Nachhaltiges Wassermanagement

Forschung für Nachhaltigkeit

Knappheit, Übernutzung, Verschmutzung: Unsere Wasserressourcen geraten zunehmend unter Druck. Die Wasserforschung stellt praxisorientierte Lösungen für ein nachhaltiges Wassermanagement bereit.

Chancen

  • Unsere Wasserforschung entwickelt Lösungen für ein zukunftsfähiges Wassermanagement in Zeiten des Klimawandels und trägt damit wesentlich zur Umsetzung der Nationalen Wasserstrategie (NWS) bei.
  • Die Wasserwirtschaft birgt große Wachstumschancen. Mit innovativen Technologien und Dienstleistungen können deutsche Unternehmen von der national sowie global steigenden Nachfrage im Wassersektor profitieren.
  • Durch internationale Zusammenarbeit trägt Deutschland dazu bei, Wasser weltweit als Lebensgrundlage zu sichern und weitere Nachhaltigkeitsziele voranzutreiben: unter anderem Gesundheit, Ernährungssicherheit und Armutsbekämpfung.

Wasser ist die wichtigste Ressource für den Menschen – ohne Wasser kein Leben! Wasser dient dabei nicht nur der Trinkwasserversorgung und der landwirtschaftlichen Produktion von Nahrungsmitteln. Auch in vielen anderen Bereichen wie der Energieerzeugung, der industriellen Produktion oder dem Gütertransport ist Wasser unersetzlich. Gesunde Gewässer und ein naturnaher Wasserhaushalt sind zudem zentrale Voraussetzungen für den Erhalt der Vielfalt unserer Tier- und Pflanzenwelt.

Doch weltweit bedrohen Wasserknappheit und Wasserverschmutzung zunehmend Menschen und Ökosysteme, beeinträchtigen die wirtschaftliche und politische Stabilität ganzer Regionen. Die Situation wird verschärft durch den Klimawandel, als dessen Folge Hitze- und Dürreperioden aber auch Starkregen- und Hochwasserereignisse immer häufiger auftreten werden.

  • 3 %

    Von den weltweiten Wasserreserven sind nur knapp 3 % Süßwasser. Da ein Großteil davon in Eis, Schnee und Permafrostböden gebunden und somit nicht zugänglich ist, kann nur ein geringer Teil des verbleibenden Süßwassers tatsächlich genutzt werden.

    Quelle: Umweltbundesamt
  • 50 %

    Etwa 50 % der Weltbevölkerung leidet derzeit zumindest saisonal unter schwerer Wasserknappheit.

    Quelle: OECD
  • 2,2 Mrd

    Menschen haben noch immer keinen Zugang zu sauberem Wasser.

    Quelle: OECD
  • 100-200 Mio

    Derzeit sind 100-200 Millionen Menschen pro Jahr von Überschwemmungen, Dürren und anderen wasserbedingten Katastrophen betroffen.

    Quelle: OECD

Mensch – Umwelt – Wirtschaft

Ein nachhaltiges Wassermanagement muss den Ausgleich zwischen Wasserangebot und -nachfrage sicherstellen, bei gleichzeitigem Schutz der Ressource. Es bringt die Bedürfnisse einer wachsenden Weltbevölkerung nach sauberem Wasser und geregelter Abwasserentsorgung, die Nutzungsansprüche einer globalisierten Weltwirtschaft und den Schutz der Wasserressourcen und der Ökosysteme in Einklang. Die Bundesregierung hat deshalb unter Federführung des BMBF das Bundesprogramm „Wasser: N – Forschung und Innovation für Nachhaltigkeit“ ins Leben gerufen.

Forschungsprogramm Wasser: N

© | BMBF Das Programm Wasser: N stellt rund 350 Millionen Euro für sektorübergreifende Wasserforschung zur Verfügung. Zu den Schwerpunkthemen von Wasser: N gehören u. a. sauberes Wasser, intakte Ökosysteme, Wasserextremereignisse sowie optimiertes Wassermanagement.

Was ist das Forschungsprogramm Wasser: N?

Wasser: N ist ein Programm der Bundesregierung. Es bildet den Rahmen für eine sektorübergreifende Wasserforschung. Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik entwickeln innovative Technologien, Geschäftsmodelle und Konzepte für ein zukunftsfähiges Wassermanagement.

Wer ist an Wasser: N beteiligt?

Neben dem BMBF: Auswärtiges Amt, die Ministerien für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), Gesundheit (BMG), Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), Digitales und Verkehr (BMDV), Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

Was ist das Ziel von Wasser: N?

Über die Entwicklung von neuen Technologien und Konzepten hinaus ist der schnelle Transfer dieser Innovationen in die Praxis ein zentrales Ziel von Wasser: N. Nur wenn Produkte und Prozesse in die Anwendung kommen, können sie ihre positiven Effekte für Umwelt und Gesellschaft auch entfalten.

Was sind die Themenschwerpunkte von Wasser: N?

Wasser: N fördert Projekte in sechs Themenschwerpunkten: Sauberes Wasser, intakte Ökosysteme und nachhaltige Gewässerentwicklung, lebenswerte Städte und Regionen, ressourceneffiziente Wasserkreisläufe, Schutz vor Wasserextremereignissen und neue Wasserkultur.

Wie unterstützt Wasser: N die Politik?

Mit unseren Wasserforschungsaktivitäten unterstützen wir die Bundesregierung darin, Initiativen wie die Nationale Wasserstrategie und die Spurenstoffstrategie des Bundes umzusetzen als auch internationale Verpflichtungen wie die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen zu erreichen. 

Wo kann ich mich über die Ergebnisse der Wasserforschung informieren?

Die in den geförderten Projekten entwickelten Produkte in Form von Technologien, Verfahren, Mangementkonzepten, Software-Tools und Bildungsmaterialien zum nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser finden sich gebündelt und für alle zugänglich im Innovationsatlas Wasser.

Wasser kennt keine Grenzen

Die immensen Auswirkungen der sich verschärfenden Wasserknappheit werden insbesondere auf internationaler Ebene deutlich. Wasserkrisen können geopolitische und soziale Risikofaktoren wie innenpolitische Konflikte oder auch Migration verstärken. Nachhaltige Lösungen zu dieser globalen Herausforderung können wir nur gemeinsam mit internationalen Partnern und Institutionen entwickeln. Auch innerhalb der Europäischen Union können zentrale Fragestellungen zum Schutz und der Nutzung unserer Gewässer nur durch Zusammenarbeit Deutschlands mit den EU-Staaten angegangen werden. Deshalb fördern wir die internationale Vernetzung von Wissenschaft und Forschung, zum Beispiel durch Beteiligung an Europäischen Partnerschaften wie Water4All oder im Rahmen der deutsch-afrikanischen Forschungskooperation Wassersicherheit in Afrika (WASA).