Digitalisierung der Bildung

Schule

Die Digitalisierung des Lehrens und Lernens ist unverzichtbar. Das BMBF setzt sich für eine gut funktionierende Infrastruktur, moderne Ausstattung der Schulen und entsprechend ausgebildete Lehrkräfte ein.

Chancen

Wir erhöhen die Chancengerechtigkeit, wenn digitale Instrumente das Lernen schon in frühen Jahren gezielt unterstützen.

  • Unterricht wird lebensnäher und individueller, Lehrkräfte können verschiedenste Formen einsetzen, Kinder und Jugendliche allein oder im Team arbeiten. Der Zugang zu Wissen, aber auch zu Übung und Rückmeldung wird leichter.
  • Mit dem Digitalpakt unterstützt der Bund die Länder bei der digitalen Infrastruktur mit Milliarden. Das schafft die Grundvoraussetzungen für digitales Lehren und Lernen. Mit der OER-Strategie fördern wir offene Bildungsmaterialien für das Lernen der Zukunft.
  • Wir fördern die „Kompetenzzentren für digitales und digital gestütztes Unterrichten in Schule und Weiterbildung“ und stärken die Lehrkräftebildung in den Ländern.
  • Gute Praxis soll Vorbild für weitere Projekte sein und Fördermittel effizient wirken. Deshalb fördern wir länderübergreifenden Vorhaben (LÜV) und stellen hilfreiches Material unter anderem auf unserer Strategiewebseite: www.oer-strategie.de allen Interessierten zur Verfügung.

Gute digitale Bildung braucht Innovation, Infrastruktur und Pädagogik

Das BMBF fördert digitale und zukunftsfähige Bildung: Von der Infrastruktur im DigitalPakt Schule über die Kultur der Digitalität mit der OER-Strategie bis zum leichten und übersichtlichen Zugang durch Mein Bildungsraum. Hinzu kommen die Qualifizierung und Unterstützung der Lehrkräfte im Kompetenzverbund lernen:digital, durch die Ausbilderplattform leando.de oder im Rahmen der Stiftung Kinder forschen.

Denn insgesamt ist klar: um für die Zukunft zu befähigen, brauchen alle unsere Bildungsorte eine Kultur der Digitalität. Die können wir nur erreichen, wenn Bund und Länder in allen Bildungsstufen gemeinsam und nachhaltig handeln. Denn das Tempo der neuen Anforderungen wird eher noch höher werden.

Und genau darauf vorzubereiten, wird eine der Kernaufgaben sein. Das bedeutet, mit den Basiskompetenzen die Grundlagen im Lesen, Schreiben, Rechnen zu legen. Gleichzeitig müssen Kreativität, Kooperationsfähigkeit und schnelle Orientierungsfähigkeit eingeübt und gestärkt werden.

Chancen sehen und nutzen

Digitalisierung löst wie alles Neue in vielen Menschen Ängste aus. Entscheidend ist auch daher das nötige Wissen und das richtige Mindset für die Digitalisierung: Wir wollen als BMBF dazu beitragen, dass unsere Gesellschaft sich nicht von aufkommenden Fragen lähmen lässt, sondern dass wir die Chancen sehen und ergreifen können. Es muss um die Lösungsmöglichkeiten gehen. Probleme dürfen nicht lähmen, sondern sollten uns herausfordern.

Offene Bildungsmaterialien

Vielen sind offene Bildungsmaterialien noch kein Begriff. Die Abkürzung OER steht für open educational ressources. Es geht dabei vor allem um den neuartigen Umgang mit Erlerntem und Erarbeitetem. Digitalität bedeutet fast immer eine kreative Zusammenarbeit. Die zu lernen fällt schwerer, wenn in der Schulklasse jede und jeder vor dem eigenen Buch sitzt und dort gestellte Aufgaben abarbeitet.

Sie fällt leichter, wenn das zu Lernende digital gefunden und dann in einem eigenen Text, Bild, Video oder Lernspiel eingebaut werden kann. Das geht dann, wenn eine Ressource kostenlos zugänglich ist und dann auch kostenlos durch andere genutzt, bearbeitet und selbst wieder zugänglich gemacht werden kann. Und genau das sind die Definitionsmerkmale von OER.

Der DigitalPakt Schule (DPS)

Mit dem Ausbau der digitalen Infrastruktur und der digitalen Ausstattung an Schulen hat das BMBF das Fundament für eine digitale Transformation im Bildungssystem gelegt. Ein Großteil der Schulen in ganz Deutschland profitieren von den Mitteln aus dem DPS.

Das gemeinsame Ziel von Bund und Ländern mit dem digitalen Wandel die Chancengerechtigkeit im deutschen Bildungssystem voran zu bringen, konnte bisher gut erreicht werden. Der DigitalPakt Schule ermöglicht verstärkte Investitionen der Länder und Gemeinden in die kommunale Bildungsinfrastruktur, welche die Grundlage für das Lehren und Lernen in der digitalen Welt bildet.

DigitalPakt Schule

29.300 Schulen haben wir bundesweit bis zum 30.06.2024 mit dem Digitalpakt Schule erreicht.

29.300 erreichte Schulen

Lehrkräftebildung stärken und den Unterricht der Zukunft gestalten

Gut ausgebildete Lehrkräfte sind entscheidend, um die Chancen der Digitalisierung in Schule und Unterricht voll nutzen zu können. Mit den Kompetenzzentren für digitales und digital gestütztes Unterrichten in Schule und Weiterbildung stärken wir die Qualitätsentwicklung der Fortbildungslandschaft für Lehrkräfte.

Dazu werden die wissenschaftlichen Grundlagen für den Unterricht der Zukunft erforscht und passende Fort- und Weiterbildungen entwickelt. Wir fördern vier thematische Kompetenzzentren und eine wissenschaftliche Transferstelle unter einem Dach als Kompetenzverbund lernen:digital. Ein besonderes Merkmal der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten ist die enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis. So wird sichergestellt, dass die entwickelten Angebote den Bedarfen der Fortbildungs- und Unterrichtspraxis entsprechen und in der schulischen Praxis ankommen.

OER-Strategie

Wofür steht OER?

OER steht für Open Educational Resources, Englisch für Offene Bildungsmaterialien.

Müssen OER digital sein?

Nein. OER sind „Lehr-, Lern- und Forschungsressourcen in Form jeden Mediums, digital oder anderweitig, die gemeinfrei sind oder unter einer offenen Lizenz veröffentlicht wurden, welche den kostenlosen Zugang, sowie die kostenlose Nutzung, Bearbeitung und Weiterverbreitung durch Andere ohne oder mit geringfügigen Einschränkungen erlaubt.“ (UNESCO-Definition 2012, Pariser Erklärung)

Was kann alles ein Offenes Bildungsmedium sein?

Es kommt nicht auf das Medium an, daher kann jedes Medium und jedes Material genutzt werden. Entscheidend ist, ob die Nutzung, Bearbeitung und Weiterverbreitung durch andere höchstens geringfügig eingeschränkt ist.

Welche Internationale Kultur- und Bildungsinstitution setzt sich herausragend für OER ein?

Die UNESCO (United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization), in Deutschland „Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur“. Sie wurde im Jahr 1945 gegründet und ist eine der 17 rechtlich selbstständigen Sonderorganisationen der Vereinten Nationen. Im Juni 2012 hielt sie in Paris den Weltkongress zu Open Edcucational Resources (OER) ab und beschloss dort die Pariser Erklärung zu OER.

Warum sind OER für eine moderne Lehr- und Lernkultur so wichtig?

Die digitale Lebens- und Arbeitswelt der Gegenwart und Zukunft brauchen eine neue Lernwelt. OER können hier stetige und nachhaltige Impulse für die notwendige offene Lern- und Lehrkultur setzen. Durch ihre Offenheit und Aufforderung zur Nutzung und Bearbeitung unterstützen sie die zentralen Zukunftskompetenzen: Kommunikation, Kollaboration, Kreativität und problemlösendes Denken und Handeln.

Redaktionsschluss: 1.11.2024