Auslandserfahrung für Auszubildende

Ausbildung

Mailand, Madrid oder Malmö? Bereits während der Berufsausbildung können Auszubildende internationale Erfahrungen sammeln und werden auf eine internationale Arbeitswelt vorbereitet.

Chancen

  • Durch Auslandsaufenthalte lernen Auszubildende neue fachliche Fähigkeiten und verbessern ihre Fremdsprachenkenntnisse. Auch die Persönlichkeitsentwicklung wird gefördert und der persönliche Horizont erweitert.
  • Beratungsangebote informieren Auszubildende und Ausbildungsverantwortliche rund um die Planung. Im Rahmen der Exzellenzinitiative Berufliche Bildung wollen wir die bestehenden Beratungs- und Unterstützungsinstrumente ausbauen.
  • Mit unseren Förderprogrammen unterstützen wir Auszubildende, Lehrkräfte und Ausbildungspersonal bei der Realisierung von Auslandsaufenthalten.
  • Damit steigern wir die Attraktivität der Berufsausbildung und fördern die Gleichwertigkeit von Berufsausbildung und Hochschulstudium.

Auslandsaufenthalte haben für eine zukunftsfähige Berufsausbildung viele Vorteile und bereiten auf die Anforderungen der internationalen Arbeitswelt vor. Sie ermöglichen das Erlernen oder Vertiefen von:

  • Fremdsprachen
  • Interkulturellen Kompetenzen
  • Spezieller Techniken in Handwerk und Industrie
  • Sozialer und persönlicher Kompetenzen

Mit Auslandsaufenthalten gegen den Fachkräftemangel

Besonders heute werden Auszubildende dringend gesucht. Die Möglichkeit, Auslandserfahrungen während der Ausbildung zu sammeln, ist unter anderem ein Entscheidungskriterium für Jugendliche. Nicht nur in Bezug auf die Wahl des Ausbildungsbetriebs, sondern bereits in der Entscheidung zwischen Berufsausbildung und Hochschulstudium.

Deshalb unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Personen in der beruflichen Bildung, die einen Lernaufenthalt im Ausland absolvieren wollen. Wir wollen die Zahl der Auszubildenden mit Auslandserfahrung erhöhen. Das hat sich das BMBF mit der Exzellenzinitiative Berufliche Bildung fest vorgenommen.

Erasmus+

Ein Auslandssemester in Estland, ein Berufspraktikum in Frankreich, ein Austausch mit einer Schulklasse in Polen, ein Freiwilligendienst in Griechenland: Erasmus+ macht Europa erfahrbar.

Wie können Auslandserfahrungen aussehen?

Die duale Ausbildung kombiniert das Lernen in der Berufsschule mit der betrieblichen Praxis. So kommen die Auszubildenden schnell ins Anwenden der erlernten Kenntnisse.
Für den Auslandsaufenthalt bietet sich daher das Format Auslandspraktikum an. Hier können Auszubildende ihre Kenntnisse in einem internationalen Arbeitsumfeld anwenden und weiterentwickeln.

Beratung und Förderung

Auszubildende und Ausbildungsverantwortliche in beruflichen Schulen und Unternehmen erhalten Unterstützung und Beratung bei der Planung von Auslandsaufenthalten. Für die finanzielle Unterstützung gibt es zahlreiche Förderprogramme.

Wir unterstützen Auslandserfahrungen mit fünf zentralen Angeboten

  1. Für Auszubildende, Schülerinnen und Schüler beruflicher Schulen

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    Wenn du eine Ausbildung machst und einen Auslandsaufenthalt machen möchtest, dann schau auf dem Service-Portal www.MeinAuslandspraktikum.de vorbei. Hier findest du alle Informationen rund um dein Auslandspraktikum. Der Stipendienfinder bündelt alle Förderprogramme, die finanziell unterstützen. Schau dir die Erfahrungsberichte anderer Auszubildender an und lass dich inspirieren.

  2. Für ausbildungsverantwortliches Personal

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    Denken Sie darüber nach, Auslandsaufenthalte für Auszubildende zu ermöglichen? Hierzu informiert das Service-Portal www.Auslandsberatung-Ausbildung.de Ausbildungsverantwortliche in Ausbildungsbetrieben und beruflichen Schulen. Neben Informationen zum Mehrwert finden Sie dort auch Tipps zu Planung und Beispiele aus der Praxis. Der Stipendienfinder weist auf alle Förderprogramme zur Finanzierung von Auslandsaufenthalten in der Berufsbildung hin.

  3. Globales Lernen mit AusbildungWeltweit

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    Das Programm AusbildungWeltweit unterstützt weltweite Lernaufenthalte mit einer Dauer von drei Wochen bis drei Monate. Auszubildende, Berufsschülerinnen und -schüler oder betriebliche Ausbilder und Ausbilderinnen können so Erfahrungen in internationalen Niederlassungen oder Mutterkonzernen machen - davon profitieren auch die beteiligten Ausbildungsunternehmen. Den Antrag auf die Fördergelder stellt die berufliche Schule, der Betrieb oder die Kammer. Zur Erleichterung der Planung sind auch Besuche bei der Partnereinrichtung im Zielland möglich.

  4. Mit Erasmus+ in Europa lernen

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    Seit 1987 unterstützt Erasmus+ gegenseitiges Lernen und Zusammenarbeiten in Europa. In der Berufsbildung können Auszubildende, Schülerinnen und Schüler beruflicher Schulen sowie Absolventen im ersten Jahr nach Abschluss zum Praktikum in die 33 teilnehmenden Erasmus+ Programmländer. Während der Aufenthalte lernen die jungen Menschen Kompetenzen für die berufliche Zukunft und erleben das Zusammenleben in Europa. Das BMBF koordiniert die Programmumsetzung für Deutschland. Alle Möglichkeiten des Programms finden Sie auf www.erasmusplus.de und für die Berufsbildung auf www.na-bibb.de.

  5. Deutsch-französischer Austausch mit ProTandem

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    Das Gruppenaustauschprogramm ermöglicht den Auszubildenden und den Lernenden in der Weiterbildung, einen Teil ihrer Ausbildung im Partnerland Frankreich zu machen und somit andere Bildungsangebote in einem neuen soziokulturellen Umfeld wahrzunehmen. Über die gemeinsame Arbeit werden sprachliche Barrieren überwunden, so dass deutsche und französische Jugendliche und Erwachsene Kontakte knüpfen können. Von dem Erfahrungsaustausch profitieren auch die beteiligten Einrichtungen und Betriebe.

Rahmenbedingungen und erste Schritte

Auslandsaufenthalte zu organisieren kann auf den ersten Blick überwältigend sein. Deshalb beantworten wir einige grundlegende Fragen, die den Einstieg in die Planung erleichtern.

Häufig gestellte Fragen – FAQ

Sind Auslandsaufenthalte eine Unterbrechung der Ausbildung?

Das Berufsbildungsgesetz (§2 Abs.3 BBiG) erlaubt, dass Teile der Ausbildung im Ausland stattfinden können. Die zeitliche Dauer ist auf maximal ein Viertel der Ausbildungsdauer festgelegt. Inhaltlich ist die Auslandserfahrung auf die Ausbildungsinhalte abzustimmen.

Wie gehe ich vor, wenn ich während der Ausbildung ins Ausland will?

Sprecht als Auszubildende eure Lehrkräfte an der beruflichen Schule und eure Ausbilderinnen und Ausbilder im Ausbildungsbetrieb an. Diese müssen eure Lernzeit im Ausland unterstützen, damit diese nicht als Fehlzeit gilt. Gemeinsam überlegt ihr, wo und wann das Auslandspraktikum stattfinden kann.

Wann ist ein guter Zeitpunkt für ein Auslandspraktikum?

Ein Auslandspraktikum ist mit Zustimmung des Ausbildungsbetriebs und der Berufsschule jederzeit möglich. Ideal ist der Zeitpunkt nach der Abschlussprüfung Teil 1 beziehungweise Zwischenprüfung und eine berufsschulfreie Phase, damit wenig Unterricht verpasst wird.

Wie integriere ich Auslandsaufenthalte in mein Ausbildungsangebot?

Ausbildungsbetriebe, berufliche Schulen oder Kammern sollten im ersten Schritt Rahmendaten überlegen. Zum Beispiel:

Welcher Zielgruppe wollen Sie Auslandsaufenthalte ermöglichen?
Gibt es eine Partnerinstitution, die Ihre Auszubildende annehmen kann?
Welche Lernziele sollen erlernt werden?
Welches Gastland und Aufenthaltsdauer eignen sich?
Daraus ergeben sich die weiteren Planungsschritte und passenden Förderprogramme. Das Service-Portal www.Auslandsberatung-Ausbildung.de bietet weiterführende Orientierung.

Was ist bei Versicherungen zu beachten?

Für die Zeit im Ausland muss ausreichender Versicherungsschutz bestehen, damit entstehende Kosten übernommen werden. Der Versicherungsschutz sollte Krankheit im Ausland und Rücktransport, Unfälle im betrieblichen Umfeld und Haftpflicht für Schäden im privaten wie betrieblichen Umfeld abdecken.

Redaktionsschluss dieses Textes: 01.11.2024