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Klimawandel
Der menschengemachte Klimawandel stellt eine zunehmende Bedrohung für unsere Umwelt, Lebensweise, Wirtschaft und Sicherheit dar. Auch seine für uns entfernten Folgen, wie das Abtauen von Gletschern, betreffen zunehmend unseren Alltag.
Langanhaltende Hitzeperioden schädigen Pflanzen und Böden und führen in der Landwirtschaft zu Ernteverlusten. Die Gesundheit von Menschen und Tieren leidet unter den Rekordtemperaturen. Und langanhaltende Niederschläge oder plötzlicher Starkregen werden zu einem ernsten Risiko mit großen Schäden. Die zunehmende Erderwärmung stellt außerdem eine Bedrohung für viele Tier- und Pflanzenarten dar.
Es ist wichtig, die Zusammenhänge und Folgen unseres Handelns für Erde, Klima und Umwelt sehr gut zu verstehen. Deshalb investiert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) seit langer Zeit in großem Umfang in die Erforschung von Klima und Erdsystem.
Die Bedeutung der Klimaforschung
Wir müssen wissen, welche Ansätze wirksam sind, um effektive Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen umsetzen zu können und unser Ziel der Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen.
Deshalb stellt die Klimaforschung Klima- und Umweltinformationen sowie Datengrundlagen für Schutz- und Vorsorgeentscheidungen bereit. Darüber hinaus entwickelt sie Wissen und Strategien zur Anpassung an den Klimawandel. So werden beispielsweise in Industriezweigen wie Stahl, Zement und Glas, die erhebliche Mengen an klimaschädlichen Gasen freisetzen, neue umweltfreundliche Technologien und Verfahren erforscht.
Der Ozean als Klima-Archiv und CO2-Speicher
Ein Eckpfeiler der Klimaforschung ist die Meeres- und Polarforschung. Mit ihr kann zum Beispiel die Klimageschichte anhand von Eiskernen aus den großen polaren Eisschilden rekonstruiert werden. Aber auch Bohrungen tief in das Sediment des Meeresbodens geben wichtige Aufschlüsse über klimatische Entwicklungen. Die gewonnenen Daten erlauben Erkenntnisse zum globalen Klima auf Zeitskalen, die bis zu mehrere hundert Millionen Jahren in die Vergangenheit reichen.
Ohne den Ozean wäre der Klimawandel schon viel weiter fortgeschritten. Meere können zudem große Mengen von Wärme und Gasen speichern. Sie haben bislang etwa 30 Prozent des vom Menschen gemachten Kohlendioxids aufgenommen. Künftig geht es in der Forschung darum, die Prozesse hinter dieser für unsere Existenz so wichtigen Leistung noch besser zu verstehen und mit technologischen Möglichkeiten die CO2-Speicherfähigkeit sogar noch auszubauen. Das BMBF fördert diese wissenschaftliche Untersuchungen in einer breit angelegten Forschungsmission der Deutschen Allianz Meeresforschung (DAM).
Große Wissensbasis nötig
Meeresforschung ist Klimaforschung, daher schafft das BMBF die bestmöglichen Rahmenbedingungen für eine Forschung auf internationalem Spitzenniveau. Wir fördern innovative und leistungsfähige Werkzeuge zur Erforschung der Weltmeere – dazu zählen High-Tech-Geräte, wie auch die Forschungsschiffe.
Mehr CO2 in der Luft bedeutet, dass der pH-Wert des Wassers sinkt, was den dortigen Lebewesen schadet. Die Meeres- und Polarforschung dokumentiert die Veränderungen der Meere und Ozeane mithilfe von Millionen Daten, die im Wasserkörper, im Meeresboden oder im Eis der Polarregionen gewonnen werden. Je größer diese Wissensbasis ist, desto zielgenauer können politische Entscheidungen getroffen werden, um dem Klimawandel effektiv zu begegnen.