Das Aufstiegsstipendium : Datum: , Thema: Bildung
Mit Berufserfahrung an die Hochschule: Die Aufstiegsstipendien des Bundesministeriums für Bildung und Forschung richten sich an besonders motivierte Berufstätige, die sich mit einem Hochschulstudium beruflich und persönlich weiterentwickeln möchten.
Motivation, Talent und eine außergewöhnliche Leistungsbereitschaft müssen gefördert werden – zum Beispiel mit einem Aufstiegsstipendium. Das Aufstiegsstipendium soll es engagierten Fachkräften mit Berufsausbildung und Praxiserfahrung finanziell ermöglichen, ein Studium an einer Hochschule zu beginnen.
Die Aufstiegsstipendien ergänzen die bestehende Begabtenförderung in der beruflichen Bildung und im Hochschulbereich. Denn Weiterbildung ist der Schlüssel zu Aufstieg und Erfolg im Berufsleben.
Mit dem Aufstiegsstipendium wird ein Erststudium in Vollzeit oder berufsbegleitend an einer staatlichen oder staatlich anerkannten Hochschule gefördert. Das Aufstiegsstipendium ist das einzige akademische Begabtenförderungsprogramm für Menschen mit Berufserfahrung. Es wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Jahr 2008 eingeführt. Ein Stipendium schafft einen zusätzlichen Anreiz, sich durch ein Studium beruflich weiterzuentwickeln. Über 16.000 Menschen haben inzwischen ein Aufstiegsstipendium erhalten.
Förderhöhe
Für Studierende im Vollzeitstudium beträgt das Stipendium ab dem Wintersemester 2024/2025 monatlich 992 Euro plus 80 Euro Büchergeld. Zusätzlich gibt es eine Betreuungspauschale für eigene Kinder unter 14 Jahren (160 Euro für jedes Kind). Die Förderung erfolgt als Pauschale und damit einkommensunabhängig. Die Förderung für Stipendiatinnen und Stipendiaten mit Studium in einem berufsbegleitenden Studiengang beträgt innerhalb eines Kalenderjahres 3.045 Euro.
Stipendiaten und ihre Geschichten
Wenn die Chemie stimmt
Ramona Jurgeleit entdeckte schon in der neunten Klasse ihre Leidenschaft für Chemie. Nach dem Realschulabschluss absolvierte sie eine Ausbildung zur Chemisch-Technischen Assistentin mit einem hervorragenden Abschluss. Ihre erste Arbeitsstelle hatte Ramona Jurgeleit beim Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, wo sie schon bald in der Forschung mitarbeiten konnte. Über eine Eignungsprüfung erlangte sie die Zulassung zum Chemiestudium an der Universität Kiel. Das Bachelorstudium schloss Ramona Jurgeleit mit der Traumnote 1,1 ab.
Wie sich Durchhaltevermögen auszahlt
Vincenzo Tutino wuchs in Ludwigshafen auf und absolvierte dort nach der Mittleren Reife eine Ausbildung zum „Industriemechaniker Maschinen- und Systemtechnik“, die er mit Auszeichnung bestand. Anschließend qualifizierte er sich zum Industriemeister Metall weiter. Der Erfolg bei der Meisterprüfung motivierte ihn dann zu einem weiteren Schritt: Mit Unterstützung des Aufstiegsstipendium studierte Vincenzo Tutino im Fernstudium Maschinenbau und schloss das Studium mit der Gesamtnote 1,9 als Bachelor of Engineering ab. Heute arbeitet er als Ingenieur in der Industrie.
Von der Krankenpflegerin zur Sprachtherapeutin mit eigener Praxis
Özlem Yetim wuchs in Berlin auf und absolvierte nach dem Schulabschluss der mittleren Reife eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin. Nach vier Jahren Berufserfahrung begann sie ein Studium der Patholinguistik an der Universität Potsdam. Unterstützung hatte sie durch das Aufstiegsstipendium. Sie schloss das Studium erfolgreich ab und studierte darauf im Master-Studiengang „Neuroscience“ am Queensland Brain Institute im australischen Brisbane. In Berlin hat Özlem Yetim eine Praxis für Sprachtherapie eröffnet.