Außerschulische Bildungsangebote begleiten den Menschen von der Kita bis ins hohe Alter. Sie laden ein, sich mit Themen auseinanderzusetzen, die in institutionellen Kontexten oft zu kurz kommen. Außerschulische Bildung passiert oft nebenher, passt sich dem Lebensrhythmus und den Bedarfen der Lernenden an und fördert Kompetenzen, die für eine aktive und selbstbestimmte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zentral sind.

Das BMBF fördert deshalb ganz unterschiedliche Programme, die den Menschen Türen öffnen, um ihr Potenzial zu entdecken und sich selbständig und interessengeleitet voll entfalten zu können. Das BMBF unterstützt so Erfindergeist, Unternehmertum, Innovationsfreude und den verantwortungsvollen Umgang mit Geld und Umwelt. Es schafft damit einen nationalen Bildungsraum, in dem jede und jeder mit seinen Fähigkeiten willkommen ist und den Weg nehmen kann, der der richtige ist.

Wo findet außerschulische Bildung statt?

Außerschulische Bildung – also Bildung außerhalb des schulischen Lehrplans – ist vielfältig und findet überall statt, z.B.

• in Stadtbibliotheken, die zu Ausprobier-Räumen werden,
• in Jugendzentren und Heimen,
• in Sportvereinen und Musikschulen,
• in Werkstätten und Scheunen,
• in Ideenlabs und Museen,
• in Hinterhöfen,
• in Unternehmen,
• in Beratungsstellen und
• im virtuellen Raum

Kurz: Außerschulische Bildung gibt es überall dort, wo gemeinsam außerhalb von Schule und offiziellen Bildungsinstitutionen Fähigkeiten entdeckt, gefördert und weiterentwickelt werden.

Für wen ist außerschulische Bildung?

Außerschulische Bildung richtet sich an alle Menschen, die an einem bestimmten Thema oder Angebot Interesse haben. Oft sind sogar Raum und Zeit durch hybride und virtuelle Angebote frei wählbar. Dadurch ergänzt und erweitert außerschulische Bildung die weniger flexiblen Bildungsformate in Schulen und schulähnlichen Institutionen. Durch größere Offenheit und weniger enge Erwartungen hinsichtlich der Kompetenzen und Voraussetzungen, die man mitbringen muss, bietet außerschulische Bildung oft den ersten Zugang zu neuem Wissen.

Insbesondere Kinder und Jugendliche, denen das direkte Umfeld nur schwer oder gar nicht den Weg zu Bildung ebnen kann, profitieren davon. Denn in einer unbelasteten Lernumgebung können auch sie ihre Talente entdecken, neue Kompetenzen erwerben und ihr Leben in die Hand nehmen.

Auch später als Erwachsene sind diese realen und virtuellen Möglichkeitsräume wichtig. Denn Interessen verändern sich zwar, der Wunsch nach selbstgesteuerter Weiterentwicklung und die Neugier auf Neues aber bleibt.

Was zählt zur außerschulischen Bildung?

Inhaltlich umfasst außerschulische Bildung vier große Gebiete:

1. Initiativen zur MINT-Förderung, die die Begeisterung von Menschen für berufliche Tätigkeiten und Anwendungen in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) wecken. Hier werden die Baumeisterinnen und Baumeister unserer Zukunft ausgebildet.
2. Bildung für nachhaltige Entwicklung, kurz BNE, befähigt uns Menschen, zukunftsfähig zu denken und zu handeln. Sie hilft uns zu verstehen, wie eigenes Tun und Umwelt voneinander abhängen und welche Auswirkungen das eigene Handeln auf die Welt hat.
3. Kulturelle Bildung (KuBI), die mit der Förderung von Selbstwirksamkeit, Kreativität, divergentem Denken und Offenheit Möglichkeitsräume schafft. So können Innovation und Lösungsfindung gedeihen.
4. Finanzielle Bildung, die alle Menschen dazu befähigen will, selbstverantwortlich und gestaltend mit Geld umzugehen. Die Forschung zu finanzieller Bildung schafft eine verbesserte Datengrundlage, um passgenaue Angebote entwickeln zu können.

Was ist das Besondere an außerschulischer Bildung?

Außerschulische Bildung baut Brücken zu vielfältigen Lernwelten. Sie ist freiwillig, kann spielerisch sein und lässt Raum für eigene Lerngeschwindigkeiten und besondere Interessen. Noten- und Leistungsdruck wie in der Schule gibt es nicht.

Was bringt mir außerschulische Bildung?

Anders als beim Lernen in der Schule steht der Mensch mit seinen individuellen Kompetenzen und Interessen im Vordergrund. Die außerschulische Bildung betont außerdem das gemeinsame Tun und Mitgestalten. Sie betrachtet Aufgaben und Probleme ganzheitlich und lässt ganz neue Denkweisen und Lösungen zu. Das macht Spaß, Ausdauer sowie Selbstbewusstsein kommen damit wie von selbst.

Für wen eignet sich außerschulische Bildung?

Vom Kindergartenalter bis ins hohe Erwachsenenalter gibt es Angebote für alle Altersstufen. Auch die Frage nach der Sprachbeherrschung steht nicht im Vordergrund, denn es geht vor allem um das Handeln. Körperliche und geistige Einschränkungen sind ebenfalls kein Grund, nicht mitmachen zu können. Hier findet jede und jeder seinen Platz.

Was muss ich mitbringen, um an außerschulischer Bildung teilhaben zu können?

Vor allem das echte Interesse an dem Thema, bei dem ich mitmachen möchte. Außerdem Geduld und die Offenheit, alte Überzeugungen vielleicht aufgeben zu müssen und ganz neue Blickwinkel auf die Welt zu entdecken.

Redaktionsschluss dieses Textes: 01.11.2024