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Das System der Europäischen Schulen
Die Europäischen Schulen wurden 1957 eingerichtet, um die Kinder der Bediensteten der Europäischen Gemeinschaften gemeinsam zu unterrichten. Sie bilden ein Schulsystem besonderer Art, bei dem die Mitgliedstaaten zusammenarbeiten. Zugleich bleibt die Eigenverantwortung für die Lehrinhalte, die Gestaltung des Bildungssystems sowie die Vielfalt der Kulturen und Sprachen in vollem Umfang erhalten. Das wichtigste Entscheidungsorgan ist der Oberste Rat der Europäischen Schulen, in dem alle Mitgliedstaaten sowie die Kommission der Europäischen Union vertreten sind. Das Generalsekretariat der Europäischen Schulen mit Sitz in Brüssel vertritt den Obersten Rat und verwaltet die Schulen.
Europäische Vielfalt
Zurzeit gibt es 13 Europäische Schulen an den Standorten
- Belgien: Brüssel, Mol
- Deutschland: Frankfurt am Main, Karlsruhe, München
- Italien: Varese
- Luxemburg: Luxemburg (Stadt)
- Niederlande: Bergen
- Spanien: Alicante
An ihnen sind circa 29.000 Schülerinnen und Schüler eingeschrieben.
Die Sitzländer der Europäischen Schulen verpflichten sich nach der Satzung der Europäischen Schulen durch Abkommen mit dem Obersten Rat der Europäischen Schulen dazu, die erforderlichen Räumlichkeiten für den Schulbetrieb unentgeltlich zur Verfügung zu stellen.
Entsendung von Lehrkräften
Die Mitgliedstaaten entsenden Lehrkräfte an die Europäischen Schulen. Da es an den meisten Europäischen Schulen deutsche Sektionen gibt, sind deutsche Lehrkräfte sehr gefragt. In Deutschland sorgen die Länder für die Entsendung der Lehrkräfte.
Akkreditierte Europäische Schulen
Das Europäische Schulsystem ist erfolgreich und aufgrund seiner Sprachenvielfalt attraktiv. Daher wurden in vielen Ländern öffentliche und private Schulen nach diesem Modell gegründet. In Deutschland gibt es im Saarland und Hessen zwei akkreditierte Schulen nach dem Modell der Europäischen Schulen.
Was ist das Besondere an den Europäischen Schulen?
Die Europäischen Schulen wurden insbesondere zur Unterrichtung der Kinder der Bediensteten der EU-Einrichtungen ins Leben gerufen. Der Europäische Lehrplan wird von den nationalen Inspektoren der EU-Mitgliedstaaten entwickelt. Der Schwerpunkt liegt auf der Unterrichtung von Sprachen.
Was ist der Abschluss der Europäischen Schulen?
Nach fünf Klassen Primarstufe und sieben Klassen Sekundarstufe endet die Schulzeit mit dem Europäischen Abitur. Dieses wird als Zugangsvoraussetzung in allen Universitäten der EU anerkannt.
Wie werde ich Lehrkraft an einer Europäischen Schule?
Die deutschen Inspektoren stehen für Informationen zur Verfügung: https://www.eursc.eu/de/European-Schools/recruitment/seconded-teaching-staff/DE
Kann ich meine Kinder an der Europäischen Schule einschreiben?
Kinder von EU-Bediensteten haben bei der Einschreibung in die Europäischen Schulen Vorrang. Im Falle von freien Kapazitäten können auch andere Kinder gegen Entrichtung von Schulgeld aufgenommen werden.
Warum wurden die Europäischen Schulen in Deutschland errichtet?
Die Europäische Schule in Karlsruhe wurde 1962 aufgrund der Einrichtung einer Europäischen Forschungseinrichtung gegründet, die Schule in München 1977 aufgrund der Ansiedlung der Europäischen Patentamts. Der Grund der Eröffnung der Schule in Frankfurt war die Einrichtung der Europäischen Zentralbank 2002.
Redaktionsschluss dieses Textes: 01.11.2024