Kommunales Bildungsmanagement

Bildung

Die Transferinitiative Kommunales Bildungsmanagement unterstützt Städte und Landkreise darin, ein datenbasiertes Bildungsmanagement aufzubauen. Dieses hilft, vor Ort passende Bildungsangebote für alle Lebensphasen anzubieten und zukunftsfähig zu gestalten.

Chancen

  • Ein kommunales Bildungsmanagement hilft, mehr Transparenz über die Bildungsbedürfnisse der Menschen in allen Lebensphasen zur Bereitstellung eines individualisierten Bildungsangebots zu schaffen.
  • Eine bessere Planung und Einsatz von lokalen Ressourcen unter Einbindung der Zivilgesellschaft und Kooperationsnetzwerken wird möglich.
  • Außerdem ergibt sich eine stärkere Resilienz bei Krisensituationen durch schnellen Zugriff auf kontinuierlich fortgeschriebene Bildungsdaten und Bildungssteuerung in kommunaler Verantwortungsgemeinschaft.
  • Die Förderung von Chancengerechtigkeit und Teilhabe in der Bildung wird verbessert.

Bildung muss an den Bedürfnissen aller Bürger ausgerichtet werden. Der veränderte Fachkräftebedarf, die Abwanderung aus strukturschwachen und ländlichen Regionen und die Integration von Neuzugewanderten stellen Kommunen vor neue Herausforderungen in der Bildungsarbeit.

Um auf diese zu reagieren, unterstützt die bundesweite Initiative „Kommunales Bildungsmanagement“ Städte und Landkreise darin, ein datenbasiertes Bildungsmanagement aufzubauen.

Interessierte Kommunen können an folgenden Förderprogrammen teilnehmen:

ESF Plus – Programm Bildungskommunen

Das BMBF fördert in der Förderperiode 2021 bis 2027 des Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) die weitere Entwicklung des datenbasierten Bildungsmanagements in den Kreisen und kreisfreien Städten in Deutschland. Ein thematischer Schwerpunkt des neuen ESF Plus-Programms ist die Etablierung digital-analog vernetzter Bildungslandschaften für das lebensbegleitende Lernen. Bildungskommunen wählen darüber hinaus spezifische thematische Schwerpunkte, zum Beispiel im Bereich

  • der kulturellen Bildung
  • der Demokratiebildung oder politischen Bildung
  • der Bildung für nachhaltige Entwicklung
  • der Fachkräftesicherung oder Bildung im Strukturwandel
  • der Integration durch Bildung
  • der Inklusion

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Im Folgenden erfahren Sie wie Ihre Kommune an dem Förderprogramm Bildungskommunen teilnehmen kann.

Was wird gefördert?

  • Auf- und Ausbau eines datenbasierten kommunalen Bildungsmanagements (DKBM)
  • Etablierung analog-digital vernetzter Bildungslandschaften
  • Erarbeitung eines ganzheitlichen Leitbildes und einer Bildungsstrategie sowie Aufbau kommunaler digitaler Bildungsportale
  • Aufbau thematischer Schwerpunkte in der Bildungslandschaft: Kulturelle Bildung, Demokratiebildung/Politische Bildung, Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE), Integration durch Bildung und Inklusion, Fachkräftesicherung/Bildung im Strukturwandel

Die Förderung wird als Anteilsfinanzierung gewährt und ist zunächst auf vier Jahre begrenzt. Die Förderquote richtet sich nach den verschiedenen Zielregionen des ESF-Plus: bis zu 40% Förderung für stärker entwickelte Regionen und bis zu 60% Förderung für Übergangsregionen. Ein Höchstbetrag ist nicht festgelegt.

Welche Ausgaben sind förderfähig?

  • Ausgaben für wissenschaftliches Personal (Bildungsmanagement/Bildungsmonitoring)
  • Ausgaben für das IT-Instrumentarium zum Bildungsmonitoring „KomBi“
  • Ausgaben für Dienstreisen im Inland
    Ausgaben für die Vergabe von Aufträgen für Fachkommunikation und Veranstaltungen, Arbeiten im Rahmen der Konzeption und der Erstellung eines Bildungsportals

Indirekte Ausgaben können im Rahmen einer Pauschalfinanzierung (25 % der förderfähigen direkten Ausgaben) veranschlagt werden.

Wer kann einen Antrag stellen?

Alle Kreise und kreisfreien Städte sind antragsberechtigt, unabhängig davon, ob zuvor eine Förderung durch Programme der „Transferinitiative“ erfolgt ist. Bei weitergehenden Fragen zur Antragstellung wenden Sie sich bitte an den DLR Projektträger oder die Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See.

Eine Antragstellung ist weiterhin möglich. Die bisherigen Vorlagetermine gelten nicht als Ausschlussfrist.

ESF Plus – Programm Ganztag in Bildungskommunen

Um hochwertige und bedarfsgerechte Betreuungsangebote für Grundschulkinder sicherzustellen, sind eine sozialraumorientierte Arbeitsweise und die enge Zusammenarbeit aller relevanten Akteure auf kommunaler Ebene erforderlich. Das BMBF unterstützt Kommunen bei der Koordination und Gestaltung ihrer Bildungsangebote in der Ganztagsbetreuung.

Anforderungen an interessierte Kommunen

Was wird gefördert?

Zur Optimierung der Angebote zur ganztägigen Bildung und Betreuung von Kindern im Grundschulalter soll deren kommunale Koordinierung gefördert werden. Hierzu zählen folgende Aufgaben:

  • Aufbau und Etablierung dauerhaft tragfähiger Koordinierungsstrukturen,
  • Gewinnung und Einbindung zivilgesellschaftlicher Bildungsakteure,
  • Herstellung von Transparenz insbesondere über die kommunalen Angebote,
  • Information und Beratung kommunaler Entscheidungsinstanzen.

Die Förderung wird als Anteilsfinanzierung gewährt und ist zunächst auf vier Jahre begrenzt. Die Förderquote richtet sich nach den verschiedenen Zielregionen des ESF-Plus: bis zu 40% Förderung für stärker entwickelte Regionen und bis zu 60% Förderung für Übergangsregionen. Ein Höchstbetrag ist nicht festgelegt.

Zuwendungsfähig sind

  • Personalausgaben für Koordinationskräfte,
  • Ausgaben für Dienstreisen im Inland.

Indirekte Ausgaben können im Rahmen einer Pauschalfinanzierung veranschlagt werden (25 % der förderfähigen direkten Ausgaben).

Antragsberechtigt sind

  • Kreisfreie Städte,
  • Kreisangehörige Städte mit eigenem Jugendamt,
  • Kreise in Kooperation mit mindestens zwei kreisangehörigen Gemeinden.

Die Antragstellung erfolgt grundsätzlich als Einzelvorhaben. Anträge werden im Einzelfall vor dem Hintergrund der konkreten Situation vor Ort geprüft.

Das Fachnetzwerk für Kommunales Bildungsmanagement

Das Fachnetzwerk für Kommunales Bildungsmanagement berät und begleitet die ESF-Plus-geförderten „Bildungskommunen“ und alle weiteren Kommunen, die ihre Bildungslandschaft durch datenbasiertes Bildungsmanagement weiterentwickeln möchten. Es besteht aus neun regionalen Beratungsagenturen (REAB) und fünf thematischen Fachstellen. Sie helfen dabei, Potenziale digitaler und analoger Bildung zu nutzen und die sozialräumliche Vernetzung der Bildungsangebote und -akteure zu stärken.

Beratungsstrukturen im Fachnetzwerk

Regionale Beratungsagenturen (REAB)

Das Beratungs- und Unterstützungsangebot der REAB umfasst unter Berücksichtigung regionaler Spezifika eine individuell abgestimmte kommunale Beratung. Außerdem bieten sie Qualifizierungen, unterschiedliche interkommunale Austauschs- und Entwicklungsformate und Fachveranstaltungen zu Themenfeldern des datenbasierten kommunalen Bildungsmanagements und des Förderprogramms „Bildungskommunen“ an. Erkenntnisse und Ergebnisse werden unter Nutzung vielfältiger Formate für Kommunen und die Fachöffentlichkeit aufbereitet. Die REAB lehnen sich an die regionale Verteilung der bisherigen Transferagenturen für kommunales Bildungsmanagement (2014-2024) an.

Die REAB haben folgende Standorte:

REAB Nord, REAB Niedersachsen, REAB Brandenburg, REAB NRW, REAB Mitteldeutschland, REAB Hessen, REAB Rheinland-Pfalz – Saarland, REAB Bayern Nord und REAB Bayern Süd.

Fachstellen

Die Fachstellen unterstützen die REAB mit ihrer Fachexpertise zu Schwerpunktsetzungen des Förderprogramms „Bildungskommunen“ und zu übergreifenden Themen des Bildungsmanagements. Sie entwickeln die Schwerpunktsetzungen insbesondere in Bezug auf kommunale Steuerungs- und Handlungsansätze und Bildungsmonitoring weiter und befördern den Fachdiskurs durch Einbeziehung aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse.

Folgende Fachstellen (FS) gibt es:

FS Fachkräftesicherung/ Bildung im Strukturwandel, FS kulturelle Bildung, FS Bildung für nachhaltige Entwicklung, FS Bildungsmonitoring und FS Bildung, Entwicklung, Raum, Integration und Demokratie.

Kompetenzzentrum Bildung im Strukturwandel

Aufbauend auf den Ansätzen der Transferinitiative fördert das BMBF seit dem Jahr 2020 aus Mitteln des Strukturstärkungsgesetzes in den Kohleregionen drei Netzwerkbüros, die gemeinsam das Kompetenzzentrum „Bildung im Strukturwandel“ bilden. Das Kompetenzzentrum setzt wichtige Impulse für die Entwicklung von regionalen Bildungsstrategien. Dafür bauen die Netzwerkbüros gemeinsam mit regionalen Bildungsakteuren ein Bildungsmonitoring auf. Ziel ist es dabei, im Mitteldeutschen, Lausitzer und Rheinischen Revier den Strukturwandel im Hinblick auf Bildungsfragen bestmöglich zu gestalten

Lotta – Das Wissensmanagementportal des Kommunalen Bildungsmanagements

Die Akteure des Fachnetzwerks für kommunales Bildungsmanagement stellen auf der Plattform Lotta zentrale Inhalte rund um das datenbasierte kommunale Bildungsmanagement bereit.

Landkarte: Fachnetzwerk der Transferinitiative

Landkarte Fachnetzwerk der Transferinitiative

Landkarte: Fachnetzwerk der Transferinitiative

Redaktionsschluss dieses Textes: 01.11.2024