Weiterbildungsmentorinnen und -mentoren

Für Weiterbildung motivieren - stärkenorientiert und auf Augehöhe: dieses Ziel verfolgen Beschäftigte in Unternehmen und Verwaltungen, die zu Weiterbildungsmentorinnen und -mentoren qualifiziert wurden.

Chancen

Drei Viertel der beruflichen Weiterbildung findet in Unternehmen und Verwaltungen statt. Diese eröffnen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern einen wichtigen Zugang zur berufsbezogenen Weiterbildung.

Gerade Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit negativen Bildungserfahrungen oder niedrigeren Qualifikationen sind in der beruflichen Weiterbildung bislang unterrepräsentiert. Sie nehmen Weiterbildungsangebote seltener wahr als Höherqualifizierte.

Um insbesondere auch Geringqualifizierten neue Chancen und Perspektiven zu eröffnen und Zugang zu Qualifizierung und Weiterbildung zu ermöglichen, weitet das BMBF die Förderung von Weiterbildungsmentorinnen und –mentoren aus.

Weiterbildungsmentorinnen und –mentoren gehen auf Beschäftigte zu, um niedrigschwellig und auf Augenhöhe Gespräche über Weiterbildung zu initiieren und Hürden für eine Weiterbildungsteilnahme abzubauen. Im Fokus stehen dabei die Stärken der Beschäftigten. Weiterbildungsmentorinnen und -mentoren unterstützen sie dabei, ihre Potentiale zu erkennen und sich mit beruflichen Entwicklungsperspektiven ausei­­nanderzusetzen.

BMBF veröffentlicht neue Förderrichtlinie zur Steigerung der berufsbezogenen Weiterbildung durch Weiterbildungsmentorinnen und -mentoren (WBM)

Mit der neuen WBM-Förderrichtlinie zur Steigerung und Stärkung der berufsbezogenen Weiterbildung durch die Qualifizierung und Etablierung von Weiterbildungsmentorinnen und -mentoren (WBM) unterstützt BMBF Unternehmen und nimmt insbesondere Geringqualifizierte in den Blick, die Weiterbildung selten in Anspruch nehmen. Denn Deutschland hat sich im Rahmen der EU-Strategie 2030 das Ziel gesetzt, die Weiterbildungsbeteiligung Beschäftigter auf 65 Prozent zu erhöhen. Drei Viertel der beruflichen Weiterbildungen werden von Unternehmen initiiert oder finden dort statt; doch sie stehen vor zahlreichen Herausforderung. Gerade in Zeiten des Fach- und Arbeitskräftemangels sowie der digitalen Transformation ist die berufliche Weiterbildung wichtig, um Kenntnisse und Fähigkeiten von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in den Unternehmen zu erweitern und so die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft dauerhaft sicherzustellen.

Nähere Informationen und Dokumente zur Förderrichtlinie finden Sie hier und auf der WBM-Seite des Bundesinstitut für Berufsbildung, Arbeitsbereich 4.2 (E-Mail: wbm@bibb.de; Telefon: 0228/107 1155).WBM

Weterbildungsmentorinnen und -mentoren-Förderrichtlinie vom 14.11.2024

FAQ zur WBM-Förderrichtlinie

Arbeitsrahmen für WBM-Weiterbildungsmentorinnen und -mentoren-Qualifizierung

Weiterbildungsmentoren-Förderung wird qualitativ und quantitativ ausgeweitet

Unter Einbezug sozialpartnerschaftlicher Stakeholder und Akteure der beruflichen Weiterbildung weitet BMBF die Förderung zur Qualifizierung und Etablierung von WBM aus: Neben der Etablierung betrieblich-tätiger WBM, die vorrangig in großen und mittleren Unternehmen im Einsatz sind, wird nun auch die Etablierung von über- und außerbetrieblich tätigen WBM gefördert. Zudem sollen neue WBM-Qualifizierungen entwickelt werden: neue Lernformate für alle betrieblichen Zielgruppen und unter Berücksichtigung von Vereinbarkeitsbelangen. Bis zur Förderung sind folgende Prozessschritte geplant:

Veranstaltungen und Termine

  1. 05.12.2024

    2024

    Wie kann die berufsbezogene Weiterbildung als Hebel für individuelle Beschäftigungsperspektiven und wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit genutzt werden? Wie trägt Weiterbildungsmentoring (WBM) dazu bei, die individuelle Weiterbildungsbeteiligung zu erhöhen? Diese Fragen stehen im Zentrum der Transfertagung „Weiterbildungsmentoring - Konzepte und Transfer“, die am 5. Dezember 2024 im BMBF in Berlin stattfindet. Die Tagung präsentiert die Ergebnisse der gewerkschaftsbezogenen WBM-Förderprojekte und bietet einen Ausblick auf die geplante Ausweitung des Weiterbildungsmentorings ab 2025.

  2. 14.01. und 04.02.2025

    2025

    Für Förderinteressierte werden diese beiden digitalen Informationsveranstaltungen angeboten. Da das Förderformat dieser Förderrichtlinie auf komplexe Kooperationsstrukturen setzt, wird eine Teilnahme empfohlen. Die Beratung Förderinteressierter erfolgt durch das WBM-Büro des Bundesinstituts für Berufsbildung, Arbeitsbereich 4.2 (E-Mail: wbm@bibb.de; Telefon: 0228/107 1155), das das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit der Durchführung der Förderrichtlinie als Bewilligungsbehörde beauftragt hat.

  3. 14.02.2025, 12:00 Uhr

    2025

    Das Antragsverfahren ist zweistufig angelegt. In der ersten Stufe ist eine Projektskizze einzureichen (bei Verbünden: über die Verbundkoordination). Aus der Vorlage einer Projektskizze besteht kein Rechtsanspruch auf Förderung.

  4. 20.06.2025

    2025

    Nach positiver fachlicher Begutachtung einer Projektskizze unter Beteiligung externer Expertinnen und Experten und Entscheidung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung werden die Skizzeneinreichenden beziehungsweise die Verbundkoordination durch die Bewilligungsbehörde zur Einreichung von förmlichen Förderanträgen aufgefordert (zweite Verfahrensstufe).

  5. 01.09.2025

    2025

    Sofern die eingereichten Anträge die formalen Voraussetzungen erfüllen und entsprechend vollständig sind, werden sie von der Bewilligungsbehörde geprüft, beschieden und sollen zum 1. September 2025 starten.

Weiterbildungsmentoring wirkt!

Mehr als 460 Weiterbildungsmentorinnen und Weiterbildungsmentoren (WBM) setzen sich in bundesweit rund 170 Unternehmen und Verwaltungen in zahlreichen Branchen für mehr Qualifizierung und Weiterbildung ein. Die genauen Standorte können Sie hier auf der interaktiven Karte einsehen. 

Standorte aktueller Weiterbildungsmentorinnen und -mentoren

Wo sind Weiterbildungsmentorinnen und -mentoren im Einsatz?

Standorte aktueller Weiterbildungsmentorinnen und -mentoren

Weiterbildungsmentorinnen und -mentoren motivieren für Weiterbildung

Weiterbildungsmentorinnen und -mentoren motivieren insbesondere Geringqualifizierte und Personen mit negativen Bildungserfahrungen, sich weiterzubilden; sie bauen individuelle Hemmnisse ab oder helfen, strukturelle Hürden zu überwinden. Denn es hat sich gezeigt, dass die kollegiale Ansprache und stärkenorientierte Beratung des Weiterbildungsmentorings gut angenommen wird und auch die Unternehmen selbst von den Kompetenzen der WBM profitieren.

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Hier eine WBM-Erfolgsgeschichte entdecken!

Von betrieblicher Weiterbildung haben alle etwas: die Beschäftigten und die Arbeitgeber - eine Erfolgsgeschichte des WBM-Projekts der NGG:

Bestes aktuelles Beispiel: Böklunder und DöllingHareico. Beide Firmen sind Teil der zur Mühlen Gruppe (ZMG) und produzieren an den Standorten Satrup und Böklund Fleisch- und Wurstwaren. Die Betriebsräte dort haben mit Unterstützung des von 2021-2024 geförderten BMBF-Projekts Mentoren.Bilden.Zukunft der Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) für 47 ihrer Kolleginnen und Kollegen den Weg zu einem vollwertigen Berufsabschluss möglich gemacht. Die NGG kümmerte sich um die Qualifizierung von Weiterbildungsmentorinnen und –mentoren im Unternehmen und diese sorgten für die Weiterqualifizierung von an- und ungelernten Beschäftigten zu Maschinen- und Anlagenführern, kombiniert mit der Möglichkeit, ihre Sprachkenntnisse zu verbessern. Dies erfolgte alles während der Arbeitszeit im Unternehmen und ohne Lohnverlust. Das Projekt wurde im Rahmen der Verleihung des Deutschen Betriebsräte-Preises in Bonn mit dem Sonderpreis „Transformation mitbestimmen“ ausgezeichnet. Wir gratulieren ganz herzlich!

Anteil der Weiterbildungsaktivitäten nach Weiterbildungssegmenten im Jahr 2022

Quelle: Weiterbildungsverhalten in Deutschland 2022 (AES-Trendbericht, Stand März 2024)
  • 77 %

    Betriebliche Weiterbildung

  • 15 %

    Nicht berufsbezogene Weiterbildung

  • 7 %

    Individuelle berufsbezogene Weiterbildung

Weiterbildungsmentorinnen und -mentoren gestalten eine positive Weiterbildungskultur

Mit einer niedrigschwelligen Ansprache „auf Augenhöhe“ (von Kollegin zu Kollege), einer stärkenorientierten, passgenauen Beratung und kontinuierlichen Begleitung sorgen Weiterbildungsmentorinnen und -mentoren für eine höhere Akzeptanz von Weiterbildungsmaßnahmen und tragen damit zu einer Steigerung der individuellen Weiterbildungsbeteiligung in den Unternehmen und Verbesserung der Weiterbildungskultur bei. Eine starke Weiterbildungskultur kann zu einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit, größeren Arbeitsmotivation und Leistungsfähigkeit, und damit einer stärkeren Mitarbeiterbindung an das jeweilige Unternehmen führen.

 

Anteil der betrieblichen Weiterbildungsbeteiligungen nach beruflicher Qualifikation im Jahr 2022

Quelle: Weiterbildungsverhalten in Deutschland 2022 (AES-Trendbericht, Stand März 2024)
  • 28 %

    Ohne Berufsabschluss

  • 48 %

    Berufliche Ausbildung

  • 63 %

    Meister/ Fachschule

  • 66 %

    Hochschulabschluss