Inhalt
Deutschland ist auf gut qualifizierte Arbeitskräfte angewiesen. Nur mit Ihnen sichern wir nachhaltiges Wachstum und allgemeinen Wohlstand und bekämpfen die Ursachen des Fachkräftemangels.
Das BMBF ist ein zentraler Akteur bei der Fachkräftesicherung und bringt sich mit einer Vielzahl an Aktivitäten ein. Berufliche und akademische Aus- und Weiterbildung sind unterschiedlich, aber gleichwertig.
Für die Fachkräftesicherung leistet das BMBF diese Beiträge:
Mit Innovation und Exzellenz gegen den Fachkräftemangel
Mit der Exzellenzinitiative Berufliche Bildung wollen wir die Attraktivität der beruflichen Bildung, insbesondere der dualen Ausbildung, erhöhen. Sie soll individueller, innovativer und internationaler werden.
Auch die Weiterbildung soll attraktiver werden: Mit dem Update der Nationalen Weiterbildungsstrategie und dem Ausrollen innovativer Weiterbildungsinstrumente ermöglichen wir allen Menschen, sich kontinuierlich weiterzubilden und sich damit beruflich erfolgreich weiterzuentwickeln. Mit über 60 Mio. EUR legen wir im Sommer 2024 die zweite Runde des Innovationswettbewerbs InnoVET Plus auf. Ziel ist es, innovative Bildungskonzeptionen für die berufliche Aus- und Weiterbildung weiter auszubauen. Wir zielen bewusst auf Strukturveränderungen, die Deutschland zukunftssicher gegen die Ursachen des Fachkräftemangels rüsten.
Durch Orientierung dem Fachkräftemangel entgegenwirken
Es ist in unser aller Interesse, dass junge Menschen den bestmöglichen Platz in der Berufswelt finden. Mit dem Programm zur Berufsorientierung sichert das BMBF die Fachkräftezukunft und hilft sehr konkret bei der individuellen Berufsplanung. Für das lebensbegleitende Lernen wollen wir es allen Menschen ermöglichen, digital möglichst unkompliziert und schnell die Weiterbildung zu finden, die zu ihnen und ihrer Lebenslage passt. Deswegen haben wir zudem den Innovationswettbewerb INVITE aufgelegt und durchgeführt.
Qualifizierung für An- und Ungelernte
Deutschland muss alle Potenziale nutzen. Mit Teilqualifikationen sichern wir An- und Ungelernten über 25 Jahren langfristige Beschäftigungsfähigkeit als qualifizierte Fachkräfte. Zudem wollen wir mit dem Verfahren zur Feststellung individuell erworbener beruflicher Handlungsfähigkeit am Maßstab von Ausbildungen nach dem Berufsbildungsgesetz und der Handwerksordnung Erwerbsbiographien honorieren. So werden berufliche Kompetenzen sichtbar und anschlussfähig um dem Fachkräftemangel im Handwerk und in anderen Bereichen entgegenzutreten.
Qualifizierte Fortbildungen zur Fachkräftesicherung
Bereits mit den Fortbildungen zum Berufsspezialist können Menschen unterschiedlicher Bildungshistorie einen anerkannten und international anschlussfähigen Bildungsabschluss erwerben, in ihren Betrieben mehr Verantwortung übernehmen und aufsteigen. Sie stehen der Wirtschaft als besonders qualifizierte Fachkräfte zur Verfügung. Das Berufslaufbahnkonzept mit seiner Durchlässigkeit zwischen erster und zweiter Fortbildungsstufe (Bachelor Professional) sowie darüber hinaus zum Master Professional bietet jungen Menschen einen weitergehenden Anreiz zur Weiterqualifizierung und ermöglicht einen Übergang in die akademische Bildung.
Mit der Bildungsfinanzierung Anreize schaffen
Die großen Instrumente der BMBF-Bildungsfinanzierung sind das BAföG, das Aufstiegs-BAföG und die Begabtenförderung. Mit ihnen fördern wir junge Menschen passend zu ihrer jeweiligen Lebenssituation und ihren jeweiligen Bildungszielen – im Studium, in der beruflichen Bildung und der beruflichen Fortbildung. Mit den BAföG-Reformen 2022 und 2024 wurden strukturelle Anpassungen vorgenommen, eine Studienstarthilfe eingeführt und die Einkommensgrenzen, Förderhöhe und Altersgrenze für den BAföG-Bezug deutlich angehoben. Davon profitieren auch diejenigen, die für ihre berufliche Fortbildung mit einem Unterhaltsbeitrag nach dem Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (AFBG) gefördert werden, sowie Stipendiatinnen und Stipendiaten der Begabtenförderung. Durch diese Leistungsverbesserungen bei der individuellen Bildungsfinanzierung soll nicht zuletzt auch zur Aufnahme einer höher qualifizierenden Ausbildung ermutigt und damit die Entwicklung des Fachkräftemangels gelenkt werden.
Fachkräftesicherung durch Zuwanderung
Mehr fleißige Hände und kluge Köpfe aus dem Ausland sind eine Chance für uns. Deswegen: Der Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt muss einfacher werden. Wir setzen uns dafür ein, Einkommensgrenzen zu senken, Anerkennung zu vereinfachen und die Chancenkarte auszubauen. Dafür hat die Bundesregierung mit der Fachkräftestrategie und dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz eine Grundlage geschaffen. Das BMBF arbeitet gemeinsam mit Ländern und Kammern an einer Vereinheitlichung der Anerkennungsverfahren. Hier finanzieren wir beispielsweise ein digitales Antragsverfahren, das derzeit erprobt wird. Außerdem wollen wir den Anerkennungszuschuss für Personen mit niedrigem Einkommen verstetigen. Weitere Informationen zur Anerkennung in Deutschland gibt es hier.
Geringe Hürden bei der Aufnahme einer Berufsausbildung oder eines Studiums in Deutschland werden bei der Fachkräftesicherung auch künftig eine zentrale Rolle spielen. Deshalb unterstützt das BAföG oder das AFBG auch Zugewanderte mit Bleibeperspektive und stellt unser Land zukunftssicher gegen den Arbeitskräftemangel auf.
Weiterbildung an Hochschulen
Auch Hochschulen tragen durch Weiterbildungsangebote zur Reduzierung des Fachkräftemangels bei. Die Weiterbildung an Hochschulen richtet sich nicht nur an Hochschulabsolventinnen und -absolventen, sondern auch an diejenigen, die sich ohne Studium – etwa zur beruflichen Weiterentwicklung – mit wissenschaftlichen Ergebnissen und Verfahren vertraut machen wollen. Daneben wird es Weiterbildungsinteressierten auch durch berufsbegleitende und weiterbildende Bachelor- oder Masterstudiengänge sowie durch kürzere Formate wie Zertifikatskurse und -programme ermöglicht, sich beruflich weiterzuentwickeln, wieder in den Beruf einzusteigen oder Familienpflichten mit einer Weiterbildung zu vereinen. Das vom BMBF geförderte Weiterbildungsportal „hoch & weit“ schafft einen Überblick über Weiterbildung an Hochschulen und bietet Orientierung in der Vielfalt der Angebote.
Redaktionsschluss dieses Textes: 01.11.2024