentwicklungen und Simulationen, Beteiligungs- und Partizipationsverfahren sowie Szenarioworkshops.

Prof. Dr. Marcel Schweiker (Universitätsklinikum Aachen)
Johannes Nießen (Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) Aachen)

SteTiG

Die digitale Transformation im Gesundheitswesen ist gesamtgesellschaftlich von hoher Relevanz. Insbesondere das Gefühl von Sicherheit kann die Implementierung von digitalen Technologien beeinflussen. Obwohl die emotionale Sicherheit in diesem Kontext von hoher Bedeutung ist, ist diese bisher wenig erforscht. Hierbei sind die ethischen, psychosozialen, rechtlichen, ökonomischen, gesundheitlichen und politischen Perspektiven bisher kaum in den Blick genommen worden. Ziel des Projektes „Emotionale Sicherheit als Gelingensbedingung der digitalen Transformation im Gesundheitswesen (SteTiG)“ ist daher eine strategische Vorausschau und multiperspektivische Folgenabschätzung unter Erfassung von Bedürfnissen und Einflussfaktoren emotionaler Sicherheit. Eine Entwicklung von lösungs- und bedürfnisorientierten Fallbeispielen sowie Handlungsempfehlungen stehen im Vordergrund. Zudem sollen Empfehlungen zu Indikatoren für das Monitoring emotionaler Sicherheit entwickelt werden.

Prof. Dr. Silke Kuske zusammen mit Carmen Vondeberg (Fliedner Fachhochschule Düsseldorf)

Weitere Informationen: https://www.fliedner-fachhochschule.de/forschungsprojekte/emotionale-sicherheit-als-gelingensbedingung-der-digitalen-transformation/

Edilife

Digitale Technologien bestimmen zunehmend das Leben – sie beeinflussen jedoch auch mehr und mehr den Umgang mit Tod, Trauer und Erinnerung. KI-basierte Angebote der Digital Afterlife Industry (DAI) versprechen das „Weiterleben“ und die Interaktion mit digitalen Repräsentationen von Verstorbenen als Avatar, Chatbot oder Absender von Textnachrichten. In besonderer Weise betreffen hier Fragen der Technik und insbesondere der KI schon aktuell, aber vor allem zukünftig die Grundlagen des menschlichen Selbstverständnisses in Hinsicht auf Tod, Gedenken und Vermächtnis. Das Projekt „Ethik, Recht und Sicherheit des digitalen Weiterlebens – Edilife“ untersucht und entwirft auf Basis von Erhebungen zu existierenden moralischen, religiösen und kulturellen Praktiken und Einstellungen, in welcher Weise in Zukunft für elementare Bedürfnisse im Umgang mit dem Tod ein Raum geschaffen werden kann. Dabei wird das Ziel verfolgt, betreffende Dienste zu kartieren, künftige Entwicklungen zu antizipieren, politischen Handlungsbedarf zu identifizieren und gesellschaftliche Diskussionen anzustoßen. Edilife stellt die Weichen für eine gelingende Umsetzung neuer digitaler Praktiken im Kontext von Tod und Erinnern.

Dr. Jessica Heesen (Universität Tübingen)
Michael Herfert (Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie, SIT)

ubiTag

Das Projekt „Die digitale Neuordnung der Welt - Chancen, Herausforderungen und Konfliktszenarien ubiquitärer chiploser RFID(Radio Frequency Identification) -Anwendungen - ubiTag“ untersucht interdisziplinär die gesellschaftlichen, politischen und epistemologischen Implikationen einer massenhaften Anwendung chiploser RFID-Tags aus Perspektive der Mediensoziologie,Science & Technology Studies und  Elektrotechnik. Dazu werden u.a. Inhaltsanalysen und Expertinnen- und Experteninterviews durchgeführt. Erste Ergebnisse werden. im Rahmen eines Zukunftsworkshops diskutiert. Die erarbeiteten Zukunftsszenarien werden in einer fünfteiligen Podcast-Serie aufbereitet, die mit den für das Projekt entstandenen Science-Fiction-Geschichten von Sibylle Berg, Dietmar Dath und Theresa Hannig arbeitet.

Prof. Dr. Jutta Weber (Universität Paderborn) zusammen mit Jasmin Troeger und Johanna Knop
Prof. Dr. Daniel Erni (Universität Duisburg-Essen) zusammen mit Mariam Awwad

Weitere Informationen: www.ubitag.de

Der INSIGHT Beratungskreis – Patenschaften für die Innovationsfelder von morgen

Der INSIGHT Beratungskreis begleitet das Forschungsprogramm und berät das BMBF zu Fragen der Innovationsfolgenabschätzung. Seine Mitglieder sind Expertinnen und Experten aus den einzelnen Innovationsfeldern sowie aus der Forschungsgemeinschaft der Technikfolgenabschätzung. Der Beratungskreis begutachtet die zur Förderung eingereichten Anträge und berät die ausgewählten Projekte bei ihren Forschungsvorhaben.

Die INSIGHT Foren - Plattform für Diskussionen und Austausch zu den Themen von morgen

Regelmäßig berichten die INSIGHT Projekte auf den INSIGHT Foren über ihre Vorhaben, Forschungshypothesen und (Zwischen-)Ergebnisse. Darüber hinaus dienen die Foren als Plattform für den Austausch der Projekte mit dem INSIGHT Beratungskreis und politischen Entscheidungsträgern sowie für den Wissenstransfer in Netzwerke rund um Technik- und Innovationsfolgenabschätzung und zu weiteren Akteursgruppen.

Die Mitglieder des INSIGHT Beratungskreises

Den Vorsitz hat Prof. Dr. Decker, Leiter des Bereichs Informatik, Wirtschaft und Gesellschaft des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) inne.

  • Kirsten Westphal, Mitglied der Hauptgeschäftsführung im Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW)
  • Christian Doetsch, Lehrstuhls für »Cross Energy Systems« an der Fakultät für Maschinenbau der Ruhr-Universität Bochum
  • Dr. Cordula Kropp, Lehrstuhl für Soziologie am sozialwissenschaftlichen Institut der Universität Stuttgart
  • Jürgen Streicher, Projektleiter bei JOANNEUM RESEARCH – POLICIES in der Forschungsgruppe Technologie, Innovation und Politikberatung in Wien
  • Dr. phil. Uta Hauck-Thum, Professorin für Grundschulpädagogik und -didaktik an der Ludwig-Maximilians-Universität in München
  • Dr. Michael Kerres, Lehrstuhl für Mediendidaktik und Wissensmanagement der Universität Duisburg-Essen
  • Dr. Ingrid Ott, Professorin am Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
  • PD Dipl.-Ing. Dr. Mahshid Sotoudeh
  • Dr. Katharina Zweig, Professorin für Informatik an der TU Kaiserslautern

Prof. Dr. Dr. h.c. Stefan Jähnichen, Assoziierter Direktor des Forschungszentrums Informatik in Karlsruhe

Redaktionsschluss dieses Textes: 01.11.2024