Deutsche Forschungsschiffe

Energie, Klima und Nachhaltigkeit 04.04.2024

Deutschland betreibt eine der modernsten Forschungsschiffflotten weltweit. Die universell einsetzbaren Schiffe ermöglichen Meeres-, Küsten- und Polarforschung auf höchstem wissenschaftlichen Niveau.

Chancen

  • Die deutschen Forschungsschiffe sind ein Aushängeschild unserer wissenschaftlichen Exzellenz. Sie sind die Botschafter der deutschen Meeres-, Küsten- und Polarforschung und gewährleisten Forschung auf Spitzenniveau.
  • Die auf interdisziplinären Expeditionen gewonnenen Daten dienen als Grundlage von Handlungsempfehlungen für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft – um die globalen Herausforderungen wie Klimawandel, Biodiversitätskrise, Verschmutzung der Meere zu lösen.
  • Forschungsschiffe dienen dem Forschungstransfer: zur Entwicklung von Zukunftstechnologien für den Klima- und Umweltschutz, zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung des Ozeans, zur Umsetzung internationaler Vereinbarungen wie das UN-Abkommen BBNJ.
  • Forschungsfahrten bringen effiziente Wissenschaftlerteams aus unterschiedlichen Ländern zusammen und befördern internationale Kooperationen. Sie beflügeln eine neue Form der Wissenschaftsdiplomatie.

Im Bereich der grundlagenorientierten Meeresforschung verfügt Deutschland über eine moderne und leistungsfähige Flotte von Forschungsschiffen. Als universelle Plattformen ermöglichen Schiffe Forschung in allen meereswissenschaftlichen Disziplinen und in allen Ozeanen der Welt.

Sie werden je nach den Einsatzgebieten von der Ocean Facilities Exchange Group (OFEG) als globale, ozeanische, regionale und lokale Schiffe klassifiziert. Die größten Reichweiten erzielen Forschungsschiffe der globalen Klasse, die aufgrund ihrer eisbrechenden Eigenschaften bis in die Polarregionen vordringen. Schiffe der Ozeanklasse befahren die großen Ozeane; Schiffe der regionalen Klasse sind auf regionalen Meeren wie Nord- und Ostsee, Mittelmeer oder dem Schwarzen Meer aktiv. Lokale Schiffe übernehmen vor allem Forschungsaufgaben vor den deutschen Küsten.

BMBF fördert sieben Forschungsschiffe

Die sieben hochseefähigen Forschungsschiffe im Geschäftsbereich des BMBF

  • FS POLARSTERN
  • FS SONNE
  • FS METEOR
  • FS MARIA S. MERIAN
  • FS ELISABETH MANN BORGESE
  • FS ALKOR und
  • FS HEINCKE

sowie die Spezialsschiffe der Ressortforschungseinrichtungen und eine Flotte von kleineren Forschungskuttern, wie beispielsweise die Forschungskutter

  • FK UTHÖRN und
  • FK COREOLIS

ermöglichen Meeres-, Küsten- und Polarforschung mit höchstem wissenschaftlichen Anspruch.

Quiz

FrageFrage: 1von 7

Das Forschungsschiff Polarstern ist auch ein Lieferdienst.

Investitionen in Neubauten

Um Meeresforschung und Meeresbeobachtung weiterhin auf Spitzenniveau zu gewährleisten, wird die Forschungsschiffsflotte kontinuierlich erneuert:

In 2026 ist die Indienststellung eines neuen Forschungsschiffes unter dem Projektnamen „METEOR IV“ geplant. Der Neubau ersetzt die Forschungschiffe POSEIDON und METEOR. Das Schiff ist eine qualifizierte Weiterentwicklung des 2014 in Dienst gestellten FS SONNE mit neuesten Technologien ausgestattet.

Die Inbetriebnahme der FS POLARSTERN ist bis 2030 geplant.

Polarstern II - eines der modernsten Forschungsschiffe weltweit

Für noch präzisere Klimadaten und Klimamodelle aus der Arktis und Antarktis wurde jetzt der Neubau eines modernen und leistungsstarken Forschungs- und Versorgungseisbrechers auf den Weg gebracht: die Polarstern II Das Unternehmen thyssenkrupp Marine Systems (tkMS) erhielt nach einem europaweiten Vergabeverfahren den Zuschlag vom Alfred-Wegener-Institut (AWI). Gebaut wird die neue Polarstern in Wismar. Die Übergabe an die Wissenschaft ist für das Jahr 2030 geplant.

Erste Schiffe fahren klimaneutral

Mit dem Neubau der lokalen Forschungskutter FK UTHÖRN und FK COREOLIS können erstmals Forschungsschiffe mit CO2-neutralem Methanol- bzw. Wasserstoffantrieben klimaneutral betrieben werden.

Die bestehenden regionalen Forschungsschiffe mit Einsatzgebieten in der Nord- und Ostsee, FS ALKOR, FS HEINCKE und ELISABETH MANN BORGESE, werden in naher Zukunft ihre maximale Nutzungsdauer erreichen. Der Wissenschaftsrat hat 2023 empfohlen, diese zu ersetzen.

Redaktionsschluss dieses Textes: 01.11.2024