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Mit der Bioökonomie machen wir uns fit für die Zukunft. Sie hilft, die Wirtschaft nachhaltig, klimaneutral und widerstandsfähig zu gestalten. Denn sie vereint biologisches Wissen mit modernen Technologien und nutzt die Eigenschaften natürlicher und nachwachsender Rohstoffe.
Schon heute ersetzen biobasierte Produkte fossile Rohstoffe und ermöglichen uns, nachhaltiger zu leben. Doch die Bioökonomie birgt weitere Chancen – für alle Wirtschaftsbereiche. Wir ergreifen diese, indem wir Forschung und Entwicklung zu biobasierten Innovationen fördern. Das sichert Wohlstand und schont Ressourcen. So bauen wir Deutschland zum führenden Innovationsstandort der Bioökonomie aus. Dazu hat sich die Bundesregierung in der Nationalen Bioökonomiestrategie bekannt.
Klimaneutrale Produkte mit Biotechnologie
Wir verstehen uns als Innovationstreiber. Deutschland hat viele kreative Köpfe mit tollen Ideen. Doch der Wandel hin zum nachhaltigen Wirtschaften bedeutet tiefgreifende Änderungen. Ein Beispiel: Chemikalien entstehen heute Großteils aus Erdöl. Ab 2045 muss das möglichst ohne fossile Rohstoffe gehen. Deshalb fördern wir mit der Maßnahme Klimaneutrale Produkte durch Biotechnologie Verfahren, die Chemikalien mit Hilfe von Mikroorganismen herstellen.
Wir fördern technologieoffen von der Grundlagenforschung bis hin zu Pilotanlagen: Vom Ideenwettbewerb bis zur Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen. Und wir tun das mit thematischen und regionalen Schwerpunkten in den Innovationsräumen Bioökonomie und der Modellregion Bioökonomie im Rheinischen Revier. Denn die Entwicklung und Etablierung neuer Verfahren braucht Ausdauer. Davon profitieren letztlich alle, denn das sichert unseren Wohlstand.
Grundlage der Bioökonomie unterstützen
Biobasierte Innovationen tragen zu einem nachhaltigen Wandel bei, indem die eingesetzte Biomasse umweltschonend gewonnen und nachhaltig genutzt wird. Die Bioökonomie setzt auf Rohstoffe und Reststoffe, die etwa in der Land-, Forst- oder Fischereiwirtschaft entstehen. Bereits bei der Produktion gilt es, den Schutz von Klima, Böden und Artenvielfalt zu berücksichtigen.
Funktionierende Ökosysteme sind die Grundlage der Bioökonomie. Deshalb unterstützen wir mit der Maßnahme Agrarsystemen der Zukunft die Entwicklung nachhaltiger und ressourceneffizienter Agrarsysteme. Hier werden innovative Schlüsseltechnologien im Bereich von Smart- und Hightech entwickelt und in ganzheitliche Konzepte eingebunden. Schließlich gilt es, gesamtgesellschaftlich akzeptierte Lösungen für die Agrarproduktion von morgen bereitzustellen.
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296,4
Millionen Euro hat das BMBF 2022 in den Bereich Bioökonomie investiert Quelle: BMBF-Datenportal
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900000
Tonnen Bioabfall will der Innovationsraum BioBall nutzen.
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21
Länder außerhalb Europas fördern mit uns Bioökonomie-Lösungen
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5,2
Milliarden Basenpaare hat ein Gerstengenom; 2 Milliarden mehr als wir.
Bioökonomie geht nur gemeinsam
Der Wandel hin zum nachhaltigen Wirtschaften ist auch mit einem tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel verknüpft. Er führt zu Veränderungsprozessen, die weitreichende Konsequenzen haben. Neben den sich eröffnenden Chancen birgt dies auch Konfliktpotenzial. Die Konkurrenz um knappe Ressourcen, demografische Entwicklungen, aber auch sich verändernde Wertvorstellungen und Lebensstile beeinflussen diese Prozesse. Damit müssen diese Veränderungen zusammen mit der Gesellschaft angestoßen, verstanden und gestaltet werden. Mit der Maßnahme Bioökonomie als gesellschaftlicher Wandel begleiten wir diesen Prozess.
FAQ zur Bioökonomie
Welche Rohstoffe nutzt die Bioökonomie?
Die Bioökonomie stellt Produkte aus biogenen Rohstoffen und mit Hilfe von zum Beispiel Pflanzen, Mikroorganismen oder deren Enzymen her. Dabei kommen auch Reststoffe wie etwa Kaffeesatz, Stroh oder Reishüllen zum Einsatz, um daraus T-Shirts, Sneakers oder Chemikalien zu machen.
Welche Branchen setzen bereits auf Bioökonomie?
Biobasierte Lösungen sind für viele Branchen interessant. Hier sind biobasierte Produktionsprozesse bereits Realität: Automobil-, Bau-, Chemie-, Energie-, Ernährungs-, Konsumgüter-, Maschinenbau-, Pharma-, und Textilindustrie sowie die Land- und Forstwirtschaft.
Wo steckt heute schon Bioökonomie drin?
Zum Beispiel gibt es Taschen aus Ananasleder, Lampenschirme aus Pilzen, Leder gegerbt mit Olivenblättern, biobasierte Waschmittel, Wurst aus Lupinensamen, Imprägniermittel aus Schalen von Krustentieren, Farben aus Lebensmittel-Abfällen oder Dübel aus Bioplastik.
Wie fördert das BMBF die Bioökonomie?
Die Nationale Bioökonomiestrategie der Bundesregierung ist die Basis für die Forschungsförderung des BMBF in der Bioökonomie. Eine Vielzahl an Fördermaßnahmen adressiert die Ziele der Strategie. Hier können Sie eine Kurzfassung (PDF) herunterladen.
Warum schont Bioökonomie die Ressourcen?
Die Bioökonomie setzt auf nachwachsende statt auf fossile Rohstoffe und auf Kaskaden und Kreisläufe. Dass Rohstoffe nachhaltig erzeugt und genutzt werden, ist für die Bioökonomie wichtig. Denn fruchtbare Böden und Artenvielfalt sind die Basis für zukunftsfähige Agrar- und Ernährungssysteme.
Wie kann Bioökonomie dem Klimawandel begegnen?
Pflanzen, Algen oder Bakterien nutzen Kohlendioxid für ihr Wachstum. Sie führen es im Kreislauf: Es entsteht also nicht mehr klimaschädliches Gas als verbraucht wird. Bakterien können sogar CO2 aus der Luft binden und so industrielle Prozesse verbessern – gut fürs Klima.
Ist Bioökonomie immer nachhaltig?
Wie nachhaltig die Bioökonomie ist, hängt davon ab wie biobasierte Rohstoffe gewonnen und verwendet werden. Um das zu analysieren, betreibt die Bundesregierung ein Bioökonomie-Monitoring. Es analysiert Ressourcennutzung, aber auch Umwelt- und Klimaeffekte. Das BMBF fördert dessen Weiterentwicklung.
Wie werden Bürgerinnen und Bürger beteiligt?
Vertrauen in Bioökonomie kann nur entstehen, wenn transparent und wissensbasiert über ihre Chancen und Risiken informiert und diskutiert wird. Das BMBF unterstützt partizipative Prozesse sowie Kommunikation in unterschiedlichen Formaten, so unter anderem im Wissenschaftsjahr Bioökonomie 2020/21.
Das Bioökonomie-Quiz
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Halophyten kann man essen.