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Was sind Europäische Hochschulen?
Europäische Hochschulen (auch Allianzen genannt) sind Zusammenschlüsse von Hochschulen aus verschiedenen Ländern. Ihr Ziel ist es, die Zusammenarbeit in Forschung und Lehre zu stärken, Wissen und Fähigkeiten zu bündeln und Mobilität zu fördern.
Europäische Hochschulen sind ein wichtiger Baustein in der Verwirklichung des Europäischen Hochschulraumes und des Europäischen Forschungsraumes. Sie sind nicht nur gemeinsame Bildungseinrichtungen, sondern sie bündeln Wissen und kulturelle Vielfalt über Ländergrenzen hinweg. Sie vermitteln nicht nur Fähigkeiten, sondern auch gemeinsame Werte. Die Allianzen sind ein leuchtendes Beispiel für europäische Integration und Zusammenarbeit. Durch Förderung der europäischen Identität von Studierenden und Mitarbeitenden und demokratischer Werte stärken sie den Zusammenhalt und die Resilienz unserer Gesellschaft. Außerdem tragen sie entscheidend dazu bei, Europa als attraktiven Standort für Wissenschaft und Forschung zu etablieren. Dies stärkt Europas Wettbewerbsfähigkeit im globalen Vergleich.
Aktuell gibt es 64 Europäische Hochschulen, an 58 davon sind 66 deutsche Hochschulen beteiligt. Jede Europäische Hochschule hat einen thematischen Fokus, zu dem sie ein Wissensteam bildet. Diese Teams orientieren sich oft an großen gesellschaftlichen Themen, wie zum Beispiel Gesundheit, Technologie oder Klimaschutz.
Was tun Europäische Hochschulen?
Sie agieren als Einheit, indem sie gemeinsame Studiengänge mit abgestimmten Lehrplänen und Abschlüssen einrichten. Sie stimmen ihre Forschungsagenden miteinander ab und erleichtern Studierenden und Forschenden virtuelle und physische Mobilität und die Nutzung gemeinsamer Ressourcen.
Vorteile der Europäischen Hochschulen
Start
- Forschung und Innovation: Durch die Zusammenarbeit entstehen neue Forschungsprojekte und innovative Ideen. Hochschulen können ihre Expertise teilen und voneinander lernen.
- Qualitätssteigerung: Der Austausch von Wissen und Erfahrungen trägt zur Verbesserung der Qualität von Forschung und Lehre bei.
- Internationale Attraktivität: Europäische Hochschulallianzen erhöhen das Ansehen des Europäischen Hochschulraumes und des Europäischen Forschungsraumes auf internationaler Ebene.
Förderung der Europäischen Hochschulen auf EU-Ebene
Auf europäischer Ebene werden die Europäischen Hochschulen vor allem durch das Rahmenprogramm für Bildung ERASMUS+ gefördert. Im laufenden Programm ERASMUS+ (2021-2027) wird die Initiative mit insgesamt geplanten Mitteln in Höhe von ca. 1,1 Milliarden Euro voll ausgerollt. Zusätzliche Förderung für eine gemeinsame Forschungsdimension können Europäische Hochschulen über das Rahmenprogramm für Forschung und Innovation, Horizont Europa, erhalten.
Wofür braucht es Europäische Hochschulen?
Das Teilen von Wissen und Fähigkeiten über Ländergrenzen hinweg erhöht die Qualität und Relevanz der Bildung und Forschung in Europa. Sie stärken Europas Wettbewerbsfähigkeit und vermitteln den mobilen Studierenden und Forschenden den Wert europäischer Zusammenarbeit.
Nationale Begleitförderung durch das BMBF
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt mit einem komplementären nationalen Förderprogramm Europäische Hochschulnetzwerke (EUN) – nationale Initiative gezielt deutsche Hochschulen innerhalb ihrer Europäischen Hochschulallianzen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Vernetzung, Mobilität und Digitalisierung. Denn neben der physischen Mobilität kommt den Möglichkeiten, welche die Digitalisierung bietet, besondere Bedeutung zu. Die Förderung des BMBF wird über den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) verwaltet.
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Ursprung: Die Sorbonne-Rede
2017
Die Europäischen Hochschulen gehen auf die Sorbonne-Rede des französischen Präsidenten Macron zurück. Am 26. September 2017 stellte Präsident Macron an der Pariser Sorbonne-Universität seine Initiative für Europa vor und schlug die Einrichtung Europäischer Universitäten vor. Hochschulen aus ganz Europa sollten sich in Allianzen zusammenschließen und ihre Kooperation vertiefen. Im selben Jahr griffen die Staats- und Regierungschefs der EU in den Schlussfolgerungen des Europäischen Rates diesen Vorschlag auf, mit dem Ziel, 20 Europäische Hochschulen bis 2024 einzurichten.
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Die ersten 17 Europäischen Universitäten
2019
Durch ERASMUS+, das Förderprogramm für Bildung, Jugend und Sport der EU, wurden 2019 erstmalig 17 Europäische Hochschulen gefördert. Die Allianzen erhielten jeweils bis zu 5 Millionen Euro für drei Jahre. Um diese Förderung zu erhalten, mussten Allianzen aus mindestens drei Hochschulen aus mindestens drei verschiedenen förderfähigen Ländern bestehen.
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Aufstockung auf 41 Europäische Hochschulen
2020
Durch eine zweite Ausschreibung im Jahr 2020 konnten 24 weitere Europäischen Universitäten aufgebaut werden. Diese Allianzen stimmen sich untereinander zu ihren Bildungsformaten, ihren Curricula, der Anerkennung von Studienleistungen und vielen mehr ab. Das erleichtert vor allem die Mobilität für Studierende zwischen den beteiligten Hochschulen. Über das Forschungsrahmenprogramm der EU, Horizont Europa, wird auch eine gemeinsame Forschungsdimension der Hochschulallianzen gefördert.
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Höher, schneller, weiter!
2022
Die Europäische Hochschulstrategie der Europäischen Kommission knüpft an den Erfolg der Europäischen Hochschulen an und setzt die Messlatte höher. Bis Mitte 2024 soll es nun 60 Allianzen geben, mit 500 beteiligten Hochschulen. Mindestens 10 Prozent der Hochschulen in Europa sollen an der Initiative beteiligt werden. Die Initiative wird durch das neue ERASMUS+ Programm (2021-2027) weiterhin gefördert.
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Ausweitung auf 50 Europäische Hochschulen
2023
Zwei weitere Ausschreibungen in den Jahren 2022 und 2023 vertiefen die Kooperation bestehender Europäischer Hochschulen und ermöglichen die Förderung einiger zusätzlicher Allianzen. Ab jetzt können die Europäischen Hochschulen je nach Anzahl der beteiligten Partner mit bis zu 14,4 Millionen Euro gefördert werden. Auch die Laufzeit der Förderung wird von drei auf vier Jahre erweitert.
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Ziel erreicht - 60 Europäische Hochschulen
2024
Mit einem weiteren Call im Rahmen von ERASMUS+ wurde im Sommer 2024 die Zielmarke der 60 Europäischen Hochschulen mit mehr als 500 beteiligten Hochschulen geknackt.
Redaktionsschluss dieses Textes: 01.11.2024