Leseförderung

Sprachliche Bildung

Kinder, die mit Geschichten aufwachsen, lernen selbst leichter lesen, haben mehr Spaß an Büchern und meistern ihren Bildungsweg besser. Deswegen fördert das BMBF das Lesenlernen als Teil der Basis von Bildungsgerechtigkeit und Integration.

Chancen

  • Die Bildungs- und Teilhabechancen von Kindern und Jugendlichen steigen deutlich, wenn sie gut und sinnverstehend lesen können.
  • Frühe Leseförderung wirkt sich auf das ganze Leben aus. Wenn Kinder gut lesen lernen, legt das den Grundstein für einen gelingenden Bildungs- und Lebensweg.
  • Unsere Gesellschaft wird immer vielfältiger. Leseförderung kann dazu beitragen, allen Kindern und Jugendlichen einen gerechteren Zugang zu Bildung zu ermöglichen.
  • Leseförderung geht Hand in Hand mit der Förderung der digitalen Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen. Das ist unerlässlich für ihre kritische und selbstbestimmte gesellschaftliche Teilhabe.

Gut und sinnverstehend lesen zu können, entscheidet wie keine andere Fähigkeit über einen gelingenden Bildungs- und Lebensweg. Kinder starten in Deutschland mit immer diverseren sprachlichen Fähigkeiten in die Schule. Aber nur wenn alle Kinder gut lesen lernen, verfügen sie über die Schlüsselkompetenz, um in jedem Schulfach erfolgreich mitzuarbeiten, ihre Bildungschancen zu nutzen und ihr eigenes Leben so wie die Gesellschaft, in der sie aufwachsen, aktiv mitzugestalten. Das BMBF unterstützt deshalb seit langem das Lesenlernen von ganz unterschiedlichen Ziel- und Altersgruppen.

Engagierte aus allen gesellschaftlichen Bereichen übernehmen Verantwortung für die Sprach- und Leseförderung von Kindern und Jugendlichen und schaffen ein öffentliches Bewusstsein für den Wert des Lesens. Jedes Jahr engagieren sich Leitungsmitglieder des BMBF beim Bundesweiten Vorlesetag.

Gezielte Projekte für eine flächendeckende Leseförderung

Mit den verschiedenen Projekten zur Förderung der Lesekompetenz soll die Sprach- und Lesefähigkeit von Kindern in Deutschland gezielt verbessert werden. Eltern und Kindern wird unabhängig von ihrer sozialen Herkunft sehr früh ein einfacher Zugang zu Büchern und zur Welt des Lesens eröffnet. Mit der Unterstützung von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in Kinderarztpraxen und Bibliotheken werden Eltern durch das Projekt „Lesestart 1-2-3“ der Stiftung Lesen ermuntert, Jungen wie Mädchen regelmäßig vorzulesen. Dies stärkt die Chancengerechtigkeit und legt einen Grundstein für ganzheitliche Kindesentwicklung.

Lesestart 1-2-3

  • 6500

    Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte

  • 5600

    Bibliotheken

  • 5

    Millionen Lesestart-Sets

  • 2,4

    Millionen Buchgeschenke

  • 15

    Bilderbuch-Sondereditionen

  • 41

    Millionen € Fördesumme bis Ende 2026

Für geflüchtete Kinder

Für geflüchtete Kinder ist es von großer Bedeutung, dass sie so schnell wie möglich die Sprache des Landes lernen, in dem sie heimisch werden sollen. „Lesestart: Weil uns Lesen weiterbringt. Ein Projekt für Kinder mit Fluchterfahrung“ der Stiftung Lesen eröffnet Kindern mit Fluchterfahrung bald nach ihrer Ankunft einen ersten Zugang zur deutschen Sprache und legt so einen Grundstein zu ihrer erfolgreichen Integration.

Für Kinder mit Leseschwierigkeiten

Kinder starten mit immer diverseren sprachlichen Voraussetzungen in die Schule. Für diejenigen, die sich in der Schule mit dem Lesenlernen schwertun, kann die Unterstützung durch qualifizierte Mentoren und Mentorinnen die Wende bedeuten: Diese arbeiten für die Dauer eines Schuljahres individuell und nach dem 1:1-Prinzip mit dem Kind an der Verbesserung seiner Lesefähigkeit. Das BMBF fördert das Projekt „MENTOR-Campus“ des MENTOR Bundesverband e.V., das ehrenamtliche Mentorinnen und Mentoren qualifiziert und in Zukunft einen flexiblen Wechsel zwischen Präsenzlesestunden in der Schule und Online-Treffen ermöglicht.

Digitales Lesen

Neben dem analogen Lesen wird auch das digitale Lesen im Alltag immer wichtiger in den Bildungsverläufen von Kindern und Jugendlichen. Um digitale Texte ebenso gut lesen und verstehen zu können wie analoge, bedarf es zusätzlicher Kompetenzen, die durch den Einsatz digitaler Medien in der Leseförderung effizient vermittelt werden müssen.

Das BMBF fördert deshalb das Projekt „Netzwerk Bibliothek Medienbildung“ des Deutschen Bibliotheksverbands e.V. (dbv), das mit zahlreichen Fortbildungsveranstaltungen und Lernmaterialien ein vielfältiges Qualifizierungsangebot für Bibliotheksmitarbeitenden rund um das Thema „digitale Medienbildung in Bibliotheken“ umsetzt. Dabei werden sowohl medienpädagogische Grundlagen zum Beispiel zum Thema Fake News vermittelt, als auch aktuelle Trends und Herausforderungen aufgegriffen.

Redaktionsschluss dieses Textes: 01.11.2024