Bildung in der EU

International

Von der Kita bis zur Hochschule: Jedes Land entscheidet selbst, wie es seine Bildungspolitik gestaltet. Dennoch ist der Austausch zwischen den Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) wertvoll, um unsere Bildungssysteme zu verbessern und Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen.

Chancen

  • Erasmus+ stellt Schülerinnen und Schülern, Studierenden, Auszubildenden und Erwachsenen Gelder zur Verfügung, um im Ausland zu lernen.
  • Europäische Schulen ermöglichen eine mehrsprachige und europäische Schulbildung.
  • Europäische Hochschulen ermöglichen es Studierenden an Zusammenschlüssen aus mehreren Hochschulen in verschiedenen Ländern zu studieren.
  • Der Europäische Sozialfond Plus (ESF+) fördert verschiedene Programme, die einen besseren Zugang zu Bildung und Beschäftigung ermöglichen sollen.

Alle Menschen in Europa lernen. Sie lernen in Kitas, Schulen, Hochschulen sowie in Einrichtungen der beruflichen Bildung und der Erwachsenenbildung. Es gibt viele Unterschiede, wie das Lernen in den unterschiedlichen Ländern aussieht. Denn in der EU kann jedes Land für sich entscheiden, wie es seine Bildungspolitik gestaltet.

Dennoch stehen viele Länder ähnlichen Fragestellungen und Herausforderungen gegenüber, wie zum Beispiel dem Lehrkräftemangel oder der Frage, wie digitale Bildung gut gestaltet werden kann. Deswegen tauschen sich die EU-Mitgliedstaaten regelmäßig zum Thema Bildung aus.

Die Europäische Union unterstützt diesen Austausch und bringt selbst Vorschläge ein, welche Maßnahmen auf nationaler wie europäischer Ebene dazu beitragen können, um den Menschen in Europa die besten Bildungsmöglichkeiten zu bieten.

Der Europäische Bildungsraum

Die EU-Mitgliedstaaten und die Europäische Kommission haben sich ein Ziel gesetzt: Sie wollen einen gemeinsamen Europäischen Bildungsraum schaffen. In diesem Europäischen Bildungsraum sollen sich alle Menschen in Europa zum Lernen frei bewegen und vernetzen können. Dabei geht es um alle Bildungsbereiche, von der frühkindlichen Bildung, die schon vor der Schule anfängt, bis zur Erwachsenenbildung, die lebenslang stattfindet.

Die EU-Mitgliedstaaten und die Europäische Kommission streben eine verstärkte Zusammenarbeit und die Erreichung von Verbesserungen in den folgenden Schwerpunktbereichen an:

  1. Priorität 1

    Gesellschaftlich und wirtschaftlich benachteiligte Menschen sollen besonders gute Chancen auf Bildung erhalten. Die Qualität der Bildung soll erhöht werden.

  2. Priorität 2

    Alle Menschen in der EU sollen ihr Leben lang lernen können, auch wenn sie bereits im Berufsleben stehen. Die Lernmobilität soll gesteigert werden, sodass noch mehr Menschen in ein anderes Land reisen, um dort zu lernen. Dies bietet die Möglichkeit, neue Kulturen kennenzulernen und sich persönlich weiterzuentwickeln.

  3. Priorität 3

    Die Förderung und Ausbildung von Lehrkräften sowie die gezielte Bekämpfung des Lehrkräftemangels stellen eine weitere Priorität dar.

  4. Priorität 4

    Die Hochschulen Europas sollen gestärkt werden, sowohl in der Lehre als auch in der Forschung.

  5. Priorität 5

    Die Digitalisierung und digitale Kompetenzen sollen überall in der Bildung selbstverständlich sein. Für den grünen Wandel sollen Wissen und Kompetenzen für eine umweltfreundliche Gesellschaft allen Lernenden vermittelt werden sowie eine nachhaltige Bildungsinfrastruktur geschaffen werden.

Das Bildungsnetzwerk Eurydice

Die Bildungssysteme in Europa sind sehr unterschiedlich. Um gut verstehen zu können, wie die einzelnen Systeme funktionieren und was die Unterschiede sind, gibt es das Bildungsnetzwerk Eurydice. Dort sind öffentliche Beschreibungen aller nationalen Bildungssysteme in Europa abrufbar. Außerdem gibt es Studien und Berichte zu verschiedenen Themen und einen interaktiven Mobilitätsanzeiger.

Das Bildungsnetzwerk Eurydice liefert uns viele unterschiedliche Informationen, wie Bildung in Europa funktioniert.

Vergleichende Berichte

Berichte zu unterschiedlichen Themen wie Nachhaltigkeit in der Bildung oder Inklusion von benachteiligten Gruppen und Diversität.

Daten und Visuals

Daten und Statistiken zum Beispiel zu den Gehältern von Lehrkräften in Europa.

Mobilitätsanzeiger

Interaktive Karte, mit Auswertungen wie gut die Möglichkeiten in verschiedenen europäischen Ländern sind, im Ausland zu lernen. Es gibt Karten für Hochschulbildung sowie für Berufsbildung.

Nationale Bildungssysteme

Alle Bildungssysteme Europas sind hier einzeln und übersichtlich beschrieben.

Der Europäische Sozialfonds Plus (ESF+)

Die Ziele der Europäischen Union sind es, berufliche Perspektiven für alle sicherzustellen, Bildungsdiskriminierung abzubauen und für Chancengerechtigkeit zu sorgen. Der Europäische Sozialfonds Plus (ESF+) ist seit über 65 Jahren ein Instrument dafür. In der aktuellen Förderperiode ist er noch stärker auf den Gedanken eines sozialen Europas ausgerichtet. Der ESF+ fördert Projekte, welche die Ausbildungs- und Arbeitsmarktchancen junger Menschen und von Menschen mit Migrationserfahrung verbessern. Außerdem unterstützt der ESF+ Projekte, die mehr berufliche Weiterbildungsangebote für Erwerbstätige schaffen. Auch Gründerinnen und Gründer sowie kleine und mittlere Unternehmen profitieren von einer Förderung durch den ESF+. Mit Hilfe des ESF+ werden benachteiligte Familien und Menschen unterstützt, die es besonders schwer haben, sich beruflich und gesellschaftlich (wieder) niederzulassen. Damit ist er eine starke und sinnvolle Ergänzung zu unserer nationalen Beschäftigungs- und Sozialpolitik.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung legt mit vier Programmen einen Schwerpunkt auf die Förderung der Bildung in Kommunen, stärkt Weiterbildungsaktivitäten und Bildungschancen von Menschen mit Migrationshintergrund, unterstützt Forschung zur Zukunft der Bildung und Arbeit und fördert die nachhaltige Entwicklung in der Berufsbildung durch gezielte Qualifizierungsmaßnahmen für das ausbildende Personal.

Meldung von Betrugs- oder Korruptionsverdacht im Bereich der Förderung durch den Europäischen Sozialfonds

Sie können sich „nicht anonym“ oder „anonym“ melden. Wenn Sie sich für eine anonyme Meldung per Webformular entscheiden, wird diese ohne Absenderadresse an die ESF-Verwaltungsbehörde übermittelt. Beim Ausfüllen des Webformulars wird die IP-Adresse ihres PCs und des genutzten Servers lediglich zum Schutz vor Angriffen auf die Internetinfrastruktur des ESF gespeichert. Diese Zweckbindung verbietet es, dass die Daten genutzt werden um nachzuverfolgen, von wem der anonyme Hinweis kommt.

Hier geht es zum Webformular für anonyme Meldungen von Betrugs- oder Korruptionsverdachtsfällen.

Redaktionsschluss dieses Textes: 01.11.2024